Höchst (Odenwald), Augustinerinnenkloster

Gründungsjahr 1177-1244  
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Landkreis
Odenwaldkreis

Basisdaten

Im Mächtespiel zwischen der Fürstabtei Fulda, den Pfalzgrafen bei Rhein und den Grafen von Wertheim spielt das Kloster Höchst im Odenwald eine wichtige Rolle. Es wird vor 1244 als adliges Frauenkloster gegründet. 1503 verlässt die letzte Augustinerin das Kloster, das 1511 mit Benediktinerinnen neu besetzt wurde.

Orden

Augustinerinnen

Alte Diözesanzugehörigkeit

Kirchenprovinz Mainz, Erzbistum Mainz, Archidiakonat St. Peter und Alexander in Aschaffenburg, Landkapitel Montat

Typ

Frauenkloster

Territorium

  • um 1200: Reichsabtei Fulda
  • 1373: Grafschaft Wertheim, Herrschaft Breuberg

Historische Namensformen

Lagebezug

14,9 km nördlich Erbach

Geschichte

Vor 1244 wird in Höchst, dem Zehntort und Zentrum der fuldischen Mark Umstadt, wahrscheinlich zur Versorgung der adligen Damen der Umgebung ein Kloster gegründet. Über die genauen Umstände der Gründung und den Gründer herrscht Unklarheit. 1303 wird die Niederlassung als Augustinerinnenkonvent bezeichnet. Die Befolgung der Augustinerregeln ermöglichte unterschiedliche Ausformungen und widersprach nicht einer Unterstellung unter die Benediktinerabtei in Fulda. Die Vogtei wurde vom Abt von Fulda lehnsweise vergeben und findet sich häufig in den Händen der Pfalzgrafen bei Rhein. Diese übergeben die Vogtei 1373 den Grafen von Wertheim, die damit zum als Landesherren agieren. So nennt 1453 die Meisterin von Höchst, Magdalene von Rosenbach, den Grafen Wilhelm I. von Wertheim "ein schützer und schirmer unssers closters und unsser vogt". Zum Kloster gehört ein Hospital, Hauptaufgabe bleiben die Feier der Messe und das Gebet. Beginnend im 14. und besonders im 15. Jahrhundert führen wirtschaftliche Probleme zu zahlreichen Verkäufen und einer hohen Verschuldung. 1508 wird das Kloster im Auftrag des Fuldaer Abtes reformiert und in ein Benediktinerinnenkloster umgewandelt (siehe Benediktinerinnenkloster Höchst, Odenwald); die einzige vorhandene Nonne schließt sich den Benediktinerinnen an.

Ersterwähnung

1244

Gründungsjahr

1177-1244

Aufhebungsjahr

1508-1511

Organisation

1290 wird durch den Abt von Fulda die Größe des Konventes auf 32 Klosterfrauen beschränkt. Fulda stellt den Propst und Priestermönche zur seelsorgerischen Betreuung der Höchster Nonnen.
An der Spitze des Konvents steht eine Meisterin, 1244 wird bereits ein Propst erwähnt. Im 15.Jahrhundert bleibt dieses Amt lange unbesetzt.

Pfarrrechte

Lengsfeld, (Ober-)Klingen

Patrozinien

Maria

Archivgeschichte

Besitz

Dem Kloster gehörte ein ausgedehnter Streubesitz in der Umgebung. Es bestand eine Trennung zwischen Propst- und Konventsgut. An folgenden Orten lässt sich Besitz des Klosters nachweisen: Breitenbrunn, Dorndiel, Dusenbach, Groß-Umstadt, Habitzheim, Hassenroth, Heubach, Huppelnheim, Kirch-Brombach, Kleestadt, Klein-Umstadt, Mosbach, Niederklingen, Oberhöchst, Oberklingen, Ortenberg, Otzberg, Radheim, Rauseß, Richen, Semd, Sickenhofen, Waldamorbach, Wiebelsbach

Abhängigkeitsverhältnis

Das Kloster untersteht der Reichsabtei Fulda.

Ausstattung

Denkmaltopographie

DenkXweb Kulturdenkmäler in Hessen (Sachgesamtheit Kloster Höchst, Klosterhügel)

Nachnutzung

Rechtehinweise

Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Höchst (Odenwald), Augustinerinnenkloster“, in: Klöster und Orden <https://lagis.hessen.de/de/orte/kloester-und-orden/alle-eintraege/14238_hoechst-odenwald-augustinerinnenkloster> (aufgerufen am 25.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/kl/14238