Basisdaten
Das Kapuzinerkloster in Dieburg erlebt eine wechselvolle Geschichte mit mehreren Auflösungen und Neugründungen.1650 weist der Mainzer Kurfürst den Kapuzinern, Mönchen einer strengen Richtung des Franziskanerordens, das leer stehende Gebäude der ehemaligen Franziskanerniederlassung in Dieburg zu für eine Klosterniederlassung. Eine Chronik informiert über die Ereignisse von 1650 bis zur Auflösung 1805. Von 1860 bis 2012 arbeitet erneut ein Konvent der Kapuziner in Dieburg.
Orden
Kapuziner
Ordensprovinz
Rheinisch-Westfälische Ordensprovinz
Alte Diözesanzugehörigkeit
Kirchenprovinz Mainz, Erzbistum Mainz, Archidiakonat St. Peter und Alexander in Aschaffenburg
Heutige Diözesanzugehörigkeit
Bistum Mainz
Typ
Männerkloster
Territorium
- Kurfürstentum Mainz, zur historischen Entwicklung vgl. Dieburg
Historische Namensformen
- HH (Herren) PP (Patres) Capucini [...] das allhiesige Closte (1650) [HStAD Bestand E 5 B Nr. 502; Druck Dieburger Kapuziner-Chronik, S. 89]
Lagebezug
14 km östlich von Darmstadt
Lage
Minnefeld 36, 64807 Dieburg
Geschichte
1650 übergibt der Mainzer Kurfürst und Erzbischof Johann Philipp von Schönborn die Gebäude des ehemaligen Franziskanerklosters in Dieburg den Kapuzinern für eine Neugründung. Das Kloster betreibt eine Schule und versorgt seelsorgerisch die Stadtgemeinde.
Bis 1695 sind die Kapuziner zunächst im Ostflügel des ehemaligen Franziskanerklosters untergebracht und ziehen von dort 1692-1701 200 m östlich der Stadtmauer in neue Gebäude ein. Eine neu errichtete Kirche wird 1702 geweiht. Von hier erfolgt 1863/66-1871 ein erneuter Umzug in das Minnefeld. Neben der Schule und karitativen Aufgaben widmen sich die Kapuziner besonders dem Gartenbau.
Eine lateinische Chronik, die 1772 angelegt wird, informiert über die Ereignisse seit der Gründung von 1650 bis zur Auflösung 1805. Die Chronik dient als Grundlage für die Entscheidungen der Guardiane. In den Kriegen wird das Kloster auch als Lazarett genutzt, so 1794 und 1813
Die Stadt Dieburg wird 1802 hessisch, das Kloster wird 1822 säkularisiert, das Gebäude in ein Gefängnis umgewandelt.
1860 entsteht erneut ein Konvent in Dieburg, der auch in der Zeit des Kulturkampfes weiter existiert. Viele Mönche aus preußischen Konventen, die geschlossen werden, flüchten nach Dieburg. Sie übernehmen die Seelsorge im Ort und betreuen das Josefshaus in Klein-Zimmern. 1968 arbeiten sechs Patres und ein Bruder im Kapuzinerkloster. 2012 wird der Konvent aufgrund fehlenden Nachwuchses geschlossen.
Gründungsjahr
1650
Gründer
Kurfürst Johann Philipp von Schönborn, Erzbischof von Mainz/ Bischof Wilhelm von Ketteler
Aufhebungsjahr
1822
Patrozinien
Ludwig, Bischof von Toulouse (1702)
Ausstattung
Gebäude
Kloster nach 1822 Strafgefangenenlager.
Denkmaltopographie
Nachweise
Literatur
Germania Sacra-ID
GND-Nummer
Siehe auch
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Personen
Quellen und Materialien
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Dieburg, Kapuzinerkloster“, in: Klöster und Orden <https://lagis.hessen.de/de/orte/kloester-und-orden/alle-eintraege/14236_dieburg-kapuzinerkloster> (aufgerufen am 25.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
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