Gottesthal, Augustinerchorfrauenstift
Basisdaten
Die Geschichte der Niederlassung der Augustiner-Chorfrauen in Winkel ist eng mit der des Klosters Eberbach und der Klause in Mittelheim verbunden. Die Augustiner-Chorfrauen leben hier im 12. und 13. Jahrhundert.
Orden
Augustiner-Chorfrauen
Alte Diözesanzugehörigkeit
Kirchenprovinz Mainz, Erzbistum Mainz, Archidiakonat St. Mauritius Mainz
Typ
Frauenstift
Territorium
- Erzstift Mainz, später Kurfürstentum Mainz, vgl. Oestrich-Winkel
Historische Namensformen
- cenobium monialium regularium (1138) [Nassauisches Urkundenbuch 1,1, S. 134, Nr. 196]
- cella in eadem villa nomine Winkela honore sancti Egidii (1158) [mit Bezug auf Gründungsakt vor 1129 Nassauisches Urkundenbuch 1,1, S. 173-175, Nr. 238]
- fratres regulares in valle dei iuxta Winchelam (1145) [Mainzer Urkundenbuch 2, 1, Nr. 75, S. 147-150]
- fratres et sorores sub regula beati Augustini communi vita in Winkelo (1151) [Nassauisches Urkundenbuch 1,1, S. 167-168, Nr. 229 = HHStAW Bestand 29 Nr. U 2]
- ecclesiam Gotsdale prope Winkelam in Rinegowe (1186) [Nassauisches Urkundenbuch 1,1, S. 207-208, Nr. 284]
Lagebezug
2 km nördlich von Oestrich
Lage
Das Kloster liegt im Tal des Pfingstbaches
Geschichte
Das Kloster Gottesthal bildet zusammen mit den Augustinerchorfrauen an St. Ägidien in Mittelheim ein Doppelkloster, in dem auch Mönche zeitweilig leben. Diese stammen wohl von dem 1131 aufgehobenen Augustinerkonvent in Eberbach, dessen Grund und Boden das Kloster in Mittelheim laut einer allerdings um 1191 gefälschten Urkunde von 1151 beansprucht. In 1186 wird das Kloster durch Kaiser Friedrich I. von der Zahlung von Reichszöllen befreit. 1213 ist ein Nonnenkloster nachgewiesen, die Nonnen siedeln vermutlich aus St. Ägidien zu Mittelheim hierhin über. Noch vor 1251 tritt die Gemeinschaft zur Zisterzienserregel über. Nicht alle Nonnen nehmen die strenge Lebensform der Zisterzienserinnen an, sodass um 1247/50 zwei rivalisierende Gemeinschaften mit gemeinsamen Grund und Boden nebeneinander existieren. 1251 gewährt Papst Innozenz IV. dem Zisterzienserinnenkloster Gottesthal einen Ablass auf den Tag des Kirchweihfestes, um das Kloster. Damit ist das Kloster eindeutig dem strengen Reformorden zugeordnet.
Ersterwähnung
1158
Gründungsjahr
1118-1131
Gründer
Mainzer Ministeriale Wulverich
Patrozinien
St. Aegidius
Nachweise
Literatur
Germania Sacra-ID
Indizes
Siehe auch
Weitere Angebote in LAGIS (Herkunftsort)
Orte
- Hessische Flurnamen
- Historische Kartenwerke
- Jüdische Friedhöfe
- Historisches Ortslexikon
- Synagogen in Hessen
- Topografische Karten
Personen
Quellen und Materialien
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Gottesthal, Augustinerchorfrauenstift“, in: Klöster und Orden <https://lagis.hessen.de/de/orte/kloester-und-orden/alle-eintraege/13002_gottesthal-augustinerchorfrauenstift> (aufgerufen am 26.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
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