Königstein, Kapuzinerkloster
Basisdaten
Kapuziner, Mönche einer strengen Ausrichtung des Franziskanerordens, begründen 1646 in Königstein eine Niederlassung, um in der Stadt und in der Region katholische Seelsorge zu betreiben. 1813 verlassen die letzten Kapuziner nach der Säkularisierung den Ort.
Orden
Kapuziner
Alte Diözesanzugehörigkeit
Kirchenprovinz Mainz, Erzbistum Mainz, Archidiakonat St.Peter zu Mainz, Dekanat Eschborn
Typ
Männerkloster
Territorium
- 1581: Kurfürstentum Mainz
- 1803: Herzogtum Nassau
Historische Namensformen
- Gründung einer Niederlassung der Kapuziner in Königstein und Überlassung des bisherigen Hauses der Kugelherren zu diesem Zweck (1646) [HHStAW Bestand 39 Nr. 1]
Lagebezug
12 km südwestlich von Bad Homburg
Lage
Woogtalstraße 1, unterhalb des Alten Rathauses
Geschichte
1644 schlägt Oberamtmann Dietrich von Rosenbach dem Mainzer Kurfürsten Anselm Kasimir Wambold zu Umstadt vor, Kapuzinermönche aus Mainz in dem ehemaligen Kugelhaus in Königstein anzusiedeln; dem Antrag stimmt der Kurfürst am 17.12.1645 zu. Ein schriftliches Protokoll von 1646 berichtet vom feierlichen Einzug der Kapuziner in das ehemalige Stiftsgebäude. Die Brüder unterstützen die Pfarrseelsorge in Königstein und Falkenstein; weiter betreuen sie die Soldaten auf der Burg in der Stadt und predigen in den umliegenden katholischen Orten, halten Gottesdienste und nehmen Beichten ab. Ein berühmter Königsteiner Kapuziner ist der katholische Volksschriftsteller, Pater Martin Linius aus Cochem an der Mosel. 1685 ziehen die Mönche in ein neu errichtetes Gebäude um, als Baumaterial werden die Steine des alten Kugelhauses genutzt. 1792 wird bei der Beschießung Königsteins durch die Franzosen auch das Kloster stark beschädigt.1804 verbieten die Fürsten von Nassau die Aufnahme von neuen Mitgliedern ins Kapuzinerkloster 1813 wird es durch Herzog Friedrich August von Nassau aufgehoben, der Besitz wird inventarisiert und taxiert. Das Kircheninventar wird an die Nachbarpfarreien gegeben, alles andere versteigert einschließlich der Gebäude und Grundstücke.
Gründungsjahr
1646
Gründer
Dietrich von Rosenbach, Oberamtmann zu Königstein
Aufhebungsjahr
1813
Patrozinien
Maria, Antonius von Padua (1685)
Ausstattung
Gebäude
Die Kirche wird 1819 abgerissen. Der hintere Flügel des Klosters wird zu einem Gasthof ausgebaut und aufgestockt; er ist bis 1900 das bedeutendste Hotel der Stadt; 1918 werden französische Truppen einquartiert, die es "Quartier Sidi Brahim" nennen; 1928 wird es abgerissen.
Denkmaltopographie
Nachweise
Arcinsys Hessen
Literatur
Germania Sacra-ID
Indizes
Sachbegriffe
Siehe auch
Weitere Angebote in LAGIS (Herkunftsort)
Orte
- Hessische Flurnamen
- Historische Kartenwerke
- Historisches Ortslexikon
- Synagogen in Hessen
- Topografische Karten
Personen
Quellen und Materialien
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Königstein, Kapuzinerkloster“, in: Klöster und Orden <https://lagis.hessen.de/de/orte/kloester-und-orden/alle-eintraege/12987_koenigstein-kapuzinerkloster> (aufgerufen am 26.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
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