Gelnhausen, Kastnerei des Marburger Deutschordenshauses

Gründungsjahr vor 1300  
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Gemarkung
Gelnhausen

Basisdaten

Das Marburger Deutschordenshaus hat seit 1250 Besitz in Gelnhausen. Die Kastnerei verwaltet die Einnahmen aus dem Weinhandel und dem umfangreichen Besitz um die Stadt. 1545 verlassen die Ordensbrüder den Stadthof und ziehen nach Marburg. Das Haus wird abgerissen, aber eine Inschrift über der Eingangstür verweist auf den ehemaligen Deutschordenshof

Orden

Deutscher Orden

Ordensprovinz

Ballei Hessen

Alte Diözesanzugehörigkeit

Kirchenprovinz Mainz, Erzbistum Mainz, Archidiakonat Mainz St. Maria ad gradus

Typ

Klosterhof

Territorium

  • Reichsstadt

Historische Namensformen

  • domo ... in Gelinhusen sita (1280) [(Handschriftlicher Vermerk des XIV. Jahrh.: Super emptione domus in Geilnhusin dicte Tzigelhus) Wyss, UB Deutscher Orden 1, S. 287-288, Nr. 385]

Lage

Zum Besitz gehören mehrere Gebäude, so in der Vorstadt Ziegelhaus, im Zentrum der Stadt gegenüber der Marienkirche, in der Kirchgasse und Am Steinbrunnen.

Geschichte

Die Niederlassung des Deutschen Ordenshauses Marburg dient als Hebe- und Sammelstelle für Pächterabgaben und für Eigenwirtschaftsprodukte aus dem Ackerland und den Weinbaubetrieben in Gelnhausen und Umgebung. An der Spitze des Hauses steht ein weltlicher Verwalter, ein Knecht. Seit dem 13. Jahrhundert besitzt das Marburger Ordenshaus den Weinzehnten in Gelnhausen. Es erhält ihn durch Dietrich von Bartenhausen, Ritter in Gelnhausen und seine Frau, geschenkt, die sich damit für die wundersame Heilung ihrer Tochter durch die heilige Elisabeth in Marburg bedanken. 1280 kauft der Orden von Friedrich von Alsfeld und seiner Frau ein Haus im Vorort Ziegelhaus und vergrößert so den Lagerplatz. Von Gelnhausen aus wird Wein in größerem Umfang nach Marburg geliefert.
Die Kastnerei des Marburger Deutschordenshauses vergrößert sich beständig. 1334 erhält das Ordenshaus als Seelgerätstiftung Gebäude mit einer Kelter in der heutigen Kirchgasse und Am Steinbrunnen, die verpachtet werden. Bis zum Ende des 15.Jahrhunderts entwickelt sich die Kastnerei zu einem Konventhaus, in dem mehrere Ordensmitglieder wohnen. Sie betreiben auch ein Hospital.
1543 versucht der hessische Landgraf vergeblich die Ordensanlagen zu vereinnahmen, 1545 verlassen alle Ordensbrüder den Hof und ziehen nach Marburg. 1700 geht die Komturei in den Besitz der Stadt über.

Gründungsjahr

vor 1300

Aufhebungsjahr

1553

Besitz

Abhängigkeitsverhältnis

Die Kastnerei gehört zum Deutschordenshaus in Marburg.

Nachnutzung

Rechtehinweise

Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Gelnhausen, Kastnerei des Marburger Deutschordenshauses“, in: Klöster und Orden <https://lagis.hessen.de/de/orte/kloester-und-orden/alle-eintraege/12953_gelnhausen-kastnerei-des-marburger-deutschordenshauses> (aufgerufen am 25.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/kl/12953