Basisdaten
Das Kloster der Serviten in der Bulau, einem Waldgebiet am Spessartrand, existiert nur eine kurze Zeit von 1468 bis 1525. Nahe einer dem heiligen Wolfgang geweihten Kapelle lassen sich Mönche des Servitenordens nieder und werden durch Graf Philipp d. J. von Hanau-Münzenberg gefördert. Heute zeugen nur noch ein Turm und Mauerreste von dem ehemaligen Kloster.
Orden
Serviten
Ordensprovinz
Deutsche Ordensprovinz
Alte Diözesanzugehörigkeit
Kirchenprovinz Mainz, Erzbistum Mainz, Archidiakonat St. Peter und Alexander zu Aschaffenburg
Typ
Männerkloster
Territorium
- Grafschaft Hanau
Historische Namensformen
- Erasmus Hasesus laicus zello [...] sancti Wolfgangi [...] monasterio [...] fratres religiosi servi Mariae (1502) [Würdtwein, Dioecesis Moguntina 1, S. 852-853, IX]
Lagebezug
5,3 km östlich von Hanau
Lage
Das Kloster liegt in dem sumpfigen Waldgebiet der Bulau nordöstlich des Stadtteils Wolfgang von Hanau.
Geschichte
Erstmals erwähnt wird das Servitenkloster St. Wolfgang in der Bulau in einem Text aus dem Jahre 1780, der von dem Bau einer Kapelle durch den Trompeter des Grafen Philipp des Jüngeren von Hanau-Münzenberg, Erasmus Hasefuß, berichtet. 1468 errichtet dieser das sacellum; Mitglieder des Ordens der Serviten (fratres ordinis servorum B. M. V. secundum regulam et instituta Augustini, fratres religiosi servi Marie) lassen sich an diesem Ort nieder. 1494 werden in einem Vertrag die gegenseitigen Rechte und Verpflichtungen zwischen dem Grafen von Hanau-Münzenberg und dem Kloster festgelegt (HStAM Bestand Urk. 69 Nr. 26). Im gleichen Jahr übergibt Graf Philipp den Serviten die fertig gestellten Klostergebäude, ein Haus mit Schlafraum, Speisesaal und weiteren notwendigen Werkstätten. 1502 wird das Kloster mit dem Hospital in Hanau vereinigt. Seine Nachfolger versuchen die wirtschaftliche Position des Klosters zu erschüttern und beklagen den Sittenverfall innerhalb des Klosters. 1520 bestätigt Kardinal Albrecht von Brandenburg, Erzbischof von Mainz, alle Rechte entsprechend denen der Bettelorden um Einsammeln von Spenden. Im Bauernkrieg wird das Kloster angegriffen und 1525 von Hanauer Bürgern unter der Führung des Schultheiß von Rodenbach geplündert und teilweise zerstört (HStAM Bestand 86 Nr. 26844). 1527 erfolgt die völlige Zerstörung, die letzten vier Mönche und ihr Prior verlassen den Ort.
Gründungsjahr
1468
Gründer
Erasmus Hasefuß, Trompeter des Grafen Philipp des Jüngeren von Hanau
Aufhebungsjahr
1527
Patrozinien
Wolfgang
Archivgeschichte
Archivreste im Staatsarchiv Marburg.
Ausstattung
Denkmaltopographie
Nachweise
Gedruckte Quellen
- Stand von 1940 bei Dersch, Klosterbuch, S. 159
Literatur
- Schwitalla, Wolfgang in der Bulau
- Stand von 1940 bei Dersch, Klosterbuch, S. 159
- Historisches Ortslexikon Kurhessen, S. 528,
- Denkmaltopographie Stadt Hanau, S. 590-591
Germania Sacra-ID
Indizes
Sachbegriffe
Siehe auch
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Orte
- Hessische Flurnamen
- Topografie des Nationalsozialismus in Hessen
- Historisches Ortslexikon
- Topografische Karten
Personen
Quellen und Materialien
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Wolfgang in der Bulau“, in: Klöster und Orden <https://lagis.hessen.de/de/orte/kloester-und-orden/alle-eintraege/12937_wolfgang-in-der-bulau> (aufgerufen am 26.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
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