Basisdaten
Seit 1650 besteht in Salmünster ein Franziskanerkloster. Es existiert in den Gebäuden des ehemaligen Stiftes bis zu seiner Auflösung im Kulturkampf 1875, wird 1894 wieder eröffnet. Die Bibliothek enthält einen großen Teil des im 16. Jahrhundert aufgelösten Franziskanerklosters aus Gelnhausen.
Orden
Franziskaner
Ordensprovinz
1650: Thüringische Provinz; 1762: Thuringia Superior; 1853: Sächsische Provinz; 1894: Thuringia St. Elisabeth
Alte Diözesanzugehörigkeit
Kirchenprovinz Mainz, Erzbistum Mainz, Archidiakonat Maria ad gradus Mainz
Heutige Diözesanzugehörigkeit
Erzbistum Fulda
Typ
Männerkloster
Territorium
- Fürstabtei Fulda, vgl.Salmünster
Historische Namensformen
- patres ord. S. Francisci fratrum minorum de Provincia Thuringia [...] domicitium Salmünster (1737) [HStAM Bestand Urk. 77 Nr. 1341]
Lagebezug
14 km nordöstlich von Gelnhausen
Lage
Das Kloster befindet sich im Zentrum der Altstadt Salmünster, Franziskanergasse 2, 63628 Bad Soden-Salmünster
Geschichte
1650 ziehen aus ihrer Niederlassung in Gelnhausen vertriebene Franziskaner in die ehemaligen Stiftsgebäude in Salmünster ein.Die Mönche übernehmen die Pfarrseelsorge und erhalten Einkünfte und Besitz des Stiftes übereignet. Die Klosteranlage wird erweitert und vergrößert (1665, 1694), die Gemeinschaft zum Konvent erhoben. 1737 überlässt der Abt von Fulda das Stift Salmünster den Franziskanern. 1737 wird nach einem Entwurf von Andreas Gallasini mit dem Baus der Klosterkirche St. Peter und Paul begonnen. Am 18. Oktober 1745 wird die neue Kirche geweiht. Die barocke Ausgestaltung des Innenraums wird 1757 abgeschlossen. 1777 wird eine Lateinschule eröffnet, die bis 1805 besteht. 1853 wird das Kloster Salmünster der Provincia S. Crucis zugeteilt, seit 1855 bildet es mit dem Kloster Frauenberg/Fulda die eigene Kustodie Thuringia S. Elisabeth. Im preußischen Kulturkampf wird das Kloster von 1875 bis 1894 aufgehoben, 1894 wieder geöffnet. Salmünster wird von 1918 - 1968 Ausbildungsstätte für den Ordensnachwuchs der Thüringischen Ordensprovinz. Im zweiten Weltkrieg werden die Gebäude teilweise als Lazarett genutzt. 1990-1992 wird das Kloster in ein Bildungs- und Exerzitienhaus unter der Trägerschaft der Diözese Fulda umgebaut. Am Jahresende 2004 verlassen die letzten Franziskaner den Ort.
Gründungsjahr
1650
Patrozinien
Bonifatius, seit 1745 Petrus und Paulus
Archivgeschichte
Archiv im Franziskanerkloster zu Salmünster.
Bibliotheksgeschichte
Ein großer Teil der Bibliothek des aufgehobenen Franziskanerklosters aus Gelnhausen kommt nach Salmünster, darunter 260 Werke mit dem Eintrag "Bibliothecae Gelnhusanae FFr. Min. strictoris oberservantiae".
Besitz
Mit der Pfarrverwaltung verbunden und den Einkünften des Stifts (siehe Salmünster, Kollegiatstift) ausgestattet.
Ausstattung
Gebäude
1665 Bau des Klosters, 1694 Neubau. 1745 neue Kirche eingeweiht.
Nachweise
Quellen
- Stand von 1940 bei Dersch, Klosterbuch, S.138
Gedruckte Quellen
- Stand von 1940 bei Dersch, Klosterbuch, S.138-139
Literatur
- Spuren franziskanischer Geschichte
- Personalschematismus für die Diözese Fulda. Fulda 1964
- Stand von 1940 bei Dersch, Klosterbuch, S.139
- Dersch, Franziskanerbibliotheken in Fulda und Salmünster, in: Franziskanische Studien, Jg.1923, S. 346-350
- Fuchs, Geschichte des Kollegiatstifts und der Pfarrei Salmünster
Germania Sacra-ID
GND-Nummer
Indizes
Sachbegriffe
Siehe auch
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Orte
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Personen
Quellen und Materialien
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Salmünster, Franziskanerkloster“, in: Klöster und Orden <https://lagis.hessen.de/de/orte/kloester-und-orden/alle-eintraege/12935_salmuenster-franziskanerkloster> (aufgerufen am 25.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
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