Salmünster, Kollegiatstift

Gründungsjahr 1319-1331  
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Gemarkung
Salmünster

Basisdaten

Die Kirche in Salmünster gehört zu den ältesten Pfarrkirchen im Kinzigtal. 1309 wird hier ein Stift durch den Erzbischof von Mainz und den Abt von Fulda gegründet zur seelsorgerischen Betreuung des Umlandes. Um das Stift entwickelt sich der Ort Salmünster, der 1320 Stadtrechte erhält. 1651 ziehen in die Gebäude Franziskaner ein.

Orden

Kollegiatstift

Alte Diözesanzugehörigkeit

Kirchenprovinz Mainz, Erzbistum Mainz, Archidiakonat Maria ad gradus Mainz

Typ

Männerkloster

Territorium

  • 1319: Fürstabtei Fulda

Historische Namensformen

Lagebezug

14 km nordöstlich von Gelnhausen

Lage

Das Stift befindet sich im Zentrum der Altstadt Salmünster; der Ort liegt am Nordrand des Spessarts und am Südrand des Vogelsberges im Kinzigtal, nahe der Mündung der Salz in die Kinzig.

Geschichte

Die Annahme eines vor 909 wieder eingegangenen Stifts ist nicht zu belegen. 1319 vereinigen sich Weltgeistliche und Ordensgeistliche zu einer Gemeinschaft an der bereits bestehenden Pfarrkirche in Salmünster. Sie legen keine Ordensgelübde ab, haben Gemeinschaftsbesitz und organisieren ihr Leben zusammen. Diese Regeln legt der Mainzer Erzbischof 1319 fest und inkorporiert in die Pfarrkirche von Salmünster die Pfarrfilialen Stolzenger, Steinau und Ulmbach. 1331 genehmigt der Erzbischof Peter von Aspelt diesen Zusammenschluss und überträgt dem auf Lebenszeit gewählten Pleban die Leitung. An der Gründung des Kollegiatsstiftes beteiligt ist auch der Abt von Fulda; er behält sich das Patronats- und Visitationsrecht vor. Der Stiftsdekan ist gleichzeitig der Pfarrer für die umliegenden Orte. Sechs Priester leben in der Gemeinschaft, sie sind auch für das Hospital in Salmünster zuständig. Als wirtschaftliche Grundlage erhält das Stift den Besitz der ehemaligen Vogtei Salmünster von dem Fürstabt in Fulda. Das Hospital ist an die Kirche baulich angelehnt mit einem gemeinsamen Dach. Seit dem 16. Jahrhundert ist der Pfarrer Stiftsherr. Das Stift wird 1651 (1737 dauernd) mitsamt seinem Besitz den Franziskanern (siehe Franziskanerkloster Salmünster) übergeben, die aus Gelnhausen vertrieben werden.1745 wird die alte Stiftskirche abgetragen und ein Neubau errichtet.

Gründungsjahr

1319-1331

Gründer

Erzbischof Peter von Mainz und Abt Heinrich von Fulda

Aufhebungsjahr

1875

Organisation

Die Inhaber einer Stiftspfründe besitzen Stimmrecht in der Kapitelversammlung. Sie wählen auf Lebenszeit einen Dekan, der das Stift leitet. Daneben gehören Kanoniker ohne Stimmrecht, Vikare, Schüler und ihr Rektor zum Stift. Aufnahme-, Lebens- und Bekleidungsregeln finden sich in den 1465 verabschiedeten Statuten. Es besteht Residenzpflicht

Pfarrrechte

1329 besitzt die Pfarrkirche Salmünster Filialkirchen in Steinau, Stolzenberg, Ulmbach.

Patrozinien

Petrus, seit 1691 auch Paulus

Archivgeschichte

Archiv im Staatsarchiv Marburg.

Besitz

Ausstattung

Gebäude

Pfarrhaus (Dechanei) 1694 abgebrochen, Kirche 1745 abgetragen, Turm 1895 eingestürzt.

Sonstiges

Vorbehalt des Patronats- und Visitationsrechtes für den Abt von Fulda.

Nachweise

Quellen

  • Archiv im Staatsarchiv Marburg: Urkunden. Ebenda: Fulda, Urkunden, Kopiare. Amt Salmünster, Akten. Salmünster, Pfarrarchiv: Haals Pfarrbuch (s. u. unter Fuchs), Urkunden (Statuten 1465), Akten. Würzburg, Staatsarchiv: Mainzer Regierung-Archiv, Fulda, K. 299.

Gedruckte Quellen

Literatur

Germania Sacra-ID

GND-Nummer

Nachnutzung

Rechtehinweise

Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Salmünster, Kollegiatstift“, in: Klöster und Orden <https://lagis.hessen.de/de/orte/kloester-und-orden/alle-eintraege/12934_salmuenster-kollegiatstift> (aufgerufen am 25.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/kl/12934