Gelnhausen, Franziskanerkloster

Gründungsjahr 1248-1280 (?)  
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Gemarkung
Gelnhausen

Basisdaten

Im 13. Jahrhundert wird in Gelnhausen ein Franziskanerkloster begründet. Die Mönche betreuen seelsorgerisch die Stadtbevölkerung, stellen ihr Haus auch für Rechtsgeschäfte zur Verfügung. Die Gebäude liegen im Zentrum der Stadt am Obermarkt. In der Reformation übernimmt 1542 die Stadt das Kloster.

Orden

Franziskaner

Ordensprovinz

Kölnische Provinz, Sächsische Provinz, Thüringische Provinz

Alte Diözesanzugehörigkeit

Kirchenprovinz Mainz, Erzbistum Mainz, Archidiakonat St. Maria ad gr. zu Mainz, Dekanat Roßdorf

Typ

Männerkloster

Territorium

  • Reichsstadt

Historische Namensformen

Lage

Das Kloster liegt an der Nordseite des Obermarktes, zentral in der Mitte der Stadt zwischen den Kirchen St. Peter und St. Marien.

Geschichte

In einem Schenkungsvertrag eines Hauses im Jahr 1248 wird ein "Heinricus gardianus fratrum minorum" als Zeuge genannt, woraus die Existenz einer Franziskanerniederlassung abgeleitet wird. Die Ordensüberlieferung spricht von einer Gründung 1282, baugeschichtliche Untersuchungen vom Vorhandensein einer noch älteren kleinen Kapelle. Zu Beginn des 14. Jahrhunderts wird das Kloster mit Hilfe von Stiftungen ausgebaut und es wird eine neue Kirche errichtet. Das Kloster untersteht der Ratspflegschaft der Stadt. 1540 wird das Kloster der Stadt überlassen, die Gebäude werden für die Schule, die Einkünfte zu Spitalzwecken verwendet. 1542 übergibt der letzte Guardian dem Bürgermeister und Rat von Gelnhausen Urkunden und Wertgegenstände, erhält dafür eine kleine Wohnung und Rente zugewiesen. 1549 wird eine Neubesetzung durch die oberdeutsche Minoritenprovinz versucht, die scheitert. 1627 bei der Teilung der kölnischen Provinz wird das Kloster nominell der Provincia Saxoniae S. Crucis, 1633 der Thuringia S. Elisabeth zugeteilt. 1635-1649 werden die Gebäude von Franziskanern der Observantenrichtung besetzt, die 1650 nach Salmünster ziehen; 1653-1692 versucht der Orden vergeblich das Klosters wieder zu gewinnen.

Ersterwähnung

1248 (?)

Gründungsjahr

1248-1280 (?)

Gründer

vielleicht die Stadtgemeinde

Aufhebungsjahr

1692

Organisation

1450 bilden ein Guardian und sechs Brüder die Klostergemeinschaft; damit ist die Mindestzahl für einen Konvent erreicht.

Patrozinien

Maria, 1637 Josephus

Besitz

Der Besitz des Klosters wird 1540 der Stadt überlassen, die Einkünfte für ein Spital verwendet.verwandt. Der Besitz des Klosters bleibt klein; in der Reformationszeit verweigern Bauern die Zahlung von Abgaben; der Gardian versucht 1520-1543 von Hain-Gründau, Gettenbach und Vonhausen Zahlungen einzutreiben.

Niederlassungen

Terminei in Rückingen

Nachweise

Quellen

Gedruckte Quellen

Literatur

Germania Sacra-ID

Nachnutzung

Rechtehinweise

Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Gelnhausen, Franziskanerkloster“, in: Klöster und Orden <https://lagis.hessen.de/de/orte/kloester-und-orden/alle-eintraege/12910_gelnhausen-franziskanerkloster> (aufgerufen am 25.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/kl/12910