Schiffenberg, Kloster Zelle

Gründungsjahr vor 1239  
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Gemarkung
Gießen
Landkreis
Gießen

Basisdaten

Vor 1239 wird dem Augustiner-Chorherrenstift auf dem Bergplateau des Schiffenbergs ein Frauenkonvent angegliedert. Zwischen 1280 bis 1285 ziehen die Chorfrauen in eigene Gebäude am Südhang des Berges und nennen diese ab der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts Cella. Heute finden sich nur noch wenige Reste des ehemaligen Klosters.

Orden

Augustiner-Chorfrauen

Alte Diözesanzugehörigkeit

Kirchenprovinz Trier, Erzbistum Trier, Archidiakonat St. Lubentius zu Dietkirchen, Archipresbyterat Wetzlar

Typ

Frauenstift

Territorium

Historische Namensformen

Lagebezug

4,5 km südöstlich von Gießen

Lage

Der ehemalige Klosterbezirk liegt auf einem nach drei Seiten steil abfallendem Bergsporn bei Gießen, zu beiden Seiten der Landstraße nach Pohlheim-Hausen.

Geschichte

Das vor 1239 gegründete Augustinerinnenstift ist wirtschaftlich vom Augustinerchorherrenstift Schiffenberg abhängig. Nach der Teilung des Besitzes (1264) mit den Chorherren erhält Zelle zahlreichen Schenkungen; 1318 werden Altäre aus der alten Kirche (Marienpatrozinium) in die neu errichtete übertragen, deren Patronin die Hl. Katharina ist (Siegelbild). Die Chorfrauen kommen aus den regionalen Adelsfamilien. 1334 brennt ein Teil des Klosters ab, der Wiederaufbau wird auch mit Verkäufen an das Wetzlarer Domstift finanziert. Mit der Übergabe des Augustinerchorherrenstiftes an den Deutschen Orden wird Cella / Zelle direkt dem Erzbischof von Trier unterstellt. Die wirtschaftliche Lage verschlechtert sich seit der Mitte des 14. Jahrhundert, 1450 leben nur noch vier Chorfrauen in Zelle. Im selben Jahr wird Zelle wieder mit dem ehemaligen Chorherrenstift, nun im Besitz des Deutschen Ordens, vereinigt.

Gründungsjahr

vor 1239

Aufhebungsjahr

1455

Organisation

Die Chorfrauen wurden bereits 1241 als Konvent bezeichnet, das einer magistra / Meisterin unterstand. Nach der Trennung vom Chorherrenstift übernahm die Meisterin die Leitung des Klosters, ihr zur Seite stand seit 1342 eine Priorin. Nach der Übernahme des Chorherrenstifts durch den Deutschen Orden 1323 bekam Cella einen eigenen Probst, der aber fast ausschließlich gemeinsam mit der Meisterin urkundet. Die seelsorgerischen Aufgaben werden bis zum Schluss vom Nachbarkloster wahrgenommen. 1455 werden die letzten Chorfrauen in das Deutschordenshaus auf dem Schiffenberg inkorporiert.
Bekannte Meisterinnen: Elizabeth (1257), Lukardis (1326 und 1334), Sophie von Falkenstein (1331-1333), Meckele Lewen (1370, 1371), Gertrud von Rodenhausen (1392, 1400, 1409, 1452).

Patrozinien

Maria, Katharina in der neuen Kirche (1318)

Besitz

Das Augustinerinnenkloster Zelle teilt seinen Besitz zeitweise mit dem nahe gelegenen Kloster Schiffenberg. Vgl. hierzu die Karte bei Antonio Sasso, Cella prope Schiffinburch. Die Geschichte des Augustiner-Chorfrauenstifts "Cella" unter Schiffenberg, in: Mitteilungen des Oberhessischen Geschichtsvereins Gießen 101 (2016) S. 3-63 online, S. 25, Abb. 2. Cotthen/Koden (Wüstung), Ebergöns/ Lang-Göns, Echzell, Erlebach (Wüstung) , Garwartsteich, Grüningen, Hedwigsmühle, Leihgestern, Milbach/ Meilbach, Naunheim (Weinberg), Nieder-Girmes, Obbornhofen (Weinberg), Pohlgöns, Schwalheim, Steinbach, Vronebach/Fronbach (Wüstung), Waldgirmes, Watzenborn

Ausstattung

Denkmaltopographie

DenkXweb Kulturdenkmäler in Hessen (Sachgesamtheit Schiffenberg)

Nachweise

Quellen

Gedruckte Quellen

Literatur

Germania Sacra-ID

GND-Nummer

Nachnutzung

Rechtehinweise

Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Schiffenberg, Kloster Zelle“, in: Klöster und Orden <https://lagis.hessen.de/de/orte/kloester-und-orden/alle-eintraege/10649_schiffenberg-kloster-zelle> (aufgerufen am 25.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

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