Basisdaten
In der Mitte des 13. Jahrhunderts wird in Grünberg ein Franziskanerkloster gegründet. Da die thüringisch-hessischen Landgrafen die junge Stadt fördern, sind sie vermutlich auch die Klostergründer. 1527 wird das Kloster in der Reformation durch den hessischen Landgrafen Philipp aufgelöst.
Orden
Franziskaner
Ordensprovinz
Kölnische (Niederdeutsche) Ordensprovinz, Kustodie Hessen
Alte Diözesanzugehörigkeit
Kirchenprovinz Mainz, Erzbistum Mainz, Archidiakonat des Propstes von St. Johann zu Mainz
Typ
Männerkloster
Territorium
- 1269: Landgrafschaft Hessen
Historische Namensformen
- de ordine minorum fratrum in Grunenberg (1250) [Eckhardt, Klosterarchive 7, S. 653 Nr. 916]
Lagebezug
20 km östlich von Gießen
Lage
Das Kloster liegt in der Altstadt, an der Westseite der Stadtmauer zwischen dem Diebsturm und der Antoniter Pforte als Teil der Befestigung.
Geschichte
Das Franziskanerkloster in der Altstadt am Frankfurter Tor ist seit 1250 urkundlich nachweisbar. Das Kloster wird durch die Landgrafen von Thüringen, später von Hessen mit Stiftungen gefördert. Im Stadtbrand von 1391 werden Kirche und Gebäude stark beschädigt. 1497 führt Landgraf Wilhelm der Jüngere eine Reform durch (Ausrichtung an der Observanz); die Predigttätigkeit beruht auf einer gründlichen Beschäftigung mit heiligen Schriften. Die Franziskaner bauen eine reichhaltige Bibliothek mit über 500 Bänden auf, erhalten durch die Landgrafen mehrfach Geld für einen Bücherankauf; 1517 verbleibt das Kloster den Observanten und wird durch Landgraf Philipp gefördert.
1528 in festo s. Antonii Paduani wird per landgräflichem Edikt das Franziskanerkloster säkularisiert und seine Insassen werden vertrieben. Diese fliehen nach Limburg, nehmen die Bibliothek und wertvolle Kultgegenstände mit.
Die Klosterkirche verfällt, die Gebäude werden im 16. Jh. teilweise abgebrochen.
Ersterwähnung
1250
Gründungsjahr
1229-1240
Gründer
wahrscheinlich Stadtherr, der Landgraf von Thüringen, Heinrich Raspe;
Aufhebungsjahr
1528
Pfarrrechte
Pfarrei St.Maria der Stadt Grünberg
Patrozinien
Maria (1313)
Archivgeschichte
Bibliotheksgeschichte
Ausstattung
Denkmaltopographie
Nachweise
Quellen
- Der Stand von 1940 bei Dersch, Klosterbuch, S. 63
Gedruckte Quellen
- Eckhardt, Klosterarchive 7, S. XVIII-XIX und 651-684
- Eckhardt, Klosterarchive 8 (Texte und Indices)
- Der Stand von 1940 bei Dersch, Klosterbuch, S. 63
Literatur
- Hessischer Städteatlas Grünberg, Textheft S. 51
- Berger, Bettelorden, S.94 f.
- Küther, Grünberg
- Der Stand von 1940 bei Dersch, Klosterbuch, S. 63
- Julius Battes, Das Vordringen der Franziskaner in: Franziskanische Studien 18, 1931, S. 329
- Dersch, Bücherverzeichnisse der Franziskanerklöster Grünberg und Corbach
Germania Sacra-ID
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Siehe auch
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Personen
Quellen und Materialien
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Grünberg, Franziskanerkloster“, in: Klöster und Orden <https://lagis.hessen.de/de/orte/kloester-und-orden/alle-eintraege/10636_gruenberg-franziskanerkloster> (aufgerufen am 25.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
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