Basisdaten
Der Ritterorden der Johanniter gründet 1278 in Grebenau eine Niederlassung, die bereits hundert Jahre später an die hessischen Landgrafen fällt. Der kleine Konvent besteht weiter bis nach der Reformation.
Orden
Johanniter
Ordensprovinz
Ballei Wetterau
Alte Diözesanzugehörigkeit
Von der Diözesangewalt ausgenommen (eximiert);
Typ
Männerkloster
Territorium
- Landgrafschaft Hessen
Historische Namensformen
- bona [..] in Grauenowe [..] fratres domus hospitalensis jerosolomitani (1278) [Baur, Hessische Urkunden Bd.1 S.165, Nr.224]
Lagebezug
12 km nördlich von Lauterbach
Lage
heutiges Rathaus der Stadt im ehemaligen Johanniterkloster
Geschichte
Die Johanniterkommende wird vor 1278 gegründet, bald nachdem der Orden 1270 im Dorf ansässig geworden war. 1298 machen die Grafen von Castell, von Ziegenhain und anderen Orten großzügige Schenkungen an die neue Niederlassung. Der Orden vergrößert durch Zukauf von Land den Besitz, er sieht seine Aufgabe in der seelsorgerischen Betreuung des Umlandes. 1423 übertragen die Herren von Eisenbach das Patronat der Pfarrkirche in Udenheim an die Johanniter in Grebenau.
Die Abgabepflicht an den Gesamtorden zur Sicherung der Kreuzzüge, später der Unterstützung der Ordenspolitik im Mittelmeerraum führt zur prekären wirtschaftlichen Lage. 1372 wird die Niederlassung mit allem Zubehör und Inventar durch den Orden an die hessischen Landgrafen Heinrich und Hermann verkauft. Über Verpfändungen Ende des 14.Jahrhunderts kommt die Niederlassung erneut in den Besitz des Ordens und wird durch den hessischen Landgrafen Philipp 1527 an Dietrich von Plesse den Jüngeren als Erbmannlehen übergeben. Dieser stirbt 1571 und das Ordenshaus in Gebenau geht wiederum an den hessischen Landgrafen in Marburg, 1604 an Hessen- Darmstadt über.
Gründungsjahr
vor 1278
Aufhebungsjahr
1372
Organisation
In Grebenau existiert ein kleiner Konvent; 1494 vermerkt eine Generalvisitation drei Ordenskapläne.
Pfarrrechte
Udenheim
Archivgeschichte
Archiv im Staatsarchiv Darmstadt
Ausstattung
Denkmaltopographie
Nachweise
Gedruckte Quellen
- Der Stand von 1940 bei Dersch, Klosterbuch, S.61
Literatur
- Braasch-Schwersmann, Niederlassungen des Johanniter-Ordens
- Reichardt, Siedlungsnamen, S. 144-145
- Crusius, Kreis Alsfeld, S. 64-65
- Schering, Johanniter-Kommende Niederweisel Wetterauer Geschichtsblätter, Bd. 32, 1983, S. 81
- Rödel, Großpriorat Deutschland des Johanniter Ordens, S. 277-280
- Der Stand von 1940 bei Dersch, Klosterbuch, S.61
Germania Sacra-ID
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Sachbegriffe
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Personen
Quellen und Materialien
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Grebenau, Johanniterkommende“, in: Klöster und Orden <https://lagis.hessen.de/de/orte/kloester-und-orden/alle-eintraege/10634_grebenau-johanniterkommende> (aufgerufen am 25.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
https://lagis.hessen.de/resolve/de/kl/10634