Grebenau

Dorf · 270 m über NN  
Gemeinde
Grebenau
Landkreis
Vogelsbergkreis
Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.
Urkataster+
Grebenau
AEC416D7-3050-4A60-B27E-A826B70B90DD

Siedlung

Ortstyp

Dorf

Lagebezug

14,4 km östlich von Alsfeld

Lage und Verkehrslage

An der Einmündung der Schwarza in die Jossa gelegen. In der Stadt treffen die Landesstraßen L3160 (Richtung Eulersdorf und Wallersdorf und L3161 (Richtung Merlos/Bieben und Udenhausen) aufeinander. Bahnhof der Eisenbahnlinie Niederaula/Niederjossa – Alsfeld seit 1915. Teilstrecke ab hier bis Schwarz am 1.7.1979 stillgelegt (Die Teilstrecke Niederjossa - Grebenau wurde am 1.4.1915 eröffnet, die Teilstrecke Grebenau - Alsfeld am 1.4.1916).

Ersterwähnung

1265

Weitere Namen

Waldkappel
Cappel

Vorbemerkung Historische Namensformen

Bei einem Beleg von 1057 war lange Zeit unklar, ob er auf dieses Grebenau (so die Zuweisung in UB Mainz 1, S. 189-191, Nr. 299, Anm. 7) oder auf Grebenau im Schwalm-Eder-Kreis zu beziehen ist. Der in der gefälschten Urkunde zu 786 umschriebene Pfarrbezirk schließt jedoch eine Identifizierung mit Grebenau im Vogelsbergkreis aus. Der Ortsname Kappel, der seinen Namen vom örtlichen Kirchengebäude (mhd. kapélle, kápelle) ableitet, wurde erst im Spätmittelalter zugunsten des heutigen Ortsnamens Grebenau, d.h. „Grafen-Au“, aufgegeben (vgl. Reichardt, Siedlungsnamen, S. 382]

Historische Namensformen

Bezeichnung der Siedlung

  • villa (1073, 1253, 1270)

Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung

Koordinaten

Gauß-Krüger: 3533341, 5623046
UTM: 32 U 533253 5621236
WGS84: 50.74196° N, 9.471292° O

Statistik

Ortskennziffer

535006030

Flächennutzungsstatistik

  • 1854 (Morgen): 4224, davon 1446 Acker, 333 Wiesen, 2338 Wald
  • 1961 (Hektar): 1058, davon 610 Wald (= 57.66 %)

Einwohnerstatistik

  • 1961: 926, davon 743 evangelisch (= 80.24 %), 143 katholisch (= 15.44 %)
  • 1970: 931 Einwohner

Diagramme

Verfassung

Verwaltungsbezirk

  • 1787: Landgrafschaft Hessen-Darmstadt, Amt Grebenau (zum Umfang des Amtes s. Mittelpunktfunktion)
  • 1806: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Oberamt Alsfeld, Amt Grebenau
  • 1820: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Amt Alsfeld
  • 1821: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Landratsbezirk Romrod
  • 1829: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Landratsbezirk Alsfeld (verlegt aus Romrod) (Umbenennung)
  • 1832: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Alsfeld
  • 1848: Großherzogtum Hessen, Regierungsbezirk Alsfeld
  • 1852: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Alsfeld
  • 1918/19-1934: Volksstaat Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Alsfeld
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Alsfeld
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Alsfeld
  • 1972: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Vogelsbergkreis

Altkreis

Alsfeld

Gemeindeentwicklung

Zur Entwicklung der im Zuge der hessischen Gebietsreform neu gebildeten Gemeinde s. Grebenau, Stadtgemeinde. Sitz der Gemeindeverwaltung ist Grebenau.

Gericht

  • 1821: Landgericht Alsfeld
  • 1879: Amtsgericht Alsfeld

Herrschaft

  • Am 10.7.1605 wurden dem Dorf Grebenau unter Ludwig V. von Hessen-Darmstadt die Stadt- und Marktrechte verliehen.

Kirche und Religion

Ortskirchen

  • Um 1000: Kirche
  • 1278: Pleban
  • 1354: Pfarrer

Pfarrzugehörigkeit

Mutterkirche vielleicht Oberaula Um 1450 gehörten zum Kirchspiel: Bieben, Breitenbach, Eulersdorf, Gehau, Görzhain, Hatterode, Machtlos, Oberjossa, Reimenrod, Wallersdorf und Lingelbach

Patronat

Um 1000 und später: Kloster Fulda, ab 1372 an Hessen

Klöster

Bekenntniswechsel

Ab 1526 Einführung der Reformation, der Ort war 1527 lutherisch.
Erster evangelischer Pfarrer: "Herr" Leonardus 1547

Kirchliche Mittelbehörden

Erzdiözese Mainz, Archidiakonat des Propstes von St. Johann in Mainz, Dekanat Oberaula

Juden

1830: 122, 1905: 130, Januar 1933: 60 Juden
1864 Bau der Synagoge, 1844 israelitische Elementarschule
Friedhof seit dem 18. Jahrhundert

Kultur

Schulen

Schule in der 2. Hälfte des 16. Jahrhunderts errichtet; 1910 Volksschule mit drei Klassen

Wirtschaft

Mittelpunktfunktion

1787 umfasste das Amt Grebenau die Orte Bieben, Eulersdorf, Grebenau, Reimenrod, Udenhausen und Wallershof sowie Merlos.

Nachnutzung

Rechtehinweise

Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Grebenau, Vogelsbergkreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/9756_grebenau> (aufgerufen am 26.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/9756