Wolzhausen

Die Lage von Wolzhausen im Orthofoto
Siedlung
Ortstyp
Dorf
Lagebezug
6,5 km südwestlich Biedenkopf.
Lage und Verkehrslage
Zweigliedriges Dorf mit regelhaften Grundrissmerkmalen im Perftal. Hauptkomplex der Siedlung auf dem rechten Perfufer in linearer Ausrichtung auf die überörtliche Durchgangsstraße Nach Osten lockere Bebauung an den auslaufenden Hängen eines einmündenden Seitentals. Ein zweiter Siedlungskomplex mit regellosem Grundriss auf der Niederterrasse des linken Perfufers. Am Flußübergang Kapelle. Nach Süden abgesetzt Bahnhof der Eisenbahnlinie Dillenburg – Biedenkopf/Wallau ("Scheldetalbahn") (Inbetriebnahme der Strecke 1.5.1911) bis Stilllegung der Strecke am 30.5.1987. Straße Quotshausen -Breidenbach führt durch den östlichen Ortsteil etwa im Zuge der alten Landstraße von Wetzlar beziehungsweise Gießen nach Gladenbach.
Historische Namensformen
- Wolkoldishusen (1334) [Baur I Nr. 752]
- Wolkirhusen (1381)
- Wolkeshusen (1433)
- Wultzhusen (um 1480)
- Woltzhausen (1586)
Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung
Umlegung der Flur
bis 1866 beendet
Älteste Gemarkungskarte
1831
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3462997, 5636951
UTM: 32 U 462937 5635136
WGS84: 50.866724° N, 8.47332° O
Statistik
Ortskennziffer
534005070
Flächennutzungsstatistik
- 1854 (Morgen): 2100, davon 786 Acker (= 37.43 %), 302 Wiesen (= 14.38 %), 960 Wald. (= 45.71 %)
- 1885 (Hektar): 525, davon 161 Ackerl (= 30.67 %), 55 Wiesen (= 10.48 %), 230 Holz. (= 43.81 %)
- 1961 (Hektar): 525, davon 466 Wald (= 88.76 %)
Einwohnerstatistik
- 1577: 22, 1630: 24 Hausgesesse 1677: 18 Männer, 2 Witwen, 3 Jungmannschaften, 12 ledige Mannschaften 1742: 37 Haushalte 1834: 326, 1885: 287, 1925: 395, 1939: 419, 1950: 629, 1961: 626 Einwohner. 1830: 305 evangelische Einwohner. 1961: 518 evangelische, 86 römisch-katholische Einwohner. -1630: 5 zweispännige, 15 einspännige Ackerländer, 4 Einläufige. 1867 (Erwerbspersonen): 72 Landwirtschaft 1961 (Erwerbspersonen): 103 Land- und Forstwirtschaft, 164 produzierendes Gewerbe, 24 Handel und Verkehr, 24 Dienstleistungen und sonstiges
- 1885: 287 evangelisch, 0 katholisch
- 1961: 626, davon 518 evangelisch (= 82.75 %), 86 katholisch (= 13.74 %)
Diagramme
Verfassung
Verwaltungsbezirk
- 1413: Gericht Wallau
- 1577 und später: Gericht (Amt) Grund Breidenbach
- 1821: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Landratsbezirk Battenberg
- 1832: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Biedenkopf
- 1848: Großherzogtum Hessen, Regierungsbezirk Biedenkopf
- 1852: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Biedenkopf
- 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Biedenkopf (Umbenennung)
- 1932: Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Landkreis Dillenburg
- 1933: Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Biedenkopf
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Biedenkopf
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Biedenkopf
- 1968: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Biedenkopf
- 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Marburg-Biedenkopf
Altkreis
Biedenkopf
Gemeindeentwicklung
Zum 1.7.1974 wurde Wolzhausen im Zuge der hessischen Gebietsreform als Ortsteil der neu gebildeten Gemeinde Breidenbach eingegliedert.
Gericht
- 1821: Patrimonialgericht Grund Breidenbach
- 1823: Landgericht Biedenkopf
- 1867: Amtsgericht Biedenkopf
Besitz
Grundherrschaft und Grundbesitzer
- 1577 haben die von Breidenbach Einkünfte aus l Drittel des so genannte Gassengutes in Wolzhausen. Gut der von Breidenstein damals für 150 Gulden versetzt. 1577 haben die Grebe zu Siegen 1 Viertel des Zehnten zu Wolzhausen jenseits des Wassers
Kirche und Religion
Pfarrzugehörigkeit
1577 und später: nach Breidenbach eingepfarrt. Seit 1954 Vikariat, seit 1965: Pfarrei Breidenstein zugehörig.
Bekenntniswechsel
Da Filial von Breidenbach, Einführung der Reformation vermutlich unter dem Breidenbacher Pfarrer Balthasar Kleinhenn ab 1528. Reformierter Bekenntniswechsel: 1606, 1624 wieder lutherisch
Kirchliche Mittelbehörden
15. Jahrhundert: Sendbezirk Breidenbach
Kultur
Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)
Wirtschaft
1704 und später befindet sich im Dorf eine Mahlmühle, die bis 1908 in Betrieb war (1 Gang, oberschlächtig). Die 1704 ebenfalls genannte Eselsmühle gehörte damals noch zur Gemeinde Quotshausen, leistete die Steuern aber nach Wolzhausen. Auf ehemaligen Bergbau deuten die Flurnamen Auf der Grube, in der Hausstadt (östlich der Gemeinde.), Die lockerichte Höll (westliche Gemeindegrenze). Brauereibetrieb seit 1867. Seit 1931 Fabrik für optische Geräte (Nivelliergeräte); seit 1958 zusätzlich auch Werkzeug- und Formenbau
Nachweise
Literatur
- K. Huth, Die Gemeinde Breidenbach und ihre 7 Ortsteile im Wandel der Jahrhunderte (1982), S. 122-140
- Diehl, Pfarrer- und Schulmeisterbuch für die acquirierten Lande und die verlorenen Gebiete, S. 215
Siehe auch
Weitere Angebote in LAGIS
Orte
Personen
Quellen und Materialien
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Wolzhausen, Marburg-Biedenkopf“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/9566_wolzhausen> (aufgerufen am 25.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/9566