Wolzhausen

Dorf · 335 m über NN  
Gemeinde
Breidenbach
Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.
AEC416D7-3050-4A60-B27E-A826B70B90DD

Siedlung

Ortstyp

Dorf

Lagebezug

6,5 km südwestlich Biedenkopf.

Lage und Verkehrslage

Zweigliedriges Dorf mit regelhaften Grundrissmerkmalen im Perftal. Hauptkomplex der Siedlung auf dem rechten Perfufer in linearer Ausrichtung auf die überörtliche Durchgangsstraße Nach Osten lockere Bebauung an den auslaufenden Hängen eines einmündenden Seitentals. Ein zweiter Siedlungskomplex mit regellosem Grundriss auf der Niederterrasse des linken Perfufers. Am Flußübergang Kapelle. Nach Süden abgesetzt Bahnhof der Eisenbahnlinie Dillenburg – Biedenkopf/Wallau ("Scheldetalbahn") (Inbetriebnahme der Strecke 1.5.1911) bis Stilllegung der Strecke am 30.5.1987. Straße Quotshausen -Breidenbach führt durch den östlichen Ortsteil etwa im Zuge der alten Landstraße von Wetzlar beziehungsweise Gießen nach Gladenbach.

Historische Namensformen

  • Wolkoldishusen (1334) [Baur I Nr. 752]
  • Wolkirhusen (1381)
  • Wolkeshusen (1433)
  • Wultzhusen (um 1480)
  • Woltzhausen (1586)

Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung

Umlegung der Flur

bis 1866 beendet

Älteste Gemarkungskarte

1831

Koordinaten

Gauß-Krüger: 3462997, 5636951
UTM: 32 U 462937 5635136
WGS84: 50.866724° N, 8.47332° O

Statistik

Ortskennziffer

534005070

Flächennutzungsstatistik

  • 1854 (Morgen): 2100, davon 786 Acker (= 37.43 %), 302 Wiesen (= 14.38 %), 960 Wald. (= 45.71 %)
  • 1885 (Hektar): 525, davon 161 Ackerl (= 30.67 %), 55 Wiesen (= 10.48 %), 230 Holz. (= 43.81 %)
  • 1961 (Hektar): 525, davon 466 Wald (= 88.76 %)

Einwohnerstatistik

  • 1577: 22, 1630: 24 Hausgesesse 1677: 18 Männer, 2 Witwen, 3 Jungmannschaften, 12 ledige Mannschaften 1742: 37 Haushalte 1834: 326, 1885: 287, 1925: 395, 1939: 419, 1950: 629, 1961: 626 Einwohner. 1830: 305 evangelische Einwohner. 1961: 518 evangelische, 86 römisch-katholische Einwohner. -1630: 5 zweispännige, 15 einspännige Ackerländer, 4 Einläufige. 1867 (Erwerbspersonen): 72 Landwirtschaft 1961 (Erwerbspersonen): 103 Land- und Forstwirtschaft, 164 produzierendes Gewerbe, 24 Handel und Verkehr, 24 Dienstleistungen und sonstiges
  • 1885: 287 evangelisch, 0 katholisch
  • 1961: 626, davon 518 evangelisch (= 82.75 %), 86 katholisch (= 13.74 %)

Diagramme

Verfassung

Verwaltungsbezirk

  • 1413: Gericht Wallau
  • 1577 und später: Gericht (Amt) Grund Breidenbach
  • 1821: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Landratsbezirk Battenberg
  • 1832: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Biedenkopf
  • 1848: Großherzogtum Hessen, Regierungsbezirk Biedenkopf
  • 1852: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Biedenkopf
  • 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Biedenkopf (Umbenennung)
  • 1932: Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Landkreis Dillenburg
  • 1933: Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Biedenkopf
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Biedenkopf
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Biedenkopf
  • 1968: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Biedenkopf
  • 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Marburg-Biedenkopf

Altkreis

Biedenkopf

Gemeindeentwicklung

Zum 1.7.1974 wurde Wolzhausen im Zuge der hessischen Gebietsreform als Ortsteil der neu gebildeten Gemeinde Breidenbach eingegliedert.

Gericht

  • 1821: Patrimonialgericht Grund Breidenbach
  • 1823: Landgericht Biedenkopf
  • 1867: Amtsgericht Biedenkopf

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer

  • 1577 haben die von Breidenbach Einkünfte aus l Drittel des so genannte Gassengutes in Wolzhausen. Gut der von Breidenstein damals für 150 Gulden versetzt. 1577 haben die Grebe zu Siegen 1 Viertel des Zehnten zu Wolzhausen jenseits des Wassers

Kirche und Religion

Pfarrzugehörigkeit

1577 und später: nach Breidenbach eingepfarrt. Seit 1954 Vikariat, seit 1965: Pfarrei Breidenstein zugehörig.

Bekenntniswechsel

Da Filial von Breidenbach, Einführung der Reformation vermutlich unter dem Breidenbacher Pfarrer Balthasar Kleinhenn ab 1528. Reformierter Bekenntniswechsel: 1606, 1624 wieder lutherisch

Kirchliche Mittelbehörden

15. Jahrhundert: Sendbezirk Breidenbach

Wirtschaft

1704 und später befindet sich im Dorf eine Mahlmühle, die bis 1908 in Betrieb war (1 Gang, oberschlächtig). Die 1704 ebenfalls genannte Eselsmühle gehörte damals noch zur Gemeinde Quotshausen, leistete die Steuern aber nach Wolzhausen. Auf ehemaligen Bergbau deuten die Flurnamen Auf der Grube, in der Hausstadt (östlich der Gemeinde.), Die lockerichte Höll (westliche Gemeindegrenze). Brauereibetrieb seit 1867. Seit 1931 Fabrik für optische Geräte (Nivelliergeräte); seit 1958 zusätzlich auch Werkzeug- und Formenbau

Nachweise

Literatur

Nachnutzung

Rechtehinweise

Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Wolzhausen, Marburg-Biedenkopf“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/9566_wolzhausen> (aufgerufen am 25.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/9566