Niederdieten

Dorf · 340 m über NN  
Gemeinde
Breidenbach
Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.
AEC416D7-3050-4A60-B27E-A826B70B90DD

Siedlung

Ortstyp

Dorf

Lagebezug

8 km südwestlich Biedenkopf.

Lage und Verkehrslage

Zweigliedriges Dorf in Talmündungslage. Hauptkomplex geschlossene Siedlung auf auslaufendem Hang, deren Hauptachse linear Nordwesten-Südosten verläuft. Nach Nordwesten abgesetzt, auf dem linken Ufer der Diete, kurze Gehöftzeile. Moderne Bebauung vorwiegend im Nordosten des Ortes.
Die B 253 führt auf der linken Talseite im Zuge der alten Straße von Dillenburg beziehungsweise Herborn nach Biedenkopf am nordwestlichen Ortsrand vorbei.

Historische Namensformen

Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung

Umlegung der Flur

1962/74

Älteste Gemarkungskarte

1831

Koordinaten

Gauß-Krüger: 3460772, 5637419
UTM: 32 U 460713 5635604
WGS84: 50.870784° N, 8.441666° O

Statistik

Ortskennziffer

534005040

Flächennutzungsstatistik

  • 1854 (Morgen): 2481, davon 1194 Acker (= 48.13 %), 283 Wiesen (= 11.41 %), 911 Wald. (= 36.72 %)
  • 1885 (Hektar): 620, davon 184 Ackert. (= 29.68 %), 66 Wiesen (= 10.65 %), 228 Holz. (= 36.77 %)
  • 1961 (Hektar): 621, davon 284 Wald (= 45.73 %)

Einwohnerstatistik

  • 1577: 25, 1630: 24 Hausgesesse 1677: 20 Männer, 3 Jungmannschaften, 13 ledige Mannschaften 1742: 38 Haushalte 1834: 289, 1885: 298, 1925: 333, 1939: 367, 1950: 521, 1961: 528 Einwohner. 1830: 268 evangelische Einwohner. 1961: 421 evangelische, 97 römisch-katholische Einwohner. 1630: 2 zweispännige, 19 einspännige Ackerländer, 3 Einläufige. 1867 (Erwerbspersonen): 56 Landwirtschaft, 1 Verkehr, 1 Gesundheitspflege, 1 Erziehung und Unterricht. 1961 (Erwerbspersonen): 116 Land- und Forstwirtschaft, 138 produzierendes Gewerbe, 17 Handel und Verkehr, 14 Dienstleistungen und sonstiges
  • 1885: 298 evangelisch, 0 katholisch
  • 1961: 528, davon 421 evangelisch (= 79.73 %), 97 katholisch (= 18.37 %)

Diagramme

Verfassung

Verwaltungsbezirk

  • 1575: Erb- (Samt-) Gericht Breidenbach, das um 1500 mit den Gericht Wallau und Meisbach zusammengefaßt war. 1577 und später: Gericht (Amt) Grund Breidenbach
  • 1821-1832: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Landratsbezirk Battenberg
  • 1832: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Biedenkopf
  • 1848: Großherzogtum Hessen, Regierungsbezirk Biedenkopf
  • 1852: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Biedenkopf
  • 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Biedenkopf (Umbenennung)
  • 1932: Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Landkreis Dillenburg
  • 1933: Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Biedenkopf
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Biedenkopf
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Biedenkopf
  • 1968: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Biedenkopf
  • 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Marburg-Biedenkopf

Altkreis

Biedenkopf

Gemeindeentwicklung

Zum 1.7.1974 wurde Niederdieten im Zuge der hessischen Gebietsreform als Ortsteil der neu gebildeten Gemeinde Breidenbach eingegliedert.

Gericht

  • 1821: Patrimonialgericht Grund Breidenbach
  • 1823: Landgericht Biedenkopf
  • 1867: Amtsgericht Biedenkopf

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer

  • Der Zehnte zu Nieder-Dieten war 1339 (zu Teilen ?) nassau-dillenburgisches Lehen der von Hohenfels; Neubelehnungen bis 1517. 1403 verpfändet Wolf von Selbach den Zehnten zu Nieder-Dieten den von Breidenbach. 1476 belehnt Grafen Johann von Nassau-Diez Gerlach von Breidenbach mit 1 Viertel des Zehnten. 1577 besitzen die von Dernbach den Zehnten zu Nieder-Dieten. 1577 hat Robert von Breidenbach 2 Teile am so genannten Junkerngut zu Nieder-Dieten für 170 Gulden verpfändet. Ortsadel: 1299

Kirche und Religion

Pfarrzugehörigkeit

1577 und später: nach Breidenbach eingepfarrt.
Seit 1965 Filiale von Ober-Dieten

Bekenntniswechsel

Da Filial von Breidenbach, Einführung der Reformation vermutlich unter dem Breidenbacher Pfarrer Balthasar Kleinhenn ab 1528. Reformierter Bekenntniswechsel: 1606, 1624 wieder lutherisch

Kirchliche Mittelbehörden

15. Jahrhundert: Sendbezirk Breidenbach

Wirtschaft

1802 und später werden 2 Mahlmühlen genannt, von denen sich eine am westlich, eine am südlichen Ortsrand (Heckenmühle) befindet. Auf eine Wüstung Mühle östlich Nieder-Dieten weist der Flurname Bei der Alten Mühle. Hinweise auf ehemalige Köhlerei geben die Flurnamen Auf dem Kohl, Hinter dem Kohl (im südöstlich Bereich der Gemeinde)

Nachweise

Literatur

Nachnutzung

Rechtehinweise

Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Niederdieten, Marburg-Biedenkopf“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/9524_niederdieten> (aufgerufen am 25.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/9524