Kleingladenbach

Die Lage von Kleingladenbach im Orthofoto
Siedlung
Ortstyp
Dorf
Lagebezug
8 km südwestlich Biedenkopf
Lage und Verkehrslage
Geschlossenes Dorf mit regellosem Grundriss in Talmündungslage
Hauptkomplex der Siedlung auf einem breiten, nach Osten auslaufenden Bergrücken
Moderne Bebauung vorwiegend hangaufwärts nach Norden Straße nach Breidenbach mit Anschluß an die B 253
Historische Namensformen
- Gladenbach (913) [Mitte XII, Struck, Quellen zur Geschichte der Klöster 2, Nr. 1047]
- Kleingladenbach (1830)
- Gladenbach bei Breidenbach (1885)
- Kleingladenbach (1906) [offizielle Umbenennung]
- Gladenbach, Klein-
Umlegung der Flur
1962/70
Älteste Gemarkungskarte
1831
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3459881, 5638956
UTM: 32 U 459823 5637141
WGS84: 50.884539° N, 8.42884° O
Statistik
Ortskennziffer
534005030
Flächennutzungsstatistik
- 1854 (Morgen): 2131, davon 958 Acker (= 44.96 %), 160 Wiesen (= 7.51 %), 958 Wald (= 44.96 %)
- 1885 (Hektar): 533, davon 122 Ackert. (= 22.89 %), 39 Wiesen (= 7.32 %), 246 Holz (= 46.15 %)
- 1961 (Hektar): 533, davon 9 Wald (= 1.69 %)
Einwohnerstatistik
- 1577: 18
- 1630: 15 Hausgesesse
- 1630: 4 zweispännige, 10 einspännige Ackerländer, 1 Einläufige
- 1677: keine Angabe
- 1742: 26 Haushalte
- 1830: 237 Einwohner
- 1867 (Erwerbspersonen): 38 Landwirtschaft, 8 Gewerbe und Industrie, 1 Verkehr, 11 persönliche Dienstleistungen
- 1885: 206 evangelisch, 0 katholisch
- 1961 (Erwerbspersonen): 123 Land-und Forstwirtschaft, 115 produzierendes Gewerbe, 15 Handel und Verkehr, 14 Dienstleistungen und sonstiges
- 1961: 459, davon 399 evangelisch (= 86.93 %), 59 katholisch (= 12.85 %)
Diagramme
Verfassung
Verwaltungsbezirk
- 1395: Gericht Melsbach, das um 1500 mit den Gericht Breidenbach und Wallau zusammengefasst war
- 1577 und später: Gericht (Amt) Grund Breidenbach
- 1787: Landgrafschaft Hessen-Darmstadt, Amt Blankenstein, Gericht Melsbach
- 1821: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Landratsbezirk Battenberg
- 1832: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Biedenkopf
- 1848: Großherzogtum Hessen, Regierungsbezirk Biedenkopf
- 1852: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Biedenkopf
- 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Biedenkopf (Umbenennung)
- 1932: Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Landkreis Dillenburg
- 1933: Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Biedenkopf
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Biedenkopf
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Biedenkopf
- 1968: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Biedenkopf
- 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Marburg-Biedenkopf
Altkreis
Biedenkopf
Gemeindeentwicklung
Zum 1.2.1971 wurde Kleingladenbach im Zuge der hessischen Gebietsreform als Ortsteil der neu gebildeten Gemeinde Breidenbach eingegliedert.
Gericht
- 1821: Patrimonialgericht Grund Beidenbach
- 1823: Landgericht Biedenkopf
- 1867: Amtsgericht Biedenkopf
Besitz
Grundherrschaft und Grundbesitzer
- 913 vertauscht der Priester Gunbald mit Einwilligung König Konrad I. seinen Besitz im Dorf Breidenbach und Gladenbach mit 42 Leibeigenen beiderlei Geschlechts unter anderem gegen die Kirche in Breidenbach. 1414 erwirbt der Biedenkopfer Bürger Wilhelm von Leun Güter zu (Klein-) Gladenbach. 1453 überträgt Gertrud von Biedenkopf, Witwe Wilhelms von von Leun ihre Einkünfte von Güterbesitz zu (Klein-) Gladenbach der Kartause Eppenberg. 1457 verkauft die Kartause das Gut zu (Klein-)Gladenbach dem Marburger bürger Magister Heinrich Imhof genannt Rode. 1339 ist der Zehnte nassau-dillenburgisches Lehen der von Hohenfels; Neubelehnungen bis 1517. 1728 belehen die Landgrafen die von Breidenbach genannt Breidenstein mit dem Zehnten zu Klein-Gladenbach.
Kirche und Religion
Pfarrzugehörigkeit
1577 und später: nach Breidenbach eingepfarrt
Bekenntniswechsel
Da Filial von Breidenbach, Einführung der Reformation vermutlich unter dem Breidenbacher Pfarrer Balthasar Kleinhenn ab 1528. Reformierter Bekenntniswechsel: 1606, 1624 wieder lutherisch
Kultur
Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)
Wirtschaft
Mittelpunktfunktion
15. Jahrhundert: Sendbezirk Breidenbach
1830 befindet sich eine Mahlmühle in Klein-Gladenbach
Auf ehemalige Köhlerei deutet der Flurname Gebrannter Berg
Das Kolmen
Nachweise
Literatur
Siehe auch
Weitere Angebote in LAGIS
Orte
Personen
Quellen und Materialien
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Kleingladenbach, Marburg-Biedenkopf“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/9506_kleingladenbach> (aufgerufen am 25.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
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