Frechenhausen

Die Lage von Frechenhausen im Orthofoto
Siedlung
Ortstyp
Dorf
Lagebezug
11,5 km nordwestlich Gladenbach
Lage und Verkehrslage
Geschlossenes Dorf mit regellosem Grundriss in einem engen Talkessel des Gansbachs Kernbereich der Siedlung in hangparalleler Ausrichtung auf einem nach Norden vorspringenden Rücken Moderne Bebauung im Norden und Süden Straße Gönnern - Lixfeld trifft am Süd-Rand des Ortes auf die Straße von Bottenhorn Bahnhof der Eisenbahnlinie Dillenburg – Biedenkopf/Wallau ("Scheldetalbahn") (Inbetriebnahme der Strecke 1.5.1911) bis Stilllegung der Strecke am 30.5.1987.
Ersterwähnung
(1213-1215)
Historische Namensformen
- Wyrtgehusen, in (1213-1215) [Kop. C Struck, Quellen zur Geschichte der Klöster 4, S. 64-67, Nr. 1532]
- Fritchinhůsin, zů (um 1330) [Struck, Quellen zur Geschichte der Klöster 4, S. 82-85, Nr. 1577]
- Frichenhusen (um 1480) (Reimer S. 146)
- Frehenthüsen (15. Jahrhundert)
- Frechenhausen (1630)
Umlegung der Flur
1877
Älteste Gemarkungskarte
Älteste Gemarkungskarte um 1830
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3460373, 5630514
UTM: 32 U 460314 5628702
WGS84: 50.808689° N, 8.436745° O
Statistik
Ortskennziffer
534002010
Flächennutzungsstatistik
- 1854 (Morgen): 1562, davon 919 Acker (= 58.83 %), 201 Wiesen (= 12.87 %), 415 Wald (= 26.57 %)
- 1885 (Hektar): 392, davon 136 Ackerland (= 34.69 %), 45 Wiesen (= 11.48 %), 143 Holz (= 36.48 %)
- 1961 (Hektar): 392, davon 126 Wald (= 32.14 %)
Einwohnerstatistik
- 1577: 14
- 1630: 16 Hausgesesse
- 1630: 4 zweispännige, 11 einspännige Ackerländer, 1 Einläufige
- 1677: 9 Männer, 3 Witwen, 1 Jungmannschaft, 3 ledige Mannschaften
- 1742: 29 Haushalte
- 1830: 239 evangelische, 6 römisch-katholische Einwohner
- 1867 (Erwerbspersonen): 112 Landwirtschaft, 1 Forstwirtschaft, 13 Gewerbe und Industrie, 2 Handel, 1 Gesundheitspflege, 1 Erziehung und Unterricht, 3 Gemeindeverwaltung
- 1885: 241 evangelisch, 0 katholisch
- 1961 (Erwerbspersonen): 104 Land- und Forstwirtschaft, 221 produzierendes Gewerbe, 37 Handel und Verkehr, 13 Dienstleistungen und sonstiges
- 1961: 735, davon 654 evangelisch (= 88.98 %), 46 katholisch (= 6.26 %)
Diagramme
Verfassung
Verwaltungsbezirk
- 1575 und später: Gericht Lixfeld
- 1821-1832: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Landratsbezirk Gladenbach
- 1832: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Biedenkopf
- 1848: Großherzogtum Hessen, Regierungsbezirk Biedenkopf
- 1852: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Biedenkopf
- 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Biedenkopf (Umbenennung)
- 1932: Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Landkreis Dillenburg
- 1933: Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Biedenkopf
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Biedenkopf
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Biedenkopf
- 1968: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Biedenkopf
- 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Marburg-Biedenkopf
Altkreis
Biedenkopf
Gemeindeentwicklung
Zum 1.4.1972 wurden Frechenhausen und Lixfeld im Zuge der hessischen Gebietsreform zur neu gebildeten Gemeinde Angelburg zusammengeschlossen.
Gericht
- 1821: Patrimonialgericht Grund Breidenbach
- 1823: Landgericht Gladenbach
- 1867: Amtsgericht Gladenbach
Besitz
Grundherrschaft und Grundbesitzer
- (1213-1215) und (1330) ist Besitz des Klosters Seligenstatt in Frechenhausen verzeichnet.
Kirche und Religion
Ortskirchen
- 1577: nach Lixfeld
- 1613: nach Oberhörlen eingepfarrt
- 1630 und später: Filiale von Lixfeld
Bekenntniswechsel
Einführung der Reformation in der Landgrafschaft Hessen ab 1526.
Reformierter Bekenntniswechsel: 1606, 1624 wieder lutherisch.
Kirchliche Mittelbehörden
15. Jahrhundert: Sendbezirk Breidenbach
Kultur
Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)
Wirtschaft
Im 15. Jahrhundert verfügt Frechenhausen über 1, 1630 und später über 2 eingängige Mühlen
1830: 2 Mühlen mit jeweils 1 Mahl- und Schlaggang, 1 Mühlengehöft (ohne Mahlwerk) am Gansbach am West-Rand des Ortes noch bestehend
Vor 1780 wurde in Frechenhausen Silbererz abgebaut
Auf Nickelvorkommen weist der Flurname Nickelshecke (nördlicher Gemeinderand)
Auf Eisenerzvorkommen und ehemaligen Abbau deuten die Flurnamen Eisenstücksacker, In der Grube (nordwestlich Frechenhausen)
Nachweise
Literatur
- Gerald Bamberger, Frechenhausen früher erwähnt. Zinsregister des Klosters Seligenstatt nennt den Ort bereits um 1330, in: Hinterländer Geschichtsblätter, Jahrgang 92 (2013), Nr. 4, S. 32,
- Beimborn, Wandlungen Hinterland,
Siehe auch
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Orte
Personen
Quellen und Materialien
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Frechenhausen, Marburg-Biedenkopf“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/9475_frechenhausen> (aufgerufen am 25.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/9475