Allendorf am Hohenfels

Die Lage von Allendorf im Orthofoto
Siedlung
Ortstyp
Dorf
Lagebezug
8 km südöstlich Biedenkopf
Lage und Verkehrslage
Geschlossenes Dorf mit regellosem Grundriss im Talhaupt des Altbachs. Kernbereich der Siedlung allseitig durch moderne Bebauung umschlossen. Nördlich abgesetzt vom Ort Fabrikanlage.
Straßenverbindung nach Friedensdorf, Carlshütte und Damshausen. Eine Nebenstraße der alten Siegener Landstraße Richtung Marburg und Kirchhain führte durch Allendorf.
Ersterwähnung
1307
Weitere Namen
Allendorf bei Gladenbach
Historische Namensformen
- Aldendorf (1307) [HHStAW Bestand 170 I Nr. U 84 a]
- Aldindorf (1367)
- Aldentorff (1448)
- Alindorff (1630)
- Allendorf (1677)
Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung
- Hohenfels, Burg
- Hohenfels, Burg (→ Burgen, Schlösser, Herrenhäuser)
Burgen und Befestigungen
Umlegung der Flur
1956/1959
Älteste Gemarkungskarte
1830
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3470833, 5634638
UTM: 32 U 470770 5632824
WGS84: 50.846381° N, 8.584811° O
Statistik
Ortskennziffer
534007010
Flächennutzungsstatistik
- 1854 (Morgen): 1604, davon 444 Acker (= 27.68 %), 176 Wiesen (= 10.97 %), 864 Wald (= 53.87 %)
- 1885 (Hektar): 401, davon 129 Acker (= 32,17 %), 39 Wiesen (= 9,73 %), 209 Holzungen (= 52,12 %)
- 1961 (Hektar): 401, davon 201 Wald (= 50.12 %)
Einwohnerstatistik
- 1577: 16 Hausgesesse
- 1630: 1 dreispänniger, 5 zweispännige, 4 einspännige Ackerländer (1 Witwe)
- 1630: 16 Hausgesesse (errechnet)
- 1677: 15 Hausgründe, 2 Witwen, 8 ledige Personen
- 1742: 29 Haushalte
- 1830: 188 evangelische Einwohner
- 1867 (Erwerbspersonen): 59 Landwirtschaft, 2 Bergbau und Hüttenwesen.
- 1885: 278, davon 269 evangelisch (= 96,76 %), 3 katholisch (= 1,08 %), 6 andere Christen (= 2,16 %), - Juden
- 1961 (Erwerbspersonen): 79 Land- und Forstwirtschaft, 163 produzierendes Gewerbe, 24 Handel und Verkehr, 15 Dienstleistungen und sonstiges
- 1961: 539, davon 468 evangelisch (= 86.83 %), 70 katholisch (= 12.99 %)
Diagramme
Verfassung
Verwaltungsbezirk
- 1448: Gericht Dautphe (Klosterarchiv III Nr. 1125)
- 1465: Amt Biedenkopf
- 1593 und später: Gericht Dautphe, Amt Biedenkopf
- 1821-1832: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Landratsbezirk Gladenbach
- 1832: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Biedenkopf
- 1848: Großherzogtum Hessen, Regierungsbezirk Biedenkopf
- 1852: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Biedenkopf
- 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Biedenkopf (Umbenennung)
- 1932: Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Landkreis Dillenburg
- 1933: Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Biedenkopf
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Biedenkopf
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Biedenkopf
- 1968: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Biedenkopf
- 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Marburg-Biedenkopf
Altkreis
Biedenkopf
Gemeindeentwicklung
Am 1.7.1974 wurde Allendorf am Hohenfels im Zuge der hessischen Gebietsreform als Ortsteil der neu gebildeten Gemeinde Dautphetal eingegliedert.
Gericht
- 1821: Landgericht Gladenbach
- 1853: Landgericht Biedenkopf
- 1867: Amtsgericht Biedenkopf
Besitz
Grundherrschaft und Grundbesitzer
- 1367 verkaufen die von Hohenfels den von Breidenbach Einkünfte aus Güterbesitz zu Allendorf. 1448 verkauft Kloster Wiesenfeld dem Frühmesser zu Biedenkopf seinen Hof zu Allendorf auf Lebenszeit. 1493 vertauscht der Marburger Schöffe Gabriel Breitrück den Kugelherren in Marburg seine Hälfte an einem Gut zu Weiershausen unter anderen gegen die Besitzrechte der Kugelherren in Allendorf. 1577 erhalten der Deutsche Orden Marburg, die Universität Marburg und der Hofmeister Johann von Linsingen Einkünfte aus Güterbesitz in Allendorf. 1363 bekennen die von Buchenau, 2 Drittel des Zehnten zu Allendorf von Nassau-Dillenburg zu Lehen zu tragen.
Zehntverhältnisse
1307 bekennen die Brüder von Buchenau, dass sie den Grafen Johann von Nassau gebeten haben, ihre beiden Anteile am Zehnten zu Allendorfan ihren Vetter Elingen von Breidenbach zu Lehen zu geben, ohne dass sie ihren Lehensverband mit dem Grafen aufgeben.
Kirche und Religion
Pfarrzugehörigkeit
1495/96 und 1577: Filiale von Dautphe seit 1950/52 Filiale von Friedensdorf
Bekenntniswechsel
Da Filial von Dautphe, Einführung der Reformation vermutlich unter dem Dautpher Pfarrer Albanus Nepotianus ab 1529. Reformierter Bekenntniswechsel: 1606, 1624 wieder lutherisch
Kirchliche Mittelbehörden
15. Jahrhundert: Sendbezirk Dautphe
Kultur
Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)
Wirtschaft
Im 16. Jahrhundert Kupferbergbau. Auf Erzvorkommen in der Gemeinde weisen die Flurnamen Silberg (nördlicher Ortsrand) und Rotenberg (westlicher Gemeinderand). Auf ehemalige Köhlerei deuten die Flurnamen Gebrannter Weg (östlich des Ortes), Am Köhler (in der Gemeinde). 0,5 km nördlich von Allendorf Fabrikgelände; 1946-1966 Eisengießerei, seitdem Fabrik für Stahl- und Behälterbau.
Nachweise
Literatur
Siehe auch
Weitere Angebote in LAGIS
Orte
Personen
Quellen und Materialien
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Allendorf am Hohenfels, Marburg-Biedenkopf“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/9430_allendorf-am-hohenfels> (aufgerufen am 25.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/9430