Wolferode

Die Lage von Wolferode im Orthofoto
Siedlung
Ortstyp
Dorf
Lagebezug
8,5 km nordöstlich von Kirchhain
Lage und Verkehrslage
Geschlossenes Dorf mit regellosem Grundriss in Talmündungslage auf einem von der Mittelterrasse nach Süden auslaufenden Feldrücken.
Von der Straße Hatzbach-Ernsthausen führt eine Abzweigung durch Wolferode nach Josbach zur B 3 (alte Landstraße Frankfurt-Kassel)
Ersterwähnung
um 1260
Siedlungsentwicklung
1928 erfolgt die Eingemeindung von Teilen des aufgelösten Gutsbezirks Forst Mengsberg.
Historische Namensformen
- Wolvolderode, de (um 1260) [Klosterarchive 5: Kloster Haina, Band 1 Nr. 338]
- Wolferode (1358)
- Welferoda (1359)
- Wulferode (1381)
- Wolferode (1382)
Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung
Umlegung der Flur
Umlegung: 1909/11
Älteste Gemarkungskarte
Älteste Gemarkungskarte: 1771
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3499164, 5639721
UTM: 32 U 499090 5637905
WGS84: 50.892809° N, 8.987063° O
Statistik
Ortskennziffer
534018060
Flächennutzungsstatistik
- 1838 (Kasseler Acker): 626 stellbares Land, 133 Wiesen, 25 Gärten, 71 Triesche.
- 1885 (Hektar): 244, davon 106 Wald. -
- 1885 (Hektar): 244, davon 168 Acker (= 68.85 %), 38 Wiesen (= 15.57 %), 1 Holzungen (= 0.41 %)
- 1961 (Hektar): 1355, davon 1066 Wald (= 78.67 %)
Einwohnerstatistik
- 1502: 4 Männer
- 1577: 28 hausgesessene
- 1629: 11/2 Dienste, 2 Einläuftige
- 1681: 8 hausgesesseneMannsch.
- 1747: 40 Haushalte
- 1780: 2 Maurer, 2 Wagner, 3 Schneider, 10 Leineweber, 1 Ziegler, 1 Musikant, 6 Tagelöhner(-innen), 2 Lohnschäfer, 1 Branntweinbrenner, 3 Müller. 1838 (Familien): 34 Ackerbau, 7 Gewerbe, 26 Tagelöhner 51 nutzungsberechtigte, 6 nicht nutzungsberechtigte Ortsbürger, 10 Beisitzer. 1961 (Erwerbspersonen): 129 Land- und Forstwirtschaft, 73 Produzierendes Gewerbe, 16 Handel und Verkehr, 11 Dienstleistungen und Sonstiges
- 1780: 214
- 1861: 222 evangelisch-lutherisch, 147 evangelisch-ref., 1 römisch-katholisch, 8 jüd.Einwohner 1961: 435 evangelisch, 5 römisch-katholisch Einwohner
- 1885: 340, davon 331 evangelisch (= 97.35 %), 2 katholisch (= 0.59 %), 7 Juden (= 2.06 %)
- 1961: 440, davon 435 evangelisch (= 98.86 %), 5 katholisch (= 1.14 %)
Diagramme
Verfassung
Verwaltungsbezirk
- 1465: Zubehör der landgräflich Burg Rauschenberg
- 1502: Ger., 1577 und später: Amt Rauschenberg
- 1807-1813: Königreich Westphalen, Departement der Werra, Distrikt Marburg, Kanton Rauschenberg
- 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Kirchhain
- 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Marburg
- 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Kirchhain
- 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Kirchhain
- 1932: Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Marburg
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Marburg
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Marburg
- 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Marburg-Biedenkopf
Altkreis
Marburg
Gemeindeentwicklung
Am 1.7.1974 wurde Wolferode im Zuge der hessischen Gebietsreform als Stadtteil der neu gebildeten Stadtgemeinde Stadtallendorf eingegliedert.
Gericht
- 1821: Justizamt Rauschenberg
- 1867: Amtsgericht Rauschenberg
- 1932: Amtsgericht Kirchhain
Herrschaft
- 1358 gehört W. mit Gefällen und Gericht zur Burg Rauschenberg.
Besitz
Grundherrschaft und Grundbesitzer
- Seit 1339 erhalten die Riedesel zu Josbach als Rauschenberger Burgmannen ziegenhain., seit 1450 landgräflich Gefälle zu W.; Belehnungen bis 1475. - 1381 verpfänden die Grafen von Ziegenhain den dritten Teil des Zehnten an die Riedesel
Kirche und Religion
Pfarrzugehörigkeit
1577: nach Ernsthausen eingepfarrt. 1700 und später: Filiale von Josbach. Die evangelisch-reformierte Filialgemeinde Wolferode ist seit 1700 mit Rauschenberg verbunden; um 1926 mit der lutherischen Gemeinde vereinigt.
Bekenntniswechsel
Einführung der Reformation in der Landgrafschaft Hessen ab 1526.
Reformierter Bekenntniswechsel: 1605(?), 1624 wieder lutherisch.
Juden
einzelne Judenfamilien im Ort; sie gehörten zur Halsdorfer Gemeinde und Schulverband.
Kultur
Schulen
1910 einklassige Volksschule
Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)
Nachweise
Literatur
Siehe auch
Weitere Angebote in LAGIS
Orte
Personen
Quellen und Materialien
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Wolferode, Marburg-Biedenkopf“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/9407_wolferode> (aufgerufen am 25.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/9407