Schwarzenborn

Die Lage von Schwarzenborn im Orthofoto
Siedlung
Ortstyp
Dorf
Lagebezug
9 km nordwestlich von Kirchhain
Lage und Verkehrslage
Geschlossenes Dorf mit regellosem Grundriss an nach Nordosten abfallendem Hang. Hangsenkrechte Bebauung beiderseits des Verbindungaweges zwischen alter Landstraße Frankfurt-Kassel im Norden und moderer Straßeführung der B 3 im Süden von Schwarzenborn. Kirche am Südost-Rand des Ortes
Ersterwähnung
1211/1216
Historische Namensformen
- Svarcinburne (1211/16) [Eckhardt, Die oberhessischen Klöster 2, Nr. 545]
- Swarcinburgne (1211/16) [Eckhardt, Die oberhessischen Klöster 2, Nr. 545]
- Swarcinborne (1446)
- Swartzenbomnn (1457)
- Schwartzenborn (1577)
Bezeichnung der Siedlung
- villa 1211/16
Umlegung der Flur
18. Jahrhundert
Älteste Gemarkungskarte
1915/16
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3490164, 5640056
UTM: 32 U 490094 5638240
WGS84: 50.895736° N, 8.859139° O
Statistik
Ortskennziffer
534006060
Flächennutzungsstatistik
- 1838 (Kasseler Acker): 489 stellbares Land, 123 Wiesen, 24 Gärten
- 1885 (Hektar): 169, davon 127 Acker (= 75.15 %), 25 Wiesen (= 14.79 %), 3 Holzungen (= 1.78 %)
- 1961 (Hektar): 186, davon 6 Wald (= 3.23 %)
Einwohnerstatistik
- 1577: 11 (7 landgräflich), 1630: 16 (12 landgräflich) hausgesessene 1681: 8 hausgesessene Mannschaften (nur landgräflich Anteil). 1744: 48 (nur landgräflich Anteil), 1838: 160, 1885: 123, 1925: 111, 1939: 113, 1950: 171, 1961: 131 Einwohner - 1861: 146 evangelisch-lutherisch, 2 evangelisch-ref.Einwohner 1961: 118 evangelisch, 10 römisch-katholisch Einwohner - 1630: 14 Ackerleute (10 landgräflich), 2 (lgfl.) Einläuftige 1744 (nur landgräflichAnteil): 3 Ziegelbrenner, 1 Schneider, 4 Leineweber (arbeiten nur für Eigenbedarf). 1838 (Familien): 10 Ackerbau, 1 Gewerbe, 12 Tagelöhner 13 nutzungsberechtigte Ortsbürger, 9 Beisitzer. 1961 (Erwerbspersonen): 55 Land- und Forstwirtschaft, 16 Produzierendes Gewerbe, 7 Handel und Verkehr, 5 Dienstleistungen und Sonstiges
- 1885: 123, davon 122 evangelisch (= 99.19 %), 1 katholisch (= 0.81 %)
- 1961: 131, davon 118 evangelisch (= 90.08 %), 10 katholisch (= 7.63 %)
Diagramme
Verfassung
Verwaltungsbezirk
- 1330 ist Sch. vom Erzstift Mainz an die Milchling von Schönstadt versetzt; 1366 löst das Stift Amöneburg die Pfandschaft ein. 1358 ist Sch. Zubehör einer (ehem. fuld.?) Vogtei der Grafen von Ziegenhain; der Vogtweizen wird auf die Burg Rauschenberg geliefert. 1395 und später: Gericht Schönstadt
- 1807-1813: Königreich Westphalen, Departement der Werra, Distrikt Marburg, Kanton Rosenthal
- 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Oberhessen, Landkreis Marburg
- 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Marburg
- 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Oberhessen, Landkreis Marburg
- 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Marburg
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Marburg
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Marburg
- 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Marburg-Biedenkopf
Altkreis
Marburg
Gemeindeentwicklung
Am 31.12.1970 wurden Schönstadt und Schwarzenborn im Zuge der hessischen Gebietsreform zur neu gebildeten Gemeinde Schönstadt zusammengeschlossen. Am 31.12.1971 wurden Schönstadt und Schwarzenborn als Ortsteile der neu gebildeten Gemeinde Cölbe eingegliedert.
Gericht
- 1821: Landgericht Marburg
- 1850: Justizamt Marburg
- 1867: Amtsgericht Marburg
Besitz
Grundherrschaft und Grundbesitzer
- 1211/16 erwirbt das Stift Wetter im Tausch mit Kloster Haina ein Gut zu Sch. - Um 1240 vertauscht Kloster Haina dem Ritter Werner von Rupertshausen ein Gut; Tausch 1263 bestätigt. - Um 1248 besitzt das Erzstift Mainz 1 Hufe in Sch.; 1324 2 mainzisch Höfe genannt 1366 löst das Stift Amöneburg die 1330 an die Milchling von Schönstadt verpfändeten mainzisch Güter ein. - 1273 verpachtet das Stift Wetzlar Konrad von Marburg 1 Hufe und weitere Einkünfte in Sch. als Zubehör der Cölbe-Bürgeln; 1334 an die Landgrafen verkauft. 1371 erwirbt Stift Amöneburg Güter zu Sch. - 1572 wird eine dem Landgraf dienstbare Mühle in Sch. erwähnt - Landgräfliche Zehntrechte 1554 erwähnt 1592 haben die von Fleckenbühl Zehntrechte
Kirche und Religion
Ortskirchen
- 1319: Pfarrkirche (Regesten der Erzbischöfe von Mainz von 1289-1396, Abt. 1, Bd. 1, S. 409, Nr. 2112)
Pfarrzugehörigkeit
1592 und später: Filiale von Betziesdorf
Patronat
1319 präsentieren bereits seit altersher Graf Johann von Ziegenhain und das Erzstift Mainz abwechselnd
1577: landgräflich
Bekenntniswechsel
Da Filial von Betziesdorf, Einführung der Reformation vermutlich ab 1527. Reformierter Bekenntniswechsel: 1609(?), 1624 wieder lutherisch.
Kirchliche Mittelbehörden
15. Jahrhundert: Erzbistum Mainz, Archidiakonat St. Stephan, Dekanat Christenberg, Sendbezirk Schönstadt
Juden
Juden 1744 genannt
Kultur
Schulen
1910 einklassige Volksschule
Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)
Nachweise
Literatur
Siehe auch
Weitere Angebote in LAGIS
Orte
- Hessische Flurnamen
- Historische Kartenwerke
- Topografie des Nationalsozialismus in Hessen
- Topografische Karten
Personen
Quellen und Materialien
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Schwarzenborn, Marburg-Biedenkopf“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/9318_schwarzenborn> (aufgerufen am 26.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/9318