Rodenhausen

Die Lage von Rodenhausen im Orthofoto
Siedlung
Ortstyp
Dorf
Lagebezug
ca. 17,5 km südwestlich Marburg
Lage und Verkehrslage
Geschlossenes Dorf mit regellosem Grundriss auf breit auslaufendem Feldrücken inmitten zweier flacher Bachtäler. Kirche mit viereckig ummauertem Kirchhof in zentraler Lage.
Straße von Erdhausen führt mitten durch den Ort und stößt etwa 1 km südöstlich auf die Straße Seelbach-Frankenbach bzw. Oberweidbach. Die alte Köln-Leipziger Messestraße führte von Seelbach Richtung Niederweidbach. Alte Straße Wetzlar bzw. Gießen-Gladenbach-Biedenkopf 1,5 km westlich Rodenhausen.
Ersterwähnung
1215
Siedlungsentwicklung
Flurnamen Burgacker 0,6 km westlich Rodenhausen
Historische Namensformen
- Rodinhusin, de (1215) [Klosterarchive 5: Kloster Haina, Band 1, S. 12-13, Nr. 12]
- Rudenhusen, de (1247/48) [Urkundenbuch der Stadt Wetzlar 2, Nr. 22]
- Rodehußen (1359)
- Rodenhausen (1550)
Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung
- Dünkelsloh, Burg (→ Burgen, Schlösser, Herrenhäuser)
Umlegung der Flur
1927/30
Älteste Gemarkungskarte
1782
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3468901, 5620883
UTM: 32 U 468839 5619075
WGS84: 50.722637° N, 8.558545° O
Statistik
Ortskennziffer
534013070
Flächennutzungsstatistik
- 1838 (Kasseler Acker): 530 stellbares Land, 460 Wiesen, 12 Gärten, 22 Triesche, 287 Wald
- 1885 (Hektar): 458, davon 135 Acker (= 29.48 %), 44 Wiesen (= 9.61 %), 227 Holzungen (= 49.56 %)
- 1961 (Hektar): 461, davon 205 Wald (= 44.47 %)
Einwohnerstatistik
- 1502: 10 hausgesessene 1577: 13 hausgesessene (einschließlich 3 Witwen). 1681: 21 hausgesesseneMannsch. 1746: 39 Haushalte 1838: 195, 1885: 198, 1925: 221, 1939: 226, 1950: 300, 1961: 227 Einwohner - 1861: 191 evangelisch-lutherisch Einwohner 1961: 211 evangelisch, 12 römisch-katholisch Einwohner - 1630: 8 zweispänn., 2 einspänn. Ackerleute, 3 Einläuftige 1746: 3 Schmiede, 1 Schneider, 1 Dachdecker, 2 Wirte. 1838 (Familien): 26 Ackerbau, 6 Gewerbe, 5 Tagelöhner 25 nutzungsher., 13 nicht nutzungsberechtigte Ortsbürger. 1961 (Erwerbspersonen): 98 Land- und Forstwirtschaft, 31 Produzierendes Gewerbe, 7 Handel und Verkehr, 7 Dienstleistungen und Sonstiges
- 1885: 198, davon 198 evangelisch (= 100.00 %), 0 katholisch
- 1961: 227, davon 211 evangelisch (= 92.95 %), 12 katholisch (= 5.29 %)
Diagramme
Verfassung
Verwaltungsbezirk
- 1374: Gericht Lohra, das seit 1601 mit dem Gericht Fronhausen vereinigt ist
- 1686: Amt Fronhausen
- 1807-1813: Königreich Westphalen, Departement der Werra, Distrikt Marburg, Kanton Lohra
- 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Oberhessen, Landkreis Marburg
- 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Marburg
- 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Oberhessen, Landkreis Marburg
- 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Marburg
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Marburg
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Marburg
- 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Marburg-Biedenkopf
Altkreis
Marburg
Gemeindeentwicklung
Zum 31.12.1971 wurde Rodenhausen im Zuge der hessischen Gebietsreform als Ortsteil der neu gebildeten Gemeinde Lohra eingegliedert.
Gericht
- 1821: Justizamt Fronhausen
- 1867: Amtsgericht Fronhausen
- 1948: Amtsgericht Marburg
Besitz
Grundherrschaft und Grundbesitzer
- 1357 hat der Landgraf Einkünfte aus Güterbesitz; 1494 sind dem Landgraf 3 Pflüge in R. dienstbar. - Vor 1359 erwerben die von Weitershausen und von Elkershausen Güterbesitz; in die Ganerbschaft eines Hofes tritt 1359 Stift Wetter ein. - Der Zehnte ist 1404 solms. Lehen der Vögte von Fronhausen
Kirche und Religion
Pfarrzugehörigkeit
1577 und 1582: Pfarrei, vor der Reformation scheint die Pfarrei noch nicht bestanden zu haben.
seit 1590: Vikariat von Kirchvers
Patronat
1577 im Besitz der von Rodenhausen zu Daubringen
Bekenntniswechsel
Einführung der Reformation in der Landgrafschaft Hessen ab 1526.
Reformierter Bekenntniswechsel: 1606(?), 1624 wieder lutherisch.
Kirchliche Mittelbehörden
15. Jahrhundert: Sendbezirk Lohra
Kultur
Schulen
1910 einklassige Volksschule
Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)
Wirtschaft
Zoll
Bis 1592 befand sich 0,7 km südlich Rodenhausen beim Schlag in der Landhege eine Landzollstätte mit Blockhaus.
Nachweise
Literatur
Siehe auch
Weitere Angebote in LAGIS
Orte
Personen
Quellen und Materialien
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Rodenhausen, Marburg-Biedenkopf“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/9282_rodenhausen> (aufgerufen am 26.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/9282