Langendorf

Dorf · 240 m über NN  
Gemeinde
Wohratal
Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.
AEC416D7-3050-4A60-B27E-A826B70B90DD

Siedlung

Ortstyp

Dorf

Lagebezug

13,5 km nördlich von Kirchhain

Lage und Verkehrslage

Geschlossenes Dorf mit regellosem Grundriss an einem breiten, nach Norden auslaufenden Hang am Bentreff-Ufer
Der Hauptkomplex der Siedlung zieht sich am Talrand entlang hangaufwärts bis zur Straße Wohra-Rosenthal

Ersterwähnung

vor 1246

Historische Namensformen

Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung

Umlegung der Flur

1906/1907

Älteste Gemarkungskarte

1773

Koordinaten

Gauß-Krüger: 3494849, 5645218
UTM: 32 U 494777 5643400
WGS84: 50.942199° N, 8.925656° O

Statistik

Ortskennziffer

534022030

Flächennutzungsstatistik

  • 1838 (Kasseler Acker): 1014 stellbares Land, 166 Wiesen, 40 Gärten, 53 Triesche
  • 1885 (Hektar): 376, davon 256 Acker (= 68.09 %), 52 Wiesen (= 13.83 %), 6 Holzungen (= 1.60 %)
  • 1961 (Hektar): 410, davon 12 Wald (= 2.93 %)

Einwohnerstatistik

  • 1502: 10 Männer
  • 1570: 18 Ackerleute, 19 Einläuftige
  • 1577: 33 hausgesessene
  • 1629: 3 Dienste, 5 Einläuftige
  • 1681: 17 hausgesesseneMannsch
  • 1744: 41 Haushalte
  • 1785: 1 Wirt, 1 Maurer, 1 Müller, 2 Schneider, 2 Schmiede, 3 Wagner, 1 Zimmermann, 1 Büttner, 1 Schuster, 1 Leineweber, 4 Tagelöhner, 6 Tagelöhnerinnen
  • 1785: 271 Einwohner
  • 1838 (Familien): 37 Ackerbau, 10 Gewerbe, 15 Tagelöhner, 45 nutzungsberechtigte, 16 nicht nutzungsberechtigte Ortsbürger, 8 Beisitzer
  • 1861: 407 evangelisch-lutherisch, 44 evangelisch-reformierte, 2 römisch-katholisch Einwohner
  • 1885: 395, davon 395 evangelisch (= 100.00 %), 0 katholisch
  • 1961 (Erwerbspersonen): 135 Land- und Forstwirtschaft, 52 Produzierendes Gewerbe, 5 Handel und Verkehr, 6 Dienstleistungen und Sonstiges
  • 1961: 339, davon 324 evangelisch (= 95.58 %), 13 katholisch (= 3.83 %)

Diagramme

Verfassung

Verwaltungsbezirk

  • Im 13. Jahrhundert gehört Langendorf zu den beiden Vogteien Wohra der Kloster Hersfeld und Fulda; mitunter auch als eigene Vogtei (Ober-, Nieder-)Langendorf bezeichnet. Im 14. Jahrhundert liefert Langendorf Vogtweizen zur Burg Rauschenberg. 1358 gehört Langendorf mit Ausnahme der iura summa iudiciaria zur Burg Rauschenberg; 1367 stehen dem Erzstift Mainz das ungebotene Ding, Grebenhafer, Grebengeld und Rauchhühner zu (mainz. Gericht Bulenstruth). 1465: Zubehör der Burg Rauschenberg.
  • 1502: Gericht
  • 1570 und später: Amt Rauschenberg
  • 1807-1813: Königreich Westphalen, Departement der Werra, Distrikt Marburg, Kanton Rosenthal
  • 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Kirchhain
  • 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Marburg
  • 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Kirchhain
  • 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Kirchhain
  • 1932: Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Marburg
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Marburg
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Marburg
  • 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Marburg-Biedenkopf

Altkreis

Marburg

Gemeindeentwicklung

Am 1.2.1971 wurde Langendorf im Zuge der hessischen Gebietsreform der neu gebildeten Gemeinde Wohratal eingegliedert.

Gericht

  • 1821: Justizamt Rauschenberg
  • 1867: Amtsgericht Rauschenberg
  • 1932: Amtsgericht Kirchhain
  • 1933: Amtsgericht Gemünden
  • 1948: Amtsgericht Kirchhain

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer

  • Eine Trennung der Besitzverhältnisse zwischen Nieder-Langendorf und Ober-Langendorf ist bei den folgenden Angaben nicht immer möglich.
  • 1236/1246 ertauscht Kloster Haina von dem Ritter Bruno von Winterscheid den Zehnten und ein Gut zu Langendorf.
  • 1267 verzichtet Kraft, Sohn Krafts von Schweinsberg, auf alle Ansprüche und Güter in dem in seiner Vogtei gelegenen Dorf Langendorf, die Kloster Haina unter seinem verstorbenen Vater, später unter seinem Onkel Guntram erworben hatte.
  • 1276 und 1285 bestätigen die Grafen von Ziegenhain den Besitz des Klosters.
  • Fulda, KlosterIm gleichen Jahr lässt Ziegenhain Güterbesitz Hainas, den das Kloster samt der Vogtei von den Grafen zu Lehen trägt, Kloster Fulda mit der Bitte um Übertragung an das Kloster auf.
  • 1300 bestätigen die Grafen Haina die Freiheit von Vogteiabgaben.
  • 1498 erwirbt Haina Güter zwischen Wohra und Langendorf bei der Langendorfer Mühle.
  • 1358 zinsen 17 Güter in Langendorf an die Grafen von Ziegenhain.
  • 1361 haben die von Anzefahr und von Falkenberg ein Gut in Ganerbschaft, das an das Stift Wetter zinst.

Kirche und Religion

Pfarrzugehörigkeit

1577: nach Wohra eingepfarrt
1629 als Filiale von Wohra
1835 und später nach Wohra eingepfarrt
Seit 1949: Filiale von Wohra

Bekenntniswechsel

Einführung der Reformation in der Landgrafschaft Hessen ab 1526.
Reformierter Bekenntniswechsel: 1606, 1624 wieder lutherisch

Kirchliche Mittelbehörden

Im 15. Jahrhundert zum Sendbezirk Grüsen gehörend

Kultur

Schulen

1910 einklassige Volksschule

Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)

Nachweise

Literatur

Nachnutzung

Rechtehinweise

Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Langendorf, Marburg-Biedenkopf“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/9204_langendorf> (aufgerufen am 27.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

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