Hatzbach

Dorf · 245 m über NN  
Gemeinde
Stadtallendorf
Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.
AEC416D7-3050-4A60-B27E-A826B70B90DD

Siedlung

Ortstyp

Dorf

Lagebezug

8,5 km nordöstlich von Kirchhain

Lage und Verkehrslage

Geschlossenes Dorf mit regellosem Grundriss in Talmündungslage Erstreckt sich von einem nach Südwest auslaufenden Hang über den Willbach bis auf die gegenüberliegende Niederterrasse des Hatzbachs Kirche am Süd-Rand des Ortes auf leichtem Niederterrassenvorsprung Westlich davor in der Niederung Gutshof Straße Emsdorf bzw. Wolferode-Speckswinkel mit Abzweig nach Erksdorf

Ersterwähnung

1262

Historische Namensformen

Bezeichnung der Siedlung

  • villa 1262

Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung

Umlegung der Flur

1909/1911

Älteste Gemarkungskarte

1771

Koordinaten

Gauß-Krüger: 3501166, 5637970
UTM: 32 U 501091 5636155
WGS84: 50.877068° N, 9.015511° O

Statistik

Ortskennziffer

534018020

Flächennutzungsstatistik

  • 1838 (Kasseler Acker): 965 stellbares Land, 249 Wiesen, 71 Gärten, 96 Triesche
  • 1885 (Hektar): 353, davon 242 Acker (= 68.56 %), 66 Wiesen (= 18.70 %), 5 Holzungen (= 1.42 %)
  • 1961 (Hektar): 356, davon 0 Wald

Einwohnerstatistik

  • 1577: 24 (davon 22 landgräflich) Hausgesessene
  • 1629: 28 Hintersassen, 4 Juden
  • 1681: 18 Hausgesessene Mannschaften (lgfl. Anteil)
  • 1747: 47 Haushalte
  • 1785: 1 Schmied, 2 Maurer, 2 Schneider, 1 Leineweber, 1 Wirt, 1 Müllerin, 6 Schweinehändler, 2 Lohnschäfer, 1 Handelsjude, 5 Tagelöhner (-innen)
  • 1785: 321
  • 1838 (Familien): 44 Ackerbau, 17 Gewerbe, 14 Tagelöhner 48 nutzungsberechtigte, 9 nicht nutzungsberechtigte Ortsbürger, 18 Beisitzer
  • 1861: 251 evangelisch-lutherisch, 127 evangelisch-reformierte, 6 römisch-katholisch, 63 jüdische Einwohner
  • 1885: 399, davon 352 evangelisch (= 88.22 %), 1 katholisch (= 0.25 %), 46 Juden (= 11.53 %)
  • 1961 (Erwerbspersonen): 166 Land- und Forstwirtschaft, 90 Produzierendes Gewerbe, 11 Handel und Verkehr, 8 Dienstleistungen und Sonstiges
  • 1961: 454, davon 437 evangelisch (= 96.26 %), 12 katholisch (= 2.64 %)

Diagramme

Verfassung

Verwaltungsbezirk

  • 1502 und 1570: Amt Rauschenbeng
  • 1807-1813: Königreich Westphalen, Departement der Werra, Distrikt Marburg, Kanton Rauschenberg
  • 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Kirchhain
  • 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Marburg
  • 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Kirchhain
  • 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Kirchhain
  • 1932: Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Marburg
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Marburg
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Marburg
  • 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Marburg-Biedenkopf

Altkreis

Marburg

Gemeindeentwicklung

Am 31.12.1971 wurde Hatzbach im Zuge der hessischen Gebietsreform als Stadtteil der neu gebildeten Stadtgemeinde Stadtallendorf eingegliedert.

Gericht

  • 1821: Justizamt
  • 1867: Amtsgericht Rauschenberg
  • 1932: Amtsgericht Kirchhain

Herrschaft

  • Im 14. Jahrhundert liefert Hatzbach Vogtweizen zur Burg Rauschenberg. 1358 gehört Hatzbach mit Gefällen und Gericht zur Burg Rauschenberg. 1451 belehnt der Landgraf die von Knoblauch mit Dorf Hatzbach und allem Zubehör zu Mannlehen; Neubelehnungen bis 1837.

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer

  • 1262 erhält Kloster Haina von Hartmann von Bauerbach die Hälfte der Mühle im Dorf.
  • 1304 schenken die von Langenstein Güterbesitz an Haina.

Kirche und Religion

Ortskirchen

  • Kirche im Kern spätgotischer Saalbau

Pfarrzugehörigkeit

1624-1685: Filiale von Speckswinkel Seit 1685 Vikariat vonJosbach

Bekenntniswechsel

Erster evangelischer Pfarrer: Rudolf Schrodt 1552-1560
1577: evangelischer Pfarrer der von Knoblauch genannt
Neben der lutherischen Gemeinde besteht seit 1700 eine evangelisch-reformierte Filialgemeinde, die nach Rauschenberg eingepfarrt ist.

Kirchliche Mittelbehörden

15. Jahrhundert: Sendbezirk Amöneburg

Juden

4 Juden 1744 genannt; 1835: 45: 1861:63; 1905: 65 Juden; vor dem 1. Weltkrieg 15 Familien Der Ort hatte eine Synagoge seit 1858. Bis 1910 bestand die Gemeinde. Alter Judenfriedhof (ca. 3000 qm), auf dem bis 1903 die Gemeinde Halsdorf ihre Toten beerdigte. Der Friedhof, an der Straße "Im Roten Bach" gelegen, bestand vermutlich seit dem 15./16. Jahrhundert, 1918 fand die letzte Beerdigung statt. Während der NS-Zeit wurden Grabsteine abgeräumt und zum Bauen benutzt. (alemannia-judaica)

Kultur

Schulen

1910 einklassige Volksschule

Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)

Nachnutzung

Rechtehinweise

Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Hatzbach, Marburg-Biedenkopf“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/9102_hatzbach> (aufgerufen am 28.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/9102