Göttingen

Die Lage von Göttingen im Orthofoto
Siedlung
Ortstyp
Dorf
Lagebezug
6,5 km nördlich von Marburg
Lage und Verkehrslage
Geschlossenes Dorf mit regellosem Grundriss in Talmündungslage auf der Niederterrasse des linken Wetschaftsufers Moderne Bebauung im Norden Auf die B 62 stößt in Ortsmitte die B 252 Die alte Niederrheinische Straße führte von Göttingen nördlich der Eibenhardt am Chausseehaus nördlich Bürgeln auf den heutigen Zug der B 62 Ein Nebenstrang der alten Landstraße Frankfurt-Bremen führte seit dem 30jährigen Krieg durch Göttingen nach Cölbe im Zuge der heutigen B 62
Ersterwähnung
1300
Historische Namensformen
- Gytthingen (1300) [Historisches Ortslexikon Kurhessen S. 176]
- Gutingen (1308)
- Gotingen, de (1330)
- Gottingen, de (1395)
- Gittinghen (1446)
- Göttingen (1577)
Umlegung der Flur
1906/1907
Älteste Gemarkungskarte
1726
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3484198, 5637905
UTM: 32 U 484130 5636090
WGS84: 50.876268° N, 8.774433° O
Statistik
Ortskennziffer
534012030
Flächennutzungsstatistik
- 1838 (Kasseler Acker): 367 stellbares Land, 85 Wiesen, 18 Gärten
- 1885 (Hektar): 128, davon 64 Acker (= 50.00 %), 33 Wiesen (= 25.78 %), 3 Holzungen (= 2.34 %)
- 1961 (Hektar): 137, davon 2 Wald (= 1.46 %)
Einwohnerstatistik
- 1502: 4 Männer
- 1577: 8 Hausgesessene
- 1630: Pest - keine Erhebung
- 1681: 6 hausgesessene Mannschaften
- 1747: 9 Haushalte
- 1784: 1 Müller, 1 Schmied, 1 Schneider, 2 Wagner, 1 Leineweber, 1 Wirt, 1 Schäfer, 1 Tagelöhner
- 1784: 74 Einwohner
- 1838 (Familien): 10 Ackerbau, 3 Gewerbe, 3 Tagelöhner 10 nutzungsberechtigte, 6 nicht nutzungsberechtigte Ortsbürger, 6 Beisitzer
- 1861: 100 evangelisch-lutherische, 2 römisch-katholische Einwohner
- 1885: 116, davon 116 evangelisch (= 100.00 %), 0 katholisch
- 1961 (Erwerbspersonen): 28 Land- und Forstwirtschaft, 26 Produzierendes Gewerbe, 16 Handel und Verkehr, 19 Dienstleistungen und Sonstiges
- 1961: 183, davon 153 evangelisch (= 83.61 %), 28 katholisch (= 15.30 %)
Diagramme
Verfassung
Verwaltungsbezirk
- 1374: Grafschaft (Amt) Wetter
- 1807-1813: Königreich Westphalen, Departement der Werra, Distrikt Marburg, Kanton Wetter
- 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Oberhessen, Landkreis Marburg
- 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Marburg
- 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Oberhessen, Landkreis Marburg
- 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Marburg
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Marburg
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Marburg
- 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Marburg-Biedenkopf
Altkreis
Marburg
Gemeindeentwicklung
Am 1.7.1974 wurde Göttingen im Zuge der hessischen Gebietsreform als Ortsteil in die Gemeinde Lahntal eingegliedert.
Gericht
- 1821: Justizamt Wetter
- 1867: Amtsgericht Wetter
- 1948: Amtsgericht Marburg
Besitz
Grundherrschaft und Grundbesitzer
- 1308 besitzen die von Hohenfels ein Lehnsgut in Göttingen. 1315 kauft das Kloster Caldern Güter in Göttingen. 1323 verkauft die Johanniterkommende Wiesenfeld dem Edelknecht und Marburger Burgmann Heinrich Zöllner ihren Güterbesitz. 1339 statten die Döring die Kapelle zu Wehrshausen mit Güterbesitz in Göttingen aus. 1384 besitzt der Ritter Volpracht Hose einen Hof zu Göttingen. 1570 waren 4 Höfe dem Landgraf abgabepflichtig: Kaldenerhof (seit der Reformation im Besitz der Universität Marburg), Friedrichshof, Wehrshäuser Hof (im Besitz der Wehrshäuser Kirche) und Barbenhof (im Besitz des Deutsche Orden Marburg). Die Mühle in Göttingen ist 1380 im Besitz der Vierherren des Stifts Wetter, 1408 im Besitz des Mainzer Stiftsherrn Heinrich Sibode. 1630 war die Mühle dem Landgraf dienstbar. Sie verfügte über 2 Mahlgänge und 1 Schlaggang.
Kirche und Religion
Pfarrzugehörigkeit
1577: nach Unterrosphe, nach 1630(?) nach Oberrosphe eingepfarrt
Bekenntniswechsel
Einführung der Reformation in der Landgrafschaft Hessen ab 1526.
Reformierter Bekenntniswechsel: 1606, 1624 wieder lutherisch.
Kultur
Schulen
1910 einklassige Volksschule
Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)
Nachweise
Literatur
- Schäfer, Ortschaften, S. 8 f.
- Historisches Ortslexikon Marburg, S. 103-104
Siehe auch
Weitere Angebote in LAGIS
Orte
Personen
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Göttingen, Marburg-Biedenkopf“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/9079_goettingen> (aufgerufen am 25.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
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