Albshausen

Die Lage von Albshausen im Orthofoto
Siedlung
Ortstyp
Dorf
Lagebezug
9 km nördlich von Kirchhain
Lage und Verkehrslage
Geschlossenes Dorf mit regellosem Grundriss in Talmündungslage (Einmündung des Hellenbachs in den Wadebach) sowie hangaufwärts im Zuge der B 3. Kirche in zentraler Lage.
Die B 3 (alte Landstraße Frankfurt - Kassel) führte bis zum Bau einer Ortsumgehung in leichtem Bogen durch den Ort.
Ortsform
Dorf
Ersterwähnung
1200/1220
Historische Namensformen
- Aleboldeshusen (1200/1220) [Klosterarchive 4: Die oberhessischen Klöster 2 S. 257-258, Nr. 546 = S. 376-377, Anhang II (Volltext)]
- Albodeshusen (1283)
- Albadishu^osen (1299)
- Albolshusen (1308)
- Albshusen (15. Jahrhundert)
- Albtshausen (1577)
- Albßhaußen (1629)
Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung
- Auf wüste Siedlungsplätze deuten die Flurnamen: aufm Braunshof, Kleehof, im Wiesenhof (in der Flur karolingerzeitliche Keramik), Angersbach (in der Flur karolingerzeitliche Keramik).
Umlegung der Flur
1895/1896, 1899/1900
Älteste Gemarkungskarte
1723
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3493753, 5641731
UTM: 32 U 493681 5639914
WGS84: 50.910843° N, 8.910123° O
Statistik
Ortskennziffer
534017010
Flächennutzungsstatistik
- 1838 (Kasseler Acker): 1865 stellbares Land, 1163 Wiesen, 603 Gärten, 720 Triesche, 1477 Wald
- 1885 (Hektar): 382, davon 266 Acker (= 69.63 %), 47 Wiesen (= 12.30 %), 32 Holzungen (= 8.38 %)
- 1961 (Hektar): 400, davon 13 Wald (= 3.25 %)
Einwohnerstatistik
- 1577: 20 Hausgesesse
- 1629: 12 Dienste, 21 Einläuftige
- 1681: 14 hausgesessene Mannschaften
- 1744: 10 Leineweber, 1 Wagner (jeweils nur Eigenbedarf), 2 Tagelöhner
- 1744: 36 Hausgeseß
- 1838 (Familien): 36 Ackerbau, 7 Gewerbe, 26 nutzungsberechtigte, 12 nicht nutzungsberechtigte Ortsbürger, 18 Beisitzer
- 1861: alle Einwohner evangelisch-lutherisch
- 1885: 280, davon 279 evangelisch (= 99.64 %), 0 katholisch, 1 Juden (= 0.36 %)
- 1961 (Erwerbspersonen): 107 Land- und Forstwirtschaft, 43 Produzierendes Gewerbe, 12 Handel und Verkehr, 13 Dienstleistungen und Sonstiges
- 1961: 331, davon 279 evangelisch (= 84.29 %), 52 katholisch (= 15.71 %)
- Um 1530: 14 Männer
Diagramme
Verfassung
Verwaltungsbezirk
- 1367: Gericht Wohra in der Grafschaft Ziegenhain und mainzisches Gericht Bulenstruth im Amt Rosenthal
- 1530: Iandgräfliches Gericht Bulenstruth
- 1552/1570 und später: Amt Rauschenberg
- 1807-1813: Königreich Westphalen, Departement der Werra, Distrikt Marburg, Kanton Rauschenberg
- 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Kirchhain
- 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Marburg
- 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Kirchhain
- 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Kirchhain
- 1932: Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Marburg
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Marburg
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Marburg
- 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Marburg-Biedenkopf
Altkreis
Marburg
Gemeindeentwicklung
Am 31.1.1971 wurde Albshausen im Zuge der hessischen Gebietsreform als Stadtteil der neu gebildeten Stadtgemeinde Rauschenberg eingegliedert.
Gericht
- 1821: Justizamt Rauschenberg
- 1867: Amtsgericht Rauschenberg
- 1932: Amtsgericht Kirchhain
Besitz
Grundherrschaft und Grundbesitzer
Wetter, Stift 1200/1220 hat das Stift Wetter ein Mannlehen von 2 Hufen in Albshausen.Haina, Kloster Erfurtshausen, von 1261 vertauscht Kloster Haina Güter in Albshausen an die von Erfurtshausen.Caldern, Kloster Seelheim, von 1283 erwirbt das Kloster Caldern von der Nonne Hedwig von Seelheim einen Hof.Altenberg, Kloster 1299 hat das Kloster Altenberg Güterbesitz.Fulda, Kloster Lehrbach, von 1310 sind die von Lehrbach mit einem fuldischen Lehen begütert.Anzefahr, von Hirzenhain, von 1334 tragen die von Anzefahr den von Hirzenhain Anteile an ihrem Hof als Erbburglehen auf.Blöken, von 1374 haben die von Blöken einen Hof in Albshausen.
Kirche und Religion
Ortskirchen
- plebanus 1308 [Franz, Klosterarchive. Regesten und Urkunden 6: Kloster Haina, Band 2Nr. 115]
- Pfarrkirche 1577
- 1629: Filiale von Halsdorf. 1636-1656 von Rauschenberg versehen. Seither wieder Filiale von Halsdorf.
Patronat
Bekenntniswechsel
Einführung der Reformation in der Landgrafschaft Hessen ab 1526.
Reformierter Bekenntniswechsel: 1606, 1624 wieder lutherisch.
Kirchliche Mittelbehörden
15. Jahrhundert: Erzbistum Mainz, Archidiakonat St. Stephan, Dekanat Christenberg, Sendbezirk Grüßen
Kultur
Schulen
1910 einklassige Volksschule
Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)
Nachweise
Literatur
Siehe auch
Weitere Angebote in LAGIS
Orte
- Hessische Flurnamen
- Historische Kartenwerke
- Topografie des Nationalsozialismus in Hessen
- Topografische Karten
Personen
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Albshausen, Marburg-Biedenkopf“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/8978_albshausen> (aufgerufen am 25.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/8978