Breitenborn

Die Lage von Breitenborn im Orthofoto
Siedlung
Ortstyp
Wüstung
Lagebezug
Ca. 10,5 km südöstlich von Marburg.
Lage und Verkehrslage
Ca. 1,5 km südlich von Rauischholzhausen an einem allseitig von Wald umgebenen Talhang. Die wüste Dorfstätte lokalisieren die Reste einer langgestreckten Saalkirche mit Kirchhof; ca. 700 m südlich davon Töpferofenhalde. Flurnamen: am Kirchhöfgen, Eulerwiese, Mühlwiese.
Ersterwähnung
750/779
Letzterwähnung
Ende 14. Jahrhundert
Siedlungsentwicklung
Wohl Ende des 14. Jahrhundert verlassen; Feldmark seitdem von Rauischholzhausen aus bestellt. Karolingerzeitliche und spätere Keramik im Bereich der Wüstung Mühlstatt am östlichen Waldrand der Lichtung vermutet.
Historische Namensformen
- Brettenbrunnen (750/779 (XII)) [Urkundenbuch des Klosters Fulda 1, Nr. 119]
- Prettenbrunnen (11. Jahrhundert)
- Breidenbrunnun (um 1130)
- Breitburnen (1228)
- Bredenburne (1305)
- Breydinburnin (1359)
- Breydenborne (1374)
- Breidenborn (1689)
Bezeichnung der Siedlung
- locus (750/779); villa (1240/50 und 1369);
Burgen und Befestigungen
- Wohl Ende des 14. Jahrhundert verlassen; Feldmark seitdem von Rauischholzhausen aus bestellt.
- Karolingerzeitliche und spätere Keramik im Bereich der Wüstung Mühlstatt am östlichen Waldrand der Lichtung vermutet.
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3492010, 5623200
UTM: 32 U 491939 5621391
WGS84: 50.744243° N, 8.885746° O
Statistik
Ortskennziffer
53400808001
Verfassung
Verwaltungsbezirk
- 750/779: Lahngau
Altkreis
Marburg
Herrschaft
- Vermutlich um 1190 belehnt das Erzstift Mainz die Dynasten von Eppstein mit der Vogtei von Holzhausen und Breitenborn.
- Ca. 1220/1230 ist die Vogtei eppsteinisches Afterlehen Adolfs von Nordeck und Widerolds von Marburg, später ist Breitenborn im Besitz der von Holzhausen.
- 1374 bezieht der Landgraf Grebenfutter aus Breitenborn.
- 1572 und 1592 wird die Wüstung vom Landgraf als Zubehör des Gericht Frauenberg beansprucht.
Besitz
Grundherrschaft und Grundbesitzer
Fulda, Kloster 750/779 schenkt Altrat dem Kloster Fulda Güter zu Breitenborn.Mainz, Erzstift Um 750 schenken Asperth und Trutmunt, Brüder des Amöneburger Geistlichen Adalger, dem Erzstift Mainz ihre predia in Breitenborn.Mainz, Stift St. Stephan Um 1130 ist Breitenborn einschließlich der Zehnten Zubehör der Villikation Ebsdorf des Mainzer St. Stephansstifts. 1228 wird dem Stift im Streit mit den Marburger Rittern und Brüdern Eckehard, Widerold und Konrad auch der Novalzehnt in Breitenborn zugesprochen.Hessen, Landgrafen Seit 1249 sind die Einkünfte einschließlich des Zehnten an die Landgrafen verpachtet; so noch 1357/58.Hirzenhain, von 1372 lassen die von Hirzenhain Henne von Merlau zu Wittumsrecht ein Gut zu Breitenborn auf.Marburg, Deutscher Orden 1358/75 ist der Deutsche Orden Marburg in Breitenborn begütert.
Kirche und Religion
Ortskirchen
- Kirchenstumpf mit Resten des Kirchhofs (karolingerzeitlich ?).
Kirchliche Mittelbehörden
15. Jahrhundert: Sendbezirk Ebsdorf (vacat).
Wirtschaft
3 Töpferöfen archäologisch nachgewiesen, Keramik aus Breitenborn in den Wüstung Rode, Udenhausen, Elmshausen geborgen.
Nachweise
Literatur
- Meyer-Barkhausen, Kleinkirchenforschung
- Kern, Amöneburger Becken, S. 117-124 (Abb.),
- Historisches Ortslexikon Marburg, S. 40 f.,
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Breitenborn, Marburg-Biedenkopf“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/8302_breitenborn> (aufgerufen am 25.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
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