Argenstein

Dorf · 173 m über NN  
Gemeinde
Weimar (Lahn)
Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.
AEC416D7-3050-4A60-B27E-A826B70B90DD

Siedlung

Ortstyp

Dorf

Lagebezug

8 km südlich Marburg

Lage und Verkehrslage

Dorf mit linearem Grundriss in der Flussniederung zwischen alter und neuer Lahn. Reihenförmige Bebauung entlang zweier am Nordende-Ende des Ortes spitz zusammenlaufender Gassen. Straße von Wenkbach mit Anschluß an die B 3

Ortsform

Dorf

Ersterwähnung

1332

Historische Namensformen

Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung

  • In der Gemarkung: Ochsenburg.
  • Auf eine Hofwüstung 0,5 km nordwestlich Argenstein deutet der Flurnamen auf der Hofstatt.

Umlegung der Flur

1910/1912

Älteste Gemarkungskarte

1766/1767

Koordinaten

Gauß-Krüger: 3481370, 5623110
UTM: 32 U 481303 5621301
WGS84: 50.74319° N, 8.735006° O

Statistik

Ortskennziffer

534020020

Flächennutzungsstatistik

  • 1838 (Kasseler Acker): 256 stellbares Land, 30 Wiesen, 10 Gärten, 727 Wald (mit Roth und Wenkbach)
  • 1885 (Hektar): 290, davon 53 Acker (= 18.28 %), 12 Wiesen (= 4.14 %), 176 Holzungen (= 60.69 %)
  • 1961 (Hektar): 159, davon 40 Wald (= 25.16 %)

Einwohnerstatistik

  • 1544 und 1577: 7 Hausgesesse
  • 1747: 21 Haushalte
  • 1773: 1 Wagner, 6 Leineweber, 3 Korbmacher, 2 Tagelöhner, Tagelöähnerinnen genannt
  • 1773: 85, 1838: 160, 1885: 229, 1925: 272, 1939: 287, 1950: 360, 1961: 320 Einwohner
  • 1838 (Familien): 20 Ackerbau, 10 Gewerbe, 20 nutzungsberechtigte, 8 nicht nutzungsberechtigte Ortsbürger, 2 Beisitzer
  • 1861: alle Einwohner evangelisch-lutherisch
  • 1885: 229, davon 229 evangelisch (= 100.00 %), 0 katholisch
  • 1961 (Erwerbspersonen): 55 Land- und Forstwirtschaft, 60 Produzierendes Gewerbe, 31 Handel und Verkehr, 26 Dienstleistungen und Sonstiges
  • 1961: 320, davon 299 evangelisch (= 93.44 %), 17 katholisch (= 5.31 %)

Diagramme

Verfassung

Verwaltungsbezirk

  • 1481 und später: Gericht Schenkisch-Eigen Roth)
  • 1807-1813: Königreich Westphalen, Departement der Werra, Distrikt Marburg, Kanton Lohra
  • 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Oberhessen, Landkreis Marburg
  • 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Marburg
  • 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Oberhessen, Landkreis Marburg
  • 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Marburg
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Marburg
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Marburg
  • 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Marburg-Biedenkopf

Altkreis

Marburg

Gemeindeentwicklung

Am 1.7.1972 wurde Argenstein im Zuge der hessischen Gebietsreform in die Gemeinde Weimar eingegliedert.

Gericht

  • 1821: Justizamt Fronhausen
  • 1867: Amtsgericht Fronhausen
  • 1948: Amtsgericht Marburg

Herrschaft

  • Wohl seit Ende des 10. Jahrhunderts im Immunitätsbezirk der Vogtei Fronhausen des Kanonissenstifts Essen. Seit Anfang des 13. Jahrhunderts Zubehör der Essener (Teil-)Vogtei der Schenken zu Schweinsberg.

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer

  • Essen, StiftWohl seit Ende des 10. Jahrhunderts Zubehör der Villikation Fronhausen des Kanonissenstifts Essen. Konradiner Vermutlich konradinisches Erbe, das die Äbtissin Mathilde, Enkelin Herzog Hermanns von Schwaben, in das Stift eingebracht hatte. Verwaltet wurde der ursprünglich wohl das ganze Dorf umfassende Stiftsbesitz von dem Amtmann des Stifts in Fronhausen. Seit Ende Schenken zu Schweinsberg des 13. Jahrhunderts ist der Stiftsbesitz durch die Vögte, die Schenken zu Schweinsberg, teilweise entfremdet. 1353 und 1410 verzichten die Schenken auf Güterbesitz und Einkünfte, die dem Stift von ihren Vorfahren entfremdet worden waren. Seit 1479 war der Essener Besitz Pfandlehen der Schenken zu Schweinsberg. Neubelehnungen bis 1772.
  • RodeDie Argensteiner Mühle an der Lahn, 1337 Essener Besitz, zinst 1560 an die Schenken und die Rode.

Zehntverhältnisse

Solms, GrafenDer Zehnte war 1302 solmsisches Lehen

Kirche und Religion

Pfarrzugehörigkeit

Vor 1577 vermutlich nach Fronhausen, 1577 nach Roth eingepfarrt 1583 begraben die Bewohner von Argenstein ihre Toten in Fronhausen. 1613 und später: nach Fronhausen eingepfarrt Seit 1957 mit Wenkbach Filiale von Roth

Bekenntniswechsel

Da Filial von Fronhausen, Einführung der Reformation vermutlich unter dem Fronhäuser Pfarrer Johannes Kaufmann um 1527. Reformierter Bekenntniswechsel: 1606, 1624 wieder lutherisch.

Kultur

Schulen

1910 einklassige Volksschule

Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)

Wirtschaft

Mühlen

Die Argensteiner Mühle an der Lahn, 1337 Essener Besitz, zinst 1560 an die Schenken und die Rode. Die Mühle hatte 1823 2 Mahlgänge und 1 Schlaggang.

Nachnutzung

Rechtehinweise

Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Argenstein, Marburg-Biedenkopf“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/8295_argenstein> (aufgerufen am 25.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/8295