Argenstein

Die Lage von Argenstein im Orthofoto
Siedlung
Ortstyp
Dorf
Lagebezug
8 km südlich Marburg
Lage und Verkehrslage
Dorf mit linearem Grundriss in der Flussniederung zwischen alter und neuer Lahn. Reihenförmige Bebauung entlang zweier am Nordende-Ende des Ortes spitz zusammenlaufender Gassen. Straße von Wenkbach mit Anschluß an die B 3
Ortsform
Dorf
Ersterwähnung
1332
Historische Namensformen
- Argorstene (1332) [Diefenbach, Kreis Marburg S. 261]
- Argenstein (1535)
Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung
- In der Gemarkung: Ochsenburg.
- Auf eine Hofwüstung 0,5 km nordwestlich Argenstein deutet der Flurnamen auf der Hofstatt.
Umlegung der Flur
1910/1912
Älteste Gemarkungskarte
1766/1767
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3481370, 5623110
UTM: 32 U 481303 5621301
WGS84: 50.74319° N, 8.735006° O
Statistik
Ortskennziffer
534020020
Flächennutzungsstatistik
Einwohnerstatistik
- 1544 und 1577: 7 Hausgesesse
- 1747: 21 Haushalte
- 1773: 1 Wagner, 6 Leineweber, 3 Korbmacher, 2 Tagelöhner, Tagelöähnerinnen genannt
- 1773: 85, 1838: 160, 1885: 229, 1925: 272, 1939: 287, 1950: 360, 1961: 320 Einwohner
- 1838 (Familien): 20 Ackerbau, 10 Gewerbe, 20 nutzungsberechtigte, 8 nicht nutzungsberechtigte Ortsbürger, 2 Beisitzer
- 1861: alle Einwohner evangelisch-lutherisch
- 1885: 229, davon 229 evangelisch (= 100.00 %), 0 katholisch
- 1961 (Erwerbspersonen): 55 Land- und Forstwirtschaft, 60 Produzierendes Gewerbe, 31 Handel und Verkehr, 26 Dienstleistungen und Sonstiges
- 1961: 320, davon 299 evangelisch (= 93.44 %), 17 katholisch (= 5.31 %)
Diagramme
Verfassung
Verwaltungsbezirk
- 1481 und später: Gericht Schenkisch-Eigen Roth)
- 1807-1813: Königreich Westphalen, Departement der Werra, Distrikt Marburg, Kanton Lohra
- 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Oberhessen, Landkreis Marburg
- 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Marburg
- 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Oberhessen, Landkreis Marburg
- 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Marburg
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Marburg
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Marburg
- 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Marburg-Biedenkopf
Altkreis
Marburg
Gemeindeentwicklung
Am 1.7.1972 wurde Argenstein im Zuge der hessischen Gebietsreform in die Gemeinde Weimar eingegliedert.
Gericht
- 1821: Justizamt Fronhausen
- 1867: Amtsgericht Fronhausen
- 1948: Amtsgericht Marburg
Herrschaft
- Wohl seit Ende des 10. Jahrhunderts im Immunitätsbezirk der Vogtei Fronhausen des Kanonissenstifts Essen. Seit Anfang des 13. Jahrhunderts Zubehör der Essener (Teil-)Vogtei der Schenken zu Schweinsberg.
Besitz
Grundherrschaft und Grundbesitzer
Essen, Stift Wohl seit Ende des 10. Jahrhunderts Zubehör der Villikation Fronhausen des Kanonissenstifts Essen.Konradiner Vermutlich konradinisches Erbe, das die Äbtissin Mathilde, Enkelin Herzog Hermanns von Schwaben, in das Stift eingebracht hatte. Verwaltet wurde der ursprünglich wohl das ganze Dorf umfassende Stiftsbesitz von dem Amtmann des Stifts in Fronhausen. Seit EndeSchenken zu Schweinsberg des 13. Jahrhunderts ist der Stiftsbesitz durch die Vögte, die Schenken zu Schweinsberg, teilweise entfremdet. 1353 und 1410 verzichten die Schenken auf Güterbesitz und Einkünfte, die dem Stift von ihren Vorfahren entfremdet worden waren. Seit 1479 war der Essener Besitz Pfandlehen der Schenken zu Schweinsberg. Neubelehnungen bis 1772.Rode Die Argensteiner Mühle an der Lahn, 1337 Essener Besitz, zinst 1560 an die Schenken und die Rode.
Zehntverhältnisse
Kirche und Religion
Pfarrzugehörigkeit
Vor 1577 vermutlich nach Fronhausen, 1577 nach Roth eingepfarrt 1583 begraben die Bewohner von Argenstein ihre Toten in Fronhausen. 1613 und später: nach Fronhausen eingepfarrt Seit 1957 mit Wenkbach Filiale von Roth
Bekenntniswechsel
Da Filial von Fronhausen, Einführung der Reformation vermutlich unter dem Fronhäuser Pfarrer Johannes Kaufmann um 1527. Reformierter Bekenntniswechsel: 1606, 1624 wieder lutherisch.
Kultur
Schulen
1910 einklassige Volksschule
Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)
Wirtschaft
Mühlen
Die Argensteiner Mühle an der Lahn, 1337 Essener Besitz, zinst 1560 an die Schenken und die Rode. Die Mühle hatte 1823 2 Mahlgänge und 1 Schlaggang.
Nachweise
Literatur
Siehe auch
Weitere Angebote in LAGIS
Orte
Personen
Quellen und Materialien
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Argenstein, Marburg-Biedenkopf“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/8295_argenstein> (aufgerufen am 25.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
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