Dorchheim

Die Lage von Dorchheim im Orthofoto
Siedlung
Ortstyp
Dorf
Lagebezug
Dorchheim liegt 15 km nördlich von Limburg.
Lage und Verkehrslage
Der Ort liegt 7 km nordöstlich von Hadamar. Dorchheim liegt direkt an der B54.
Ersterwähnung
1098
Vorbemerkung Historische Namensformen
Zur Ersterwähnung vgl. Reiner Nolden, Zur Urkunde Heinrichs IV. für das Simeonstift aus dem Jahre 1098 (DH IV 462), in: Jahrbuch Kreis Trier-Saarburg (1998) S. 52-55.
Historische Namensformen
- Doreheim, in (1098) [MGH Diplomata Könige 6, Heinrich IV. : Gladiss, S. 623-625, Nr. 462 Digitalisat]
- Dorcheim, in (nach 1190) [Kop. 1211 Meyer zu Ermgassen, Oculus Memorie 2, S. 391 § 18]
- Dorchheim, de (1215) [Struck, Quellen zur Geschichte der Klöster 4, Nr. 1533, S. 67]
Bezeichnung der Siedlung
- 1190: villani
Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3433650, 5596946
UTM: 32 U 433602 5595147
WGS84: 50.504527° N, 8.063675° O
Statistik
Ortskennziffer
533005010
Flächennutzungsstatistik
- 1885 (Hektar): 235, davon 162 Acker (= 68.94 %), 39 Wiesen (= 16.60 %), 11 Holzungen (= 4.68 %)
- 1961 (Hektar): 234, davon 18 Wald (= 7.69 %)
Einwohnerstatistik
- 1612: 19 Familien
- 1679: 21 Familien
- 1885: 423, davon 10 evangelisch (= 2.36 %), 413 katholisch (= 97.64 %)
- 1961: 570, davon 51 evangelisch (= 8.95 %), 514 katholisch (= 90.18 %)
- 1970: 613
- 1987: 578
- 1991: 735
Diagramme
Verfassung
Verwaltungsbezirk
- Früh- und Hochmittelalter: Zent Bleseberg (Frickhofen) bzw. die Vier Zehnten (Elsoff, Frickhofen, Lahr und Niederzeuzheim)
- 1787: Fürst zu Nassau-Diez, Dillenburg, Hadamar und Siegen (Nassau-Oranien), Fürstentum Hadamar, Amt Mengerskirchen
- 1806-1813: Großherzogtum Berg, Departement der Sieg, Arrondissement Dillenburg, Kanton Hadamar, Amt Ellar
- 1816: Herzogtum Nassau, Amt Hadamar
- 1849: Herzogtum Nassau, Herzogtum Nassau, Verwaltungsbezirk III (Kreisamt Hadamar)
- 1854: Herzogtum Nassau, Amt Hadamar
- 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Oberlahnkreis
- 1886: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Kreis Limburg
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Landkreis Limburg
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Landkreis Limburg
- 1968: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Limburg
- 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Landkreis Limburg-Weilburg
Altkreis
Limburg
Gemeindeentwicklung
Zum 1.2.1971 als Ortsteil der neu gebildeten Gemeinde Elbtal eingegliedert.
Gericht
- Im Früh- und Hochmittelalter: Herrschaft Ellar
- 1743: Amt Mengerskirchen
- 1885: Amt- und Landgericht Limburg a. d. Lahn
- bis 1816: Amt Ellar
- 1816: Amt Hadamar
- 1849: Justizamt Hadamar
- 1854: Justiz- und Verwaltungsamt Hadamar
- 1867: Amtsgericht Hadamar
Herrschaft
- Im Früh- und Hochmittelalter: Herrschaft Ellar
- Bis 1137: Grafschaft Diez
- Von 1337: bis vor 1362: als Diezer Pfand Teil der Grafschaft Nassau-Hadamar
- 1362-1367: wieder Grafschaft Diez
- 1367-1405: als Teil der Vier Zehnten (Elsoff, Frickhofen, Lahr und Niederzeuzheim) zur Grafschaft Katzenelnbogen
- 1405-1479: Vier Zehnten zu 1/3 im Besitz von Nassau-Dillenburg und zu 2/3 im Besitz der Grafschaft Katzenelnbogen
- 1479-1534: die Zehnten zu 2/3 der Landgrafschaft Hessen und zu 1/3 den Grafen von Nassau-Dillenburg
- 1534-1557: Landgrafschaft Hessen, die Grafen von Nassau-Dillenburg und Kurtrier zu je 1/3 im Besitz der Vier Zehnten
- 1557-1606: im alleinigen Besitz der Grafen von Sayn
- 1606-1650: Grafschaft Nassau-Hadamar
- 1650-1711: Fürstentum Nassau-Hadamar
- 1717-1743: Fürstentum Nassau-Dillenburg
- 1743-1806: Grafen von Nassau-Diez als Teil des Fürstentums Nassau-Oranien
- 1806-1813: Großherzogtums Berg
- 1813-1815: Nassau-Oranien
Besitz
Grundherrschaft und Grundbesitzer
- Zum Jahr 1190 wird Dorchheim in grangia nostra Hademar im Güterverzeichnis des Kloster Eberbach genannt.
Zehntverhältnisse
1332 gehörte der Zehnte zu Dorchheim den Herren von Runkel und Westerburg.
Ortsadel
1215
Kirche und Religion
Ortskirchen
- Um 1100: Kapelle auf dem Friedhof
- 1190: ecclesia
- 1905/06: Bau der heutigen Pfarrkirche
- Seit 1320: Versehung der Kirche durch einen Konventualen des Klosters Marienstatt
Patrozinien
- Nikolaus
Pfarrzugehörigkeit
Ab 1320: Pfarrei Frickhofen Die Friedhofskapelle gehörte ab 1590 zur Pfarrei Frickhofen. Am 01.11.1896 wurde die Pfarrvikarie Dorchheim eingerichtet. Die Vikarie bestand aus Dorchheim, Waldmannshausen und Mühlbach, welche vorher dem Kirchspiel Frickhofen angehört hatten sowie Heuchelheim und Hangenmeilingen, welche vorher dem Kirchspiel Niederzeuzheim angehört hatten. Am 01.10.1944 wurde die Pfarrei Dorchheim eingerichtet, welche die Orte Dorchheim, Elbgrund, Hangenmeilingen und Heuchelheim umfasste.
Patronat
1272 erhalten die Zisterzienser in Marienstatt das Patronat über die Dorchheimer Kirche von Kuno von Dorchheim.
Bekenntniswechsel
Einführung der Reformation in der Grafschaft Nassau-Dillenburg: ab 1533
Reformierter Bekenntniswechsel: um 1575
Katholischer Bekenntniswechsel in Nassau-Hadamar: ab 1629
Kirchliche Mittelbehörden
Kirchspiel Frickhofen ( Blasiusberg) Seit 1200 mit der Kapelle am Friedhof Trierer Archidiakonat St. Lubentius in Dietkirchen, Dekanat Dietkirchen Ab 1326 werden allen Abgaben für den Mainzer Erzbischof und dessen Archidiakon vom Landkapitel geleistet. Seit 1743 Landkapitel Hadamar Seit 1827 dem Bistum Limburg zugehörig
Kultur
Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)
Wirtschaft
Mühlen
1806 gehören 2 Mühlen zu Dorchheim.
Nachweise
Literatur
- Denkmaltopographie Limburg-Weilburg 1, S. 208-215
- Vogel, Beschreibung Nassau, S. 758
- Pick, Elbtal
- Kleinfeldt, Kirchenorganisation, S. 142
- Weidenbach, Nassauische Territorien vom Besitzstande unmittelbar vor der französischen Revolution bis 1866, in: Annalen des Vereins für Nassauische Altertumskunde und Geschichtsforschung 10 (1870), online
- Die evangelische Kirche in Nassau-Oranien 1530-1930
- Schindling/Ziegler, Territorien des Reichs im Zeitalter der Reformation, S. 234ff.
Siehe auch
Weitere Angebote in LAGIS
Orte
Personen
Quellen und Materialien
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Dorchheim, Limburg-Weilburg“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/8240_dorchheim> (aufgerufen am 25.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
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