Neuenrode

Die Lage von Neuenrode im Orthofoto
Siedlung
Ortstyp
Gehöftgruppe
Lagebezug
5 km nördlich von Witzenhausen gelegen
Lage und Verkehrslage
3 m westlich von Hebenshausen gelegen Gutshof auf dem leicht vorspringenden, weit auslaufenden Nordhang einer flachen Quellmulde gelegen
Ersterwähnung
1382
Siedlungsentwicklung
1928 erfolgt die Auflösung des Gutsbezirks Neuenrode und Eingemeindung der Grundstücke nach Berge.
Vorbemerkung Historische Namensformen
Der Beleg Nuwenrode, in (980) [Kopiar um 1160 Codex Eberhardi 2, S. 306, fol. 160 v] ist mit Eckhardt, Wipperode – Vierbach – Wehretal, in: Zeitschrift des Vereins für Hessische Geschichte und Landeskunde 88 (1980/81), S. 45-49, hier S. 48 Anm. 24, auf Neuerode (Gemeinde Meinhard) zu beziehen.
Historische Namensformen
- Nygenrode (1382) [NLA HA Celle Or. 8 Nr. 245]
- Nygenrode, to (1384) [NLA HA Celle Or. 8 Nr. 258]
- Nyenrode, in (2. Hälfte 14. Jahrhundert) [Ohainski, Lehnregister, S. 41 (39)]
- Nyenrode (1. Hälfte 15. Jahrhundert) [Ohainski, Lehnregister, S. 60 (39)]
- Nigenrode (1418) [NLA HA Cal. Or. 81i Nr. 16]
- Nawenrode (1436) [Eckhardt, Rechtsgeschichte der Stadt Eschwege 1, S. 173-178, Nr. 183]
- Nuwenroyde (1538) [Eckhardt, Rechtsgeschichte der Stadt Eschwege 1, S. 231-234, Nr. 242]
- Neuwenrode (1544)
- Neuwenroda, zu (1562)
- Newenrodt (1573)
- Nuwenrodt, das (1583)
- Neuenrodt (1575/85)
- Neuenrodt (1585) [Der ökonomische Staat, S. 86]
- Nienrodt (1590)
- Hoff Neuenroda (1681)
- Neüenrode (1708/10) [Schleenstein, Landesaufnahme, Karte Nr. 5]
- Hoff Neuenrode (1747) (Dorfbuch der Landgrafschaft Hessen-Cassel HStAM Bestand S Nr. 105)
Bezeichnung der Siedlung
- 1418: Dorf
- 1544 und 1557: Wüstung
- 1573: Dorf
- 1590: Wüstung
- 1631: Gut
- 1681: Hof
Umlegung der Flur
1959/63
Älteste Gemarkungskarte
1820
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3560783, 5695458
UTM: 32 U 560685 5693619
WGS84: 51.390561° N, 9.872184° O
Statistik
Ortskennziffer
63600901001
Flächennutzungsstatistik
- 1885 (Hektar): 425, davon 101 Ackerland (= 23,77 %), 4 Wiesen (= 0,94 %), 301 Holzungen (= 70,82 %)
Einwohnerstatistik
- 1575/85: 1 Hausgesessener
- 1681: desgleichen
- 1747: 1 Mannschaften mit 1 Feuerstätten (Dorfbuch der Landgrafschaft Hessen-Cassel HStAM Bestand S Nr. 105)
- 1885: 33, davon 33 evangelisch (= 100 %)
- 1925: 41 Einwohner
Verfassung
Verwaltungsbezirk
- Um 1400: Herrschaft Everstein (als Lehen ausgetan)
- 1585: Landgrafschaft Hessen, Niederfürstentum, Amt Ludwigstein (Adelshof von Bischausen)
- 1627-1834: Landgrafschaft Hessen-Rotenburg (sogenannte Rotenburger Quart), teilsouveränes Fürstentum unter reichsrechtlicher Oberhoheit der Landgrafschaft Hessen-Kassel bzw. des Kurfürstentums Hessen, Amt Eschwege, Dorf derer von Boyneburg ("adelige Quart")
- 1747: desgleichen
- 1787: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Niederhessen, Amt Witzenhausen
- 1803-1806: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Witzenhausen
- 1807-1813: Königreich Westphalen, Leine-Departement, Distrikt Göttingen, Kanton Friedland
- 1814-1821: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Witzenhausen (zu Berge gehörig)
Altkreis
Witzenhausen
Gericht
- 1697: Niederes Gericht von Bischoffshausen
- 1747: Niederes Gericht von Bischoffshausen, peinliches Gericht Hessen
- 1807: Friedensgericht Friedland
- 1814: Amt Witzenhausen
- 1821: Justizamt Witzenhausen
- 1867: Amtsgericht Witzenhausen
Herrschaft
- In der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts geht Berge von den Herren von Everstein (Landkreis Holzminden, Niedersachsen) zu Lehen an die von Berlepsch und Berge zu Lehen aus.
- 1382: Graf Hermann von Everstein belehnt Werner von dem Berge mit zwei Hufen und dem halben Zehnten zu Neuenrode.
- 1384: Graf Hermann von Everstein belehnt Hans von Berlepsch mit Gütern zu Neuenrode.
- 1392: Graf Hermann von Everstein belehnt Hans von dem Hagen mit Gütern zu Neuenrode.
- 1418: Lehnsrevision der von dem Berge für Gottschalk von Plesse über 1/2 Neuenrode und den dortigen Zehnten, wie er sie von den von Everstein zu Lehen gehabt hatte.
- 1426: Herzog Otto von Braunschweig belehnt Hermann von Bischoffshausen unter anderem mit Dorf Neuenrode, wie es zuvor Burchard von dem Hagen und Hermann von dem Berge von der Herrschaft Everstein zu Lehen hatten.
- 1441: Heinrich Kule mit 1/2 Neuenrode und dem Zehnten von Plesse belehnt. 1443: Hermann von Bischoffshausen mit Dorf und Zehnten zu Neuenrode von Joh. von Plesse belehnt.
- 1444: Hermann von Bischoffshausen verpflichtet sich gegen seinen Lehnsherrn Joh. von Plesse, die Lehnsstücke, die er an die von Hanstein verpfändete, binnen 6 Jahren wieder einzulösen.
- 1474: Friedrich von dem Berge durch Braunschweig-Lüneburg mit den eversteinschen Lehen zu Neuenrode und dem halben Zehnten zu Neuenrode belehnt.
- 1544: Dietr. der Ältere von Plesse stiftet als Lehnsherr zwischen den Vettern von Bischoffshausen wegen des neuen Baues der Wüstung Neuenrode Frieden.
- 1562: Tag auf dem Hof der von Bischoffshausen wegen Grenzstreitigkeiten zwischen Braunschweig und den von Bischoffshausen
- 1573: Landgraf Wilhelm gibt seinen Konsens, daß Hans Wilhelm von Bischoffshausen seine Frau mit den Lehen zu Neuenrode bewittumt.
- 1575/85: Hof und Zehnt zu Neuenrode plessisches Lehen der von Bischoffshausen
- 1590: Revers des Curt Dietr. von Rorshausen über eine Hufe zu Neuenrode, wie sie die Eltern von den von Plesse zu Lehen gehabt hatten
- 1631: Hof des Hermann von der Malsburg zu Neuenrode
- 1661: Balthasar von Wangenheim muß nach Inbesitznahme des Gutes Neuenrode dies auf Klage der von Bischoffshausen wieder räumen.
Kirche und Religion
Pfarrzugehörigkeit
1747 und heute: eingepfarrt nach Berge
Nachweise
Quellen
Cal. Or. 81h. Celle Or. 8 Band 1 Nr. 245
Cal. Br. 1 k Friedland 1. Kann. 88 D Friedland 1, alle Staatsarchiv Hannover
Literatur
Siehe auch
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Orte
Nachnutzung
Rechtehinweise
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Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Neuenrode, Werra-Meißner-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/6518_neuenrode> (aufgerufen am 26.11.2025)
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