Großentaft

Dorf · 323 m über NN  
Gemeinde
Eiterfeld
Landkreis
Fulda
Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.
AEC416D7-3050-4A60-B27E-A826B70B90DD

Siedlung

Ortstyp

Dorf

Lagebezug

9,5 km nordöstlich von Hünfeld

Lage und Verkehrslage

Großentaft liegt am Oberlauf der namensgebenden Taft, einem kleinen Nebenfluss der Ulster, in der Kuppenrhön, die heute auch „Hessisches Kegelspiel“ genannt wird. Bahnhof der Eisenbahnlinie Hünfeld – Wenigentaft/Mansbach (Inbetriebnahme der Strecke 1.12.1906) bis zur Stilllegung der Teilstrecke am 31.12.1975.

Ersterwähnung

815

Siedlungsentwicklung

1928 erfolgt die Eingemeindung von Teilen des aufgelösten Gutsbezirks Burghaun.

Historische Namensformen

Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung

Burgen und Befestigungen

  • Im unteren Teil des Dorfes lag eine kleine Wasserburg (12. Jahrhundert), auf die noch die Straßenbezeichnung "Am Kemenatengarten" verweist.
  • Nördlich oberhalb davon am Ortsrand lag die jüngere "Salzburg" (s. d.).
  • Dazu kam vielleicht noch eine dritte Burg am "Hirtstor" (s. d.).

Koordinaten

Gauß-Krüger: 3560709, 5623232
UTM: 32 U 560611 5621422
WGS84: 50.741419° N, 9.859012° O

Statistik

Ortskennziffer

631007070

Flächennutzungsstatistik

  • 1885 (Hektar): 1155, davon 758 Acker (= 65.63 %), 128 Wiesen (= 11.08 %), 204 Holzungen (= 17.66 %)
  • 1961 (Hektar): 1175, davon 244 Wald (= 20.77 %)

Einwohnerstatistik

  • 1812: 87 Feuerstellen, 668 Seelen
  • 1885: 781, davon 15 evangelisch (= 1.92 %), 766 katholisch (= 98.08 %)
  • 1961: 975, davon 80 evangelisch (= 8.21 %), 890 katholisch (= 91.28 %)
  • 1970: 950

Diagramme

Verfassung

Verwaltungsbezirk

  • 1787: Fürstabtei Fulda, Amt Haselstein
  • 1803-1806: Fürstentum Nassau-Oranien-Fulda, Fürstentum Fulda, Amt Haselstein
  • 1806-1810: Kaiserreich Frankreich, Fürstentum Fulda (Militärverwaltung)
  • 1810-1813: Großherzogtum Frankfurt, Departement Fulda, Distrikt Haselstein
  • 1816: Kurfürstentum Hessen, Großherzogtum Fulda, Amt Hünfeld
  • 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Fulda, Kreis Hünfeld
  • 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Fulda
  • 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Fulda, Kreis Hünfeld
  • 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Hünfeld
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Hünfeld
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Hünfeld
  • 1972: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Fulda

Altkreis

Hünfeld

Gemeindeentwicklung

Am 1.2.1971 im Zuge der hessischen Gebietsreform mit anderen Gemeinden zur Gemeinde Eiterfeld zusammengeschlossen.

Gericht

  • 1822: Justizamt Eiterfeld
  • 1867: Amtsgericht Eiterfeld
  • 1945: Amtsgericht Hünfeld

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer

  • Rasdorf/Fulda, Kloster815 überließ der Bischof von Würzburg Großentaft dem Kloster Rasdorf als Tochterkloster der Reichsabtei Fulda.
  • Fulda, KlosterDoch bereits im 10. Jahrhundert hatte das Kloster Fulda selbst Besitz im Ort.

Kirche und Religion

Ortskirchen

  • 1402: Pfarrer

Patrozinien

  • Maria [1493]

Pfarrzugehörigkeit

Ursprünglich Pfarrei des Kollegiatsstifts Rasdorf. 1594 gehören Soisdorf und Treischfeld dazu. 1812 Pfarrkirche vorhanden.

Patronat

1490 hat der Pleban von Rasdorf das Patronatsrecht inne.

Bekenntniswechsel

Trotz großer Anhängerschaft innerhalb der Bevölkerung konnte sich die Reformation in der Fürstabtei Fulda nicht durchsetzen. Der Ort blieb katholisch.

Kirchliche Mittelbehörden

1464/65: Bistum Würzburg, Archidiakonat Geisa-Mellrichstadt-Coburg, Landkapitel Geisa

Kultur

Schulen

1910 Volksschule mit zwei Klassen

Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)

Nachnutzung

Rechtehinweise

Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Großentaft, Fulda“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/5852_grossentaft> (aufgerufen am 26.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/5852