Eichenberg

Dorf · 275 m über NN  
Gemeinde
Neu-Eichenberg
Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.
AEC416D7-3050-4A60-B27E-A826B70B90DD

Siedlung

Ortstyp

Dorf

Lagebezug

5 km nordöstlich von Witzenhausen

Lage und Verkehrslage

Dorf mit einfachem Grundriss und lockerer Bebauung am stark geneigten Osthang Schärfe zu beiden Seiten des Dorfbaches, unmittelbar an der heutigen Landesgrenze zum Bundesland Niedersachsen. In exponierter Lage oval ummauerte Kirche und hufeneisenförmig ummauerter Lindenplatz. Verbindung zum Bahnhof über K 68 (Bahnhofsstraße), die den Ort auch an die östlich verlaufende B 27 anschließt. Im Wald westlich oberhalb des Ortes intermittierende Quelle, genannt "Karlsbrunnen". Zum 1 km östlich gelegenen Bahnhof Eichenberg

Ersterwähnung

1258

Siedlungsentwicklung

1928 erfolgt die Eingemeindung des aufgelösten Gutsbezirks Arnstein.

Historische Namensformen

Bezeichnung der Siedlung

  • villa (1318 und später)
  • villa (2. Hälfte 14. Jahrhundert)

Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung

Burgen und Befestigungen

Umlegung der Flur

1958/63

Älteste Gemarkungskarte

1835

Koordinaten

Gauß-Krüger: 3562657, 5693327
UTM: 32 U 562558 5691489
WGS84: 51.371206° N, 9.898728° O

Statistik

Ortskennziffer

636009020

Flächennutzungsstatistik

  • 1504: 30 Hufen
  • 1638: 34 Hufen
  • 1746: 1287 Acker
  • 1885 (Hektar): 476, davon 278 Acker (= 58.40 %), 30 Wiesen (= 6.30 %), 120 Holzungen (= 25.21 %)
  • 1961 (Hektar): 853, davon 248 Wald (= 29.07 %)

Einwohnerstatistik

  • 1575/85: 34 Hausgesesse.(7 Ackerleute, 26 Köttner)
  • 1681: desgleichen
  • 1747: 37 Mannschaften mit 46 Feuerstätten (Dorfbuch der Landgrafschaft Hessen-Cassel HStAM Bestand S Nr. 105)
  • 1885: 415, davon 388 evangelisch (= 93.49 %), 27 katholisch (= 6.51 %)
  • 1925: 615 (605 evangelisch, 56 römisch-katholisch, mit Arnstein und Hellemühle)
  • 1961: 1014, davon 672 evangelisch (= 66.27 %), 330 katholisch (= 32.54 %)
  • 1970: 872 Einwohner

Diagramme

Verfassung

Verwaltungsbezirk

  • 1318: Herzogtum Braunschweig, Lehen des Konrad von Twiste
  • 1368: Herzogtum Braunschweig, verpfändet
  • Um 1400: Herrschaft Everstein (als Lehen ausgetan)
  • 1434: Landgrafschaft Hessen, Lehen der von Bodenhausen
  • Um 1570: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Niederhessen, Amt Witzenhausen
  • 1585: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Niederhessen, Amt Ludwigstein, Adelsdorf (von Bodenhausen)
  • 1747: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Niederhessen, Amt Ludwigstein, Adelsdorf (von Bodenhausen)
  • 1787: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Niederhessen, Amt Witzenhausen
  • 1803-1806: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Witzenhausen
  • 1807-1813: Königreich Westphalen, Leine-Departement, Distrikt Göttingen, Kanton Friedland
  • 1814-1821: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Witzenhausen
  • 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Witzenhausen
  • 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Eschwege
  • 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Witzenhausen
  • 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Witzenhausen
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Witzenhausen
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Witzenhausen
  • 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Werra-Meißner-Kreis

Altkreis

Witzenhausen

Gemeindeentwicklung

Am 1.2.1971 im Zuge der hessischen Gebietsreform mit anderen Gemeinden zur neu gebildeten Gemeinde Neu-Eichenberg zusammengeschlossen, deren Ortsteil Eichenberg seitdem ist.

Gericht

  • 1569: Niederes und peinliches Gericht von Bodenhausen
  • 1747: desgleichen
  • 1807: Friedensgericht Friedland
  • 1814: Amt Witzenhausen
  • 1822: Justizamt Witzenhausen
  • 1834: Justizamt Witzenhausen II
  • 1837: Justizamt Witzenhausen
  • 1867: Amtsgericht Witzenhausen
  • Stätte des allgemeinen öffentlichen Schöffengerichts an der Kreuzung des Weges von Arnstein nach Niedergandern mit dem Weg von Eichenberg nach Bornhagen
  • Richtstätte: In der Nähe des jetzigen Eichenberger Bahnhofs wo der alte Heerweg mit einem Weg von Eichenberg zusammenstieß; bis zur Umlegung ein Dreiecksplatz, der durch 3 mit dem von Bodenhauser Wappen gezeichneten Steinen eingeschlossen war.
  • Im Ort von einer Sandsteinquadermauer in Hufeisenform eingefaßter bzw. abgestützter Platz mit Resten eines Steintisches und Steinbänken unter 2 alten Linden
  • 1879: Amtsgericht Witzenhausen

Herrschaft

  • 1258: Graf Siegfried von Blankenburg hat Wald zu Eichenberg von Braunschweig zu Lehen.
  • 1291: Graf Ludwig von Everstein belehnt Hugo uz der Mark und Konrad von Rusteberg unter anderem mit 10 Mansen zu Eichenberg.
  • 1318: Konrad von Tvisten hat Dorf Eichenberg von Herzog Otto von Braunschweig zu Lehen.
  • Hessen, Landgrafen 1327: Eichenberg ist zum Schloss Rusteberg lieferungspflichtig.
  • 1337: Die von Rusteberg verkaufen ihre 10 Mansen an den Landgrafen von Hessen.
  • 1368: Herzog Otto von Braunschweig versetzt sein Dorf Eichenberg einem Bürger von Münden.
  • 1382: Werner von dem Berge bestätigt dem Graf Hermann von Everstein die Belehnung mit 3 Malter Korngeld aus Eichenberg.
  • In der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts ist das gesamte Dorf von der Herrschaft Everstein als Lehen ausgetan.
  • 1418: Lehnsrevers der von dem Berge für Gottschalk von Plesse unter anderem über Korngeld zu Eichenberg, wie es zuvor von der Herrschaft Everstein zu Lehen ging.
  • Hessen, Landgrafen 1430: Landgraf Ludwig belehnt die von Bischoffshausen mit Eichenberg.
  • 1434: Landgraf Ludwig belehnt die von Bodenhausen mit Dorf Eichenberg als Zubehör von Schloss Arnstein; folgend Reverse bis 1827.
  • Daneben erscheinen die von Bischoffshausen um 1440 mit Dorf Eichenberg als vormals eversteinisches Lehen durch Braunschweig -Lüneburg belehnt.
  • 1441 hat die Familie Kule einen Mannlehenbrief über Zinsen zu Eichenberg von den von Plesse.
  • 1443: Joh. von Plesse belehnt Hermann von Bischoffshausen mit Wiese und Zins zu Eichenberg.
  • 1444: Hermann von Bischoffshausen verpflichtet sich gegenüber seinem Lehnsherrn Joh. von Plesse, die Lehnsgüter, die er an die von Hanstein verpfändete, binnen 6 Jahren wieder einzulösen; darunter Korngeld und eine Wiese zu Eichenberg.
  • 1578 gehört Eichenberg mit Wickersrode, Betzhausen und Otterbach zur Lehnsausstattung der Burg Arnstein.

Besitz

Zehntverhältnisse

1412: Hans von Rieden hatte von Friedrich von Rusteberg den Zehnten zu Eichenberg zum Pfand und verkauft ihn an Hans von Atzenhausen.

Ortsadel

1358

Kirche und Religion

Ortskirchen

  • 1358: Pfarrer
  • Kirche als spätklassizistischer Saalbau nach Plänen von Landbaumeister Matthei 1840 errichtet

Pfarrzugehörigkeit

1578: Pfarrei Eichenberg mit Reckershausen 1578: Eichenberg Filiale von Reckershausen 1597: Hof des Pfarrers von Hottenrode (auf der Grenze zwischen Kreis Friedland/Hann. und Kreis Heiligenstadt/Thüringen) zu Eichenberg 1656: Eichenberg von Reckershausen getrennt 1747: Eichenberg. Mutterkirche mit Filiale Arnstein 1872 ist auch die Hellemühle aufgeführt. 1994 Mutterkirche ohne Filiale

Patronat

Seit 1570 und noch jetzt: von Bodenhausen

Diakonische Einrichtungen

1945-1963 Diakoniestation (Landeskirchliches Archiv Kassel, Findbuch G 2.6. Kurhessisches Diakonissenhaus)

Bekenntniswechsel

Erster evangelischer Pfarrer: Johannes Drescher vor 1569-1578

Kirchliche Mittelbehörden

Archpresbytariat vielleicht Geismar Archdiakonat Heiligenstadt 1585: Superintendentur Rotenburg-Allendorf 1608 und 1872: Klasse Witzenhausen 1923 und jetzt: Kirchenkreis Witzenhausen

Kultur

Schulen

1910 einklassige Volksschule

Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)

Wirtschaft

1638: 8 Ackergüter wüst, 4 abgebrannt
1759: geplündert
1840/50: Braunkohlenabbau am Ostrand des Ortes

Nachweise

Quellen

Cal. Or. 81 h Nr. 451f.
Celle Or. 8 Bd. 1 Nr. 245, alle Staatsarchiv Hannover

Literatur

Nachnutzung

Rechtehinweise

Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Eichenberg, Werra-Meißner-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/5561_eichenberg> (aufgerufen am 26.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/5561