Dudenrode

Dorf · 330 m über NN  
Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.
AEC416D7-3050-4A60-B27E-A826B70B90DD

Siedlung

Ortstyp

Dorf

Lagebezug

10 km südsüdöstlich von Witzenhausen gelegen

Lage und Verkehrslage

Geschlossenes Dorf mit rechteckiger Platzbildung 8 km westlich von Bad Sooden-Allendorf am Nordfuß des Meißners über dem Dudenbach. Am Platz in erhöhter Lage die oval ummauerte Kirche

Ersterwähnung

1267

Siedlungsentwicklung

1928 erfolgt die Eingemeindung von Teilen des aufgelösten Gutsbezirks Forst Meißner.

Historische Namensformen

Bezeichnung der Siedlung

  • Dorff (1357)
  • Dorfschaft (1775)

Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung

Umlegung der Flur

1929-1938

Älteste Gemarkungskarte

1768

Koordinaten

Gauß-Krüger: 3560860, 5680270
UTM: 32 U 560762 5678437
WGS84: 51.254055° N, 9.8707° O

Statistik

Ortskennziffer

636001030

Flächennutzungsstatistik

  • Bis 1546: 10 Huben genannt
  • 1776: 714 Acker
  • 1885 (Hektar): 175, davon 97 Acker (= 55.43 %), 37 Wiesen (= 21.14 %), 32 Holzungen (= 18.29 %)
  • 1961 (Hektar): 527, davon 359 Wald (= 68.12 %)

Einwohnerstatistik

  • 1414: 2 Bedepflichtige
  • 1575/85: 27 Hausgesesse
  • 1681: desgl.
  • 1747: 49 Hausgesesse mit 48 Feuerstellen
  • 1775 (Gewerbetreibende): 1 Müller, 32 Fuhrleute, 2 Schmiede, 3 Schuhmacher, 2 Schneider, 8 Tagelöhner und Leinweber, 9 einzelne Weibs Personen, so spinnen und taglohnen
  • 1776: 236 Einwohner
  • 1885: 257, davon 256 evangelisch (= 99.61 %), 1 katholisch (= 0.39 %)
  • 1925: 227 (alle evangelisch)
  • 1961: 206, davon 194 evangelisch (= 94.17 %), 6 katholisch (= 2.91 %)
  • 1970: 187 Einwohner

Diagramme

Verfassung

Verwaltungsbezirk

  • 1359: Amt Bilstein
  • 15. Jahrhundert: Landgrafschaft Hessen, Amt/Gericht Bilstein
  • 1498: Landgrafschaft Hessen, Amt Bilstein
  • 1585: Landgrafschaft Hessen, Niederhessen, Amt Eschwege, Gerichtsstuhl Apterodt
  • 1627-1834: Landgrafschaft Hessen-Rotenburg (sogenannte Rotenburger Quart), teilsouveränes Fürstentum unter reichsrechtlicher Oberhoheit der Landgrafschaft Hessen-Kassel bzw. des Kurfürstentums Hessen
  • 1787: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Niederhessen, Amt Eschwege, Gericht Bilstein
  • 1803-1806: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Eschwege, Gericht Bilstein
  • 1807-1813: Königreich Westphalen, Departement der Werra, Distrikt Eschwege, Kanton Sooden
  • 1814-1821: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Bilstein
  • 1821-1836: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Kreis Eschwege
  • 1836: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Witzenhausen
  • 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Eschwege
  • 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Witzenhausen
  • 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Witzenhausen
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Witzenhausen
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Witzenhausen
  • 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Werra-Meißner-Kreis

Altkreis

Witzenhausen

Gemeindeentwicklung

Am 31.12.1971 im Zuge der hessischen Gebietsreform der Stadt Bad Sooden-Allendorf als Stadtteil eingegliedert.

Gericht

  • 1413 - 98: Gericht Bilstein
  • 1498: landgräfliches Gericht
  • 1747: Niederes und peinliches Gericht Hessen
  • 1807: Friedensgericht Sooden
  • 1814: Amt Bilstein
  • 1822-1834: Fürstlich Rotenburgisches Justizamt Bilstein (Sitz in Abterode)
  • 1834: Justizamt Abterode
  • 1837: Justizamt Allendorf
  • 1867: Amtsgericht Allendorf
  • 1879: Amtsgericht Großalmerode
  • 1883: Amtsgericht Allendorf
  • 1945: Amtsgericht Witzenhausen
  • 1961: Amtsgericht Witzenhausen

Herrschaft

  • Hessen, LandgrafenAuch wenn nicht ausdrücklich genannt ist Dudenrode ursprünglich vermutlich Besitz der Grafen von Bilstein, deren Rechtsnachfolger zu Beginn des 14. Jahrhunderts die Landgrafen von Hessen werden. Unter diesen wird es häufig verpfändet. 1357 ist das Dorf Dudenrode landgräfliches Lehen der von Bodenhausen. Zwei Jahre später löst der Landgraf das verpfändete Dort für 30 Mark Silber ein und verpfändet es an Heinrich von Hundelshausen. 1366 hat Hartmann von Wickersrode vom Landgrafen als Lehen in Dudenrode 18 Schilling Heller, 4 ½ Unzen Eier zu Michaelis, 18 Schilling Heller zu Walpurgis (Mai 1) und 9 Hühner zu Fastnacht.

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer

  • Fulda, Kloster1350: Abt von Fulda belehnt die von Berlepsch mit Dorf Sodenrode.
  • 1359: Landgräflicher Pfandbrief der von Bodenhausen für ungültig erklärt, im gleichen Jahr Dudenrode mit landgräflicher Genehmigung durch Hermann von Treffurt vorübergehend an Heinrich von Hundelshausen versetzt

Ortsadel

1267 und 1268

Kirche und Religion

Ortskirchen

  • 1388: Pfarrer
  • 1527: Kapelle
  • Schlichte Saalkirche von 1788 mit Taufstein von 1569

Patrozinien

  • Petrus (vermutl.)

Pfarrzugehörigkeit

1532/ 65: mit Hilgershausen verbunden, 1572: Seit 50 Jahren Prädikanten in Dudenrode 1585, 1775, 1872 und 1994 gehören zum Kirchspiel Hilgershausen und Weißenbach. 1986 kommt nach Aufhebung der dortigen Pfarrstelle Orferode mit Filialsgemeinde Kammerbach hinzu.

Patronat

Hessen, Landgrafen Spätestens 1569 Landgraf

Bekenntniswechsel

Erster evangelischer Pfarrer: Sebastian Thiele 1532-1562

Kirchliche Mittelbehörden

Archpresbytariat vielleicht Allendorf; Archdiakonat Heiligenstadt 1585: Superintendentur Rotenburg-Allendorf 1780 und 1872: Klasse Allendorf 1923 und jetzt: Kirchenkreis Witzenhausen

Kultur

Schulen

1775 ist ein freies Schulhaus vorhanden, 1910 einklassige Volksschule

Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)

Wirtschaft

Mühlen

Nach der Bilsteiner Schultheißenrechnung von 1414 ist bereits eine Mühle vorhanden. 1775 wird die Dorfmühle mit dem Wasser des Riedbaches über ein oberschlächtiges Wasserrad mit einem Mahlgang betrieben. 1923 Ausbau des Wasserrades und Einstellung des Betriebs.
Am Nordost-Ende der Gemarkung am Dudenbach früher eine Graupenmühle.

Nachnutzung

Rechtehinweise

Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Dudenrode, Werra-Meißner-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/5541_dudenrode> (aufgerufen am 25.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/5541