Burghaun

Die Lage von Burghaun im Orthofoto
Siedlung
Ortstyp
Dorf
Lagebezug
4 km nordwestlich von Hünfeld
Lage und Verkehrslage
Bahnhof der Eisenbahnlinie Bebra – Hanau – Frankfurt am Main ("Bebraer Bahn";"Bebra-Hanauer-Bahn") (Inbetriebnahme der Strecke 1.10.1866).
Ersterwähnung
1240
Siedlungsentwicklung
1928 erfolgt die Eingemeindung von Teilen des aufgelösten Gutsbezirks Burghaun.
Historische Namensformen
- Hune, de (1240) [HStAM Bestand Urk. 53 Nr. 2]
- Hune (1262) [Kopialbuch des Säkularkanonikerstiftes Heiligkreuz zu Hünfeld, Anfang 14. Jahrhundert HStAM Bestand K Nr. 450 Blatt 6r]
- Haun
- Burg-Haun
Bezeichnung der Siedlung
- 1400 als Stadt belegt
- 1854 erst Aufgabe der Stadtrechte
Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung
Burgen und Befestigungen
- Ehemalige Burgstelle auf der Nordostseite des Ortes auf einem Felsen über der Haune (heute Standort einer Barockkirche)
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3551331, 5618229
UTM: 32 U 551236 5616421
WGS84: 50.697352° N, 9.725471° O
Statistik
Ortskennziffer
631002010
Flächennutzungsstatistik
- 1885 (Hektar): 1237, davon 722 Acker (= 58.37 %), 128 Wiesen (= 10.35 %), 283 Holzungen (= 22.88 %)
- 1961 (Hektar): 1909, davon 909 Wald (= 47.62 %)
Einwohnerstatistik
- 1812: 144 Feuerstellen, 985 Seelen
- 1885: 1187, davon 613 evangelisch (= 51.64 %), 397 katholisch (= 33.45 %), 1 andere Christen (= 0.08 %), 176 Juden (= 14.83 %)
- 1961: 1841, davon 1052 evangelisch (= 57.14 %), 773 katholisch (= 41.99 %)
- 1970: 2121
Diagramme
Verfassung
Verwaltungsbezirk
- 1787: Fürstabtei Fulda, Oberamt Burghaun
- 1803-1806: Fürstentum Nassau-Oranien-Fulda, Fürstentum Fulda, Amt Burghaun
- 1806-1810: Kaiserreich Frankreich, Fürstentum Fulda (Militärverwaltung)
- 1810-1813: Großherzogtum Frankfurt, Departement Fulda, Distrikt Burghaun
- 1816: Kurfürstentum Hessen, Großherzogtum Fulda, Amt Burghaun
- 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Fulda, Kreis Hünfeld
- 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Fulda
- 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Fulda, Kreis Hünfeld
- 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Hünfeld
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Hünfeld
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Hünfeld
- 1972: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Fulda
Altkreis
Hünfeld
Gemeindeentwicklung
Zur Entwicklung der im Zuge der hessischen Gebietsreform neu gebildeten Gemeinde s. Burghaun, Gemeinde. Sitz der Gemeindeverwaltung ist Burghaun.
Gericht
- 1822: Justizamt Burghaun (Burghaun mit den Dörfern Großenmoor, Gruben, Hechelmannskirchen, Herberts, Klausmarbach, Kleinmoor, Langenschwarz, Mahlerts, Michelsrombach, Oberfeld, Oberrombach, Rhina, Rothenkirchen, Rudolphshan, Schletzenrod, Schlotzau, Steinbach, Wehrda und Wetzlos
- 1867: Amtsgericht Bughaun
- 1932: Amtsgericht Hünfeld
Besitz
Grundherrschaft und Grundbesitzer
Fulda, Kloster Stadtherr war von 1400 bis 1802 der Abt von Fulda.Haune, Adlige Zudem war Burghaun der Stammsitz der Adligen von Haune.
Kirche und Religion
Ortskirchen
- 1361: Pfarrei
Patrozinien
- Katharina [1498]
Pfarrzugehörigkeit
Zur Pfarrei gehörten Rudolphshan (1764) und Klausmarbach
Patronat
1497: Abt von Fulda
Herren von Hauna
Diakonische Einrichtungen
1926 nach Ritter, Kirchliches Handbuch, S. 239 eine Gemeindestation mit einer Schwester; 1920 - 1980 (Landeskirchliches Archiv Kassel, Findbuch G 2.6. Kurhessisches Diakonissenhaus)
Bekenntniswechsel
Einführung der Reformation vermutlich Mitte des 16. Jahrhunderts.
Erster nachweisbarer evangelischer Pfarrer: Wolfgang Kistener bis 1604
Katholischer Bekenntniswechsel: 1628, 1633 wieder evangelisch
Neben der lutherischen Gemeinde bestand seit 1688 eine katholische.
Seit 1818 unierte Pfarrei.
Kirchliche Mittelbehörden
1464/65: Bistum Würzburg, Archidiakonat Geisa-Mellrichstadt-Coburg, Landkapitel Geisa
Juden
Provinzial-Rabbinat Fulda; Rothenkirchen angeschlossen Statistik: 1835: 77; 1861: 112; 1905: 164 Juden Mitte des 14. Jahrhunderts leben in der Burghauner Gegend bereits Juden. Die Synagoge lag in der Ringstraße 12, gebaut 1910 (Platz der alten Synagoge); 1938 abgebrannt. Synagogen- und Gemeindestatuten stammen von 1905. Seit 1867 gab es eine israelitische Volksschule (auch von Kindern aus Hünfeld besucht); 1934 erfolgte Auflösung; seit 1937 Privatschule (mit Rhina? zusammen); 1938 kein Unterricht mehr Berufe: Handel und Landwirtschaft. Friedhof wird u.a. von Rothenkirchen, Wehrda und Langenschwarz, Steinbach genutzt. Er liegt am südlichen Ortsteil am Ende der Ringstraße (alemannia-judaica)
Kultur
Schulen
1910 Volksschule mit drei Klassen
Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)
Wirtschaft
Mittelpunktfunktion
1787 besteht das Amt Burghaun aus Burghaun und den Dörfern Großenmoor, Gruben, Hechelmannskirchen, Herberts, Klausmarbach, Kleinmoor, Langenschwarz, Mahlerts, Michelsrombach, Oberfeld, Oberrombach, Rothenkirchen, Rudolphshan, Schlotzau und Steinbach.
Nachweise
Literatur
- Knappe, Burgen in Hessen, S. 191
- Leinweber, Hochstift Fulda, S. 71-72
- Hofemann, Reichsabtei Fulda, S. 64-70
- Historisches Ortslexikon Kurhessen, S. 210 f. (Haun) (Dorf, Amt u. Justizamt)
- Fundberichte aus Hessen 1996 , S. 386 (IBD) > Burgreste
- Aschkewitz, Pfarrergeschichte des Sprengels Hanau, S. 833ff.
- Arnsberg, Die jüdischen Gemeinden in Hessen: Anfang, Untergang, Neubeginn, Bd. 1, S. 104f
- Arnsberg, Die jüdischen Gemeinden in Hessen: Anfang, Untergang, Neubeginn, Bd. 2, S. 350
Siehe auch
Weitere Angebote in LAGIS
Orte
- Hessische Flurnamen
- Historische Kartenwerke
- Jüdische Friedhöfe
- Synagogen in Hessen
- Topografische Karten
- Urkataster+
Personen
Quellen und Materialien
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Burghaun, Fulda“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/5482_burghaun> (aufgerufen am 26.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/5482