Bad Salzschlirf

Die Lage von Bad Salzschlirf im Orthofoto
Siedlung
Ortstyp
Dorf
Lagebezug
15 km nordwestlich von Fulda
Lage und Verkehrslage
Am Zusammenfluss der Altefeld und Lauter zur Schlitz. Bahnhof der Eisenbahnlinie Gießen - Fulda ("Vogelsbergbahn") seit 1870. Endbahnhof der Eisenbahnlinie Bad Salzschlirf – Niederaula/Niederjossa (Inbetriebnahme der Strecke 1.10.1898) bis zur Stilllegung der Strecke am 24.9.1989.
Ersterwähnung
812
Weitere Namen
Vorbemerkung Historische Namensformen
Nicht zu klären ist, ob die 812 genannten „Schlirfer Mark“ auf Altenschlirf oder Salzschlirf zu beziehen ist. Das gilt auch für den Beleg von 1232.
Historische Namensformen
- Slierofero marcu, in (812) [Abschrift 11. Jahrhundert Mainzer Urkundenbuch 1, S. 58 Nr. 114]
- Slierefa, in (885) [Dronke, Traditiones Capitulum 31, S. 62 = Mainzer Urkundenbuch 1, S. 98, Nr. 165 (Regest)]
- Slirefe, in (um 900) [2. Hälfte XII Jh., Codex Eberhardi Band 2, S. 222, fol. 115va = Dronke, Traditiones Capitulum 42 Nr. 310]
- Slirfo, de (1232) [HStAM Best. Urk. 56 Nr. 35; Helbig, Amt Homberg, S. 24]
- Slirfa (1250)
- Salzschlirf (1401)
Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3536010, 5609902
UTM: 32 U 535921 5608098
WGS84: 50.623648° N, 9.507824° O
Statistik
Ortskennziffer
631001000
Flächennutzungsstatistik
- 1885 (Hektar): 1306, davon 427 Acker (= 32.70 %), 103 Wiesen (= 7.89 %), 701 Holzungen (= 53.68 %)
- 1961 (Hektar): 1304, davon 715 Wald (= 54.83 %)
Einwohnerstatistik
- 1812: 118 Feuerstellen mit 870 Seelen
- 1885: 1005, davon 19 evangelisch (= 1.89 %), 985 katholisch (= 98.01 %), 1 Juden (= 0.10 %)
- 1961: 2547, davon 556 evangelisch (= 21.83 %), 1964 katholisch (= 77.11 %)
- 1970: 2525
Diagramme
Verfassung
Verwaltungsbezirk
- 812: Slierofero marcu
- 1787: Fürstabtei Fulda, Gericht Lüder (Domkapitel zu Fulda)
- 1803-1806: Fürstentum Nassau-Oranien-Fulda, Fürstentum Fulda, Amt Großenlüder
- 1806-1810: Kaiserreich Frankreich, Fürstentum Fulda (Militärverwaltung)
- 1810-1813: Großherzogtum Frankfurt, Departement Fulda, Distrikt Großenlüder
- 1816: Kurfürstentum Hessen, Großherzogtum Fulda, Amt Großenlüder
- 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Fulda, Kreis Fulda
- 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Fulda
- 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Fulda, Kreis Fulda
- 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Fulda
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Fulda
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Fulda
- 1972: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Fulda
Altkreis
Fulda
Gericht
- 1822: Justizamt Großenlüder
- 1867: Amtsgericht Großenlüder
- 1945: Amtsgericht Fulda
Besitz
Grundherrschaft und Grundbesitzer
Fulda, Kloster Im Rahmen eines Tauschgeschäfts gelangte der Eigenbesitz von Graf Konrad den Älteren in Salzschlirf um 900 an das Kloster Fulda.
Kirche und Religion
Ortskirchen
- 885: Errichtung des Kirchspiels
- 1220: Pfarrer
Patrozinien
- Maria; Vitus [885]
- Vitus [1674]
Pfarrzugehörigkeit
822 wurde der Ort Salzschlirf von dem Sprengel der Pfarrei Großenlüder umschlossen, 885 erhielt die neuerrichtete Pfarrei ihren Sprengel aus Neuland zugeschrieben. Er umfasste ursprünglich auch das Gebiet der späteren Pfarrei Herbstein, die Mitte des 14. Jahrhunderts abgepfarrt wurde.
1360 gehört Landenhausen zum Kirchspiel.
1812 Pfarrkirche
Patronat
Um 1150 und 1328 hatte der Propst des Klosters Frauenberg bei Fulda den Patronat inne, 1328 erscheint sie diesem inkorporiert.
Diakonische Einrichtungen
1964 Gründung des Evangelischen Altenheims (Freudenstein, Diakonie, S.112-114)
Bekenntniswechsel
Der Ort blieb katholisch, erste evangelische Pfarrei 1902.
Kirchliche Mittelbehörden
15. Jahrhundert: Archidiakonat St. Johann zu Mainz, Sendort (1360)
Juden
1905: 3, 1907: 7 bis 8 Familien
Kultur
Schulen
1910 Volksschule mit vier Stellenn
Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)
Nachweise
Literatur
Siehe auch
Weitere Angebote in LAGIS
Orte
- Hessische Flurnamen
- Historische Kartenwerke
- Topografie des Nationalsozialismus in Hessen
- Synagogen in Hessen
- Topografische Karten
Quellen und Materialien
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Bad Salzschlirf, Fulda“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/5302_bad-salzschlirf> (aufgerufen am 26.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/5302