Dinkelberg

Die Lage von Dinkelberg im Orthofoto
Siedlung
Ortstyp
Dorf
Lagebezug
12 km ostnordöstlich von Melsungen
Lage und Verkehrslage
Dorf am Vockebach mit lockerer Gehöftanordnung, 0,5 km südwestlich von Vockerode, mit dem es den Ortsteil Vockerode-Dinkelberg bildet. Verbindungsstraßen nach Spangenberg, Wickersrode und Weidelbach
Ersterwähnung
1371
Siedlungsentwicklung
1540 trugen die Bewohner von Dinkelberg zu den Abgaben der Bauern in Vockerode bei, gehörten daher zu dieser Gemeinde. 1562 wurde Tinckelberg wüst genannt (Handschr. S 356 a). Vielleicht ist dies das 1564 genannte Nidern Dinckelberg (GR von Hundelshausen). Um 1900: Dinkelberg lag auch damals in der Gemeinde Vockerode (Historisches Ortslexikon Kurhessen, S. 90).
Historische Namensformen
- Tinckelberger (1371) [Abschrift HStAM Bestand 17 d von Ratzenberg 19, Bl. 177r+v]
- Tynkelberg (1383) [G. Siegel, Geschichte der Stadt Lichtenau in Hessen, in: Zeitschrift des Vereins für Hessische Geschichte und Landeskunde , Nr. 32 NF 22 (1897), S. 311]
- Thingkelberg (1409) [Landgrafen-Regesten online Nr. 2159]
- Tingkelberg (1454) [HStAM Bestand S Nr. 451, Bl. 27r]
- Tinckelberg (1562) [Handschr. S 356 a]
- Nidern Dinckelberg (1564) [GR von Hundelshausen]
- Dinckelbergk (1585) [Der ökonomische Staat, S. 89]
- Dinckelburg (1708/10) [Schleenstein, Landesaufnahme, Karte Nr. 8]
- Niederdinkelberg
- Nieder-Dinkelberg
- Dinkelberg, Nieder-
Bezeichnung der Siedlung
- Dorf (1454)
- wüst (1562) [Handschr. S 356 a]
Älteste Gemarkungskarte
1686
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3550159, 5667177
UTM: 32 U 550065 5665350
WGS84: 51.137416° N, 9.715606° O
Statistik
Ortskennziffer
63402412001
Einwohnerstatistik
- 1562: wüst genannt (Handschr. S 356 a)
- 1585: 11 Haushaltungen
- 1885: 5 Häuser mit 34 Bewohnern
- 1895: 9 Häuser mit 55 Bewohnern
- Zur weiteren Entwicklung s. Vockerode-Dinkelberg
Verfassung
Verwaltungsbezirk
- Um 1400: Landgrafschaft Hessen, Amt Lichtenau
- 1454: Landgrafschaft Hessen, Amt Lichtenau
- 1540: Landgrafschaft Hessen, Amt Spangenberg (Spangenberger Salbuch)
- 1585: Landgrafschaft Hessen, Niederhessen, Amt Spangenberg, Ort Mörshausen
- 1787: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Niederhessen, Amt Spangenberg
- 1803-1806: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Spangenberg
- 1807-1813: Königreich Westphalen, Departement der Werra, Distrikt Eschwege, Kanton Spangenberg
- 1814-1821: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Spangenberg
- 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Melsungen (zur weiteren Entwicklung s. Vockerode-Dinkelberg)
Altkreis
Melsungen
Gemeindeentwicklung
Nach 1821 wurden Vockerode und Dinkelberg unter der Bezeichnung Vockerode-Dinkelberg als Einheit verwaltet.
Herrschaft
- Bereits zwischen 1383 und 1387 ist der Ort unter landgräflicher Herrschaft. Hartrad von Hundelshausen erhält 1409 von Landgraf Hermann u.a. ein Lehen in Dinkelberg.
Besitz
Grundherrschaft und Grundbesitzer
Heydau, Kloster 1466 verschreiben Heinrich von Hundelshausen und seine Söhne der Tochter bzw. Schwester Margarethe, Klosterjungfrau zu Heydau, eine Gülte je zur Hälfte aus den Dörfern Friemen und Dinkelberg.
Ortsadel
Bei den angeblichen Adligen von Dinkelberg 1425-1447 (Klosterarchive 2: Klöster, Stifter und Hospitäler der Stadt Kassel und Kloster Weißenstein, Register und Historisches Ortslexikon Kurhessen, S. 90) handelt es sich um Angehörige des Paderborner Ministerialengeschlechtes von Dinkelburg (Gut Dinkelburg, Stadt Borgentreich, Kr. Höxter).
Kirche und Religion
Ortskirchen
- Eine Kirche wird 1540 angeführt (Landau, Beschreibung des Hessengaues, S. 106). Dies ist aber vielleicht die zu Vockerode gehörende Kirche, die ehemals auf dem Kirchberg neben Dinkelberg stand (Historisches Ortslexikon Kurhessen, S. 90). Auch bei Schleenstein (1708/10) ist sie in Dinkelberg eingezeichnet.
Pfarrzugehörigkeit
1569, 1585 ist das Dorf Filial von Weidelbach, 1872 dorthin eingepfarrt. Nach Auflösung des Kirchspiels Weidelbach 1976 wurde Weidelbach als Vikariatsgemeinde, Bischofferode und Vockerode-Dinkelberg wurden als Filialgemeinden in das Kirchspiel Pfieffe eingepfarrt.
Bekenntniswechsel
Einführung der Reformation in der Landgrafschaft Hessen ab 1526.
Nachweise
Literatur
- Krummel, Ämter, S. 82-95
- Historisches Ortslexikon Kurhessen, S. 90
- G. Siegel, Geschichte der Stadet Lichtenau in Hessen, in: Zeitschrift des Vereins für Hessische Geschichte und Landeskunde , Nr. 32 NF 22 (1897), S. 311
- Landau, Beschreibung des Hessengaues, S. 106
- Hochhuth, Statistik der evangelischen Kirche, S. 404
Siehe auch
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Orte
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Dinkelberg, Schwalm-Eder-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/5000_dinkelberg> (aufgerufen am 25.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/5000