Niedermöllrich

Dorf · 170 m über NN  
Gemeinde
Wabern
Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.
AEC416D7-3050-4A60-B27E-A826B70B90DD

Siedlung

Ortstyp

Dorf

Lagebezug

6,5 km südöstlich von Fritzlar

Lage und Verkehrslage

Geschlossenes Dorf mit einfachem Grundriss und lockerer Gehöftanordnung am linken Ufer der Eder. Kirche am Nordrand des alten Dorfes. Im Ort kreuzen sich die in Nord-Südrichtung führende B 254 (Kassel-Homberg/Efze), und die in West-Ost Richtung verlaufende L 3426 (Fritzlar-Felsberg).

Ersterwähnung

1209

Vorbemerkung Historische Namensformen

Bei den älteren Belegen ohne Bestimmungswort Nieder- ist unklar, ob sie hierauf oder auf Ober-Möllrich zu beziehen sind.

Historische Namensformen

Umlegung der Flur

1899

Älteste Gemarkungskarte

1685-1694

Koordinaten

Gauß-Krüger: 3525767, 5664802
UTM: 32 U 525683 5662976
WGS84: 51.117683° N, 9.366939° O

Statistik

Ortskennziffer

634025040

Flächennutzungsstatistik

  • 1885 (Hektar): 657, davon 363 Acker (= 55.25 %), 76 Wiesen (= 11.57 %), 126 Holzungen (= 19.18 %)
  • 1961 (Hektar): 657, davon 0 Wald

Einwohnerstatistik

Diagramme

Verfassung

Verwaltungsbezirk

  • 1. Hälfte 9. Jahrhundert: Hessengau (in pago Hassorum)
  • 1403/05: Landgrafschaft Hessen, Amt Felsberg
  • 1585: Landgrafschaft Hessen, Niederhessen, Amt Felsberg
  • 1747: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Niederhessen, Amt Felsberg, Sitz des Grebenstuhls Niedermöllrich
  • 1787: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Niederhessen, Amt Felsberg
  • 1803-1806: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Felsberg
  • 1807-1813: Königreich Westphalen, Departement der Fulda, Distrikt Kassel, Kanton Gensungen
  • 1814-1821: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Felsberg
  • 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Melsungen
  • 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Fritzlar
  • 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Melsungen
  • 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Melsungen
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Melsungen
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Melsungen
  • 1972: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Fritzlar-Homberg
  • 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Schwalm-Eder-Kreis

Altkreis

Melsungen

Gemeindeentwicklung

Am 1.4.1972 im Zuge der hessischen Gebietsreform als Ortsteil in die Gemeinde Wabern eingegliedert.

Gericht

  • 1822: Justizamt Felsberg
  • 1867: Amtsgericht Felsberg
  • 1879: Amtsgericht Felsberg
  • 1943: Amtsgericht Melsungen (Zweigstelle Felsberg)
  • 1970: Amtsgericht Melsungen

Herrschaft

  • 1330 bestimmen die Brüder Otto und Eckard von Röhrenfurth als Leibzucht für Ottos Gemahlin Adelheid sechs Malter Korngült halb Korn halb Hafer und allen anderen Nutzen aus ihrem Freihof und Gut zu Niedermöllrich.
  • Vor 1368 ist Niedermöllrich durch Hessen an Hermann, Bruder des Landgrafen, verpfändet.

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer

  • In der ersten Hälfte des 9. Jahrhunderts schenkte Graf Dietrich dem Kloster Fulda u.a. Güter in Möllrich. Einkünfte, zumindest vom Zehnten, hatte ferner das Petersstift in Fritzlar.
  • 1272 ist auch das Kloster Eppenberg im Besitz einer Hufe in Niedermöllrich.
  • Der Deutsche Orden zu Marburg, der über eine Niederlassung in Obermöllrich verfügte, hat 1290 Einkünfte in Niedermöllrich und erhält 1336 dort eine Hufe.

Zehntverhältnisse

1209/1310 hat das Petersstift Fritzlar Anteil am Zehnten in Niedermöllrich.

Kirche und Religion

Ortskirchen

Pfarrzugehörigkeit

1569 und 1585 gehört Lohre, das 1536 eine eigene Pfarrei bildete, zu Niedermöllrich. Die protestantische Pfarrei 1872 gehört zur Klasse Felsberg mit dem Filial Lohre. 1994 gehören zum Kirchspiel Niedermöllrich die Filialen Lohre und Niedervorschütz.

Patronat

Das Patronat stand in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts und noch 1536 dem Domkapitel von Fritzlar zu, war aber 1569 und 1585 bereits in den Händen der Landgraf von Hessen.

Bekenntniswechsel

Erster evangelischer Pfarrer: Andreas Heußer vor 1534

Kirchliche Mittelbehörden

Zum Dekanat Fritzlar gehörig (Würdtwein D. 10,511).

Kultur

Schulen

1910 einklassige Volksschule

Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)

Wirtschaft

0,5 Kilometer westlich des Dorfkerns befindet sich unmittelbar an der Eder der Stolleneingang zu einem ehemaligen Eisenerzbergwerk, im Jahre 1867 als „Holzhäuser Grube III“ erwähnt wird. Die Erträge aus dem Erzabbau waren allerdings bescheiden.

Nachnutzung

Rechtehinweise

Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Niedermöllrich, Schwalm-Eder-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/4954_niedermoellrich> (aufgerufen am 25.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/4954