Nausis (Spangenberg)

Die Lage von Nausis im Orthofoto
Siedlung
Ortstyp
Dorf
Lagebezug
13 km südöstlich von Melsungen
Lage und Verkehrslage
Dorf mit lockerer Gehöftanordnung am Landebach mit Kirche in zentraler Lage. Durch den Ort führt die L 3249 nach Herlefeld und über Landefeld nach Spangenberg, eine kleine Verbindungsstraße nach Pfieffe im Nordosten.
Ersterwähnung
1235
Siedlungsentwicklung
Im 14. und 15. Jahrhundert wird zeitweise zwischen Ober- und Niedernausis unterschieden. Ersteres wurde wüst
Vorbemerkung Historische Namensformen
Aufgrund der Namensgleichheit und räumlichen Nähe vgl. auch Nausis (Gemeinde Bebra), Nausis (Knüllwald), Nausis (Neukirchen)
Historische Namensformen
- Niuseze (1235) [HStAM Bestand Urk. 28 Nr. 2]
- Nuwesse (1349) [HStAM Bestand Urk. 28 Nr. 211]
- Obernuwseße; Nedernuwseße (1376) [Landau, Beschreibung der wüsten Ortschaften. Ausg. 1858, S. 80]
- Nuwinsuße, tzů (um 1376) [Vogtherr, Ältestes Lehnbuch der Landgrafschaft Hessen, in: Hessisches Jahrbuch für Landesgeschichte 37 (1987), S. 25-71, hier S. 54 (149)]
- Nidern Nuwescise (1392) (GR Nausis, Niedern-)
- Nuwesesze, in der Lanne (Anfang 15. Jahrhundert) [HStAM Bestand S Nr. 574, Bl. 7r]
- Newses (1540) (Spangenb. Salb.)
- Nauses (1585) [Der ökonomische Staat, S. 89]
- Neuses (1708/10) [Schleenstein, Landesaufnahme, Karte Nr. 8]
Bezeichnung der Siedlung
- villa (1235)
Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung
Älteste Gemarkungskarte
1686
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3550621, 5661970
UTM: 32 U 550527 5660145
WGS84: 51.090575° N, 9.721477° O
Statistik
Ortskennziffer
634024080
Flächennutzungsstatistik
- 1885 (Hektar): 408, davon 189 Acker (= 46.32 %), 43 Wiesen (= 10.54 %), 138 Holzungen (= 33.82 %)
- 1961 (Hektar): 409, davon 158 Wald (= 38.63 %)
Einwohnerstatistik
- 1540: 9 Häuser (Spangenb. Salb.)
- 1585: 14 Haushalte (Der ökonomische Staat)
- 1747: 34 Haushalte (Stadt- und Dorfbuch des Ober- und Niederfürstentums Hessen)
- 1885: 194, davon 193 evangelisch (= 99.48 %), 1 katholisch (= 0.52 %)
- 1961: 199, davon 196 evangelisch (= 98.49 %), 3 katholisch (= 1.51 %)
Diagramme
Verfassung
Verwaltungsbezirk
- Anfang 15. Jahrhundert: Landgrafschaft Hessen, Amt Spangenberg
- 1585: Landgrafschaft Hessen, Niederhessen, Amt Spangenberg, Ort Landa
- 1747: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Niederhessen, Amt Spangenberg
- 1787: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Niederhessen, Amt Spangenberg
- 1803-1806: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Spangenberg
- 1807-1813: Königreich Westphalen, Departement der Werra, Distrikt Eschwege, Kanton Spangenberg
- 1814-1821: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Spangenberg
- 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Melsungen
- 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Hersfeld
- 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Melsungen
- 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Melsungen
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Melsungen
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Melsungen
- 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Schwalm-Eder-Kreis
Altkreis
Melsungen
Gemeindeentwicklung
Am 31.12.1971 im Zuge der hessischen Gebietsreform in die neu gebildete Stadtgemeinde Spangenberg eingegliedert, deren Stadtteil Nausis wurde.
Gericht
- Zum Gericht Landa gehörig
- vor 1822: Amt Spangenberg
- 1822: Justizamt Spangenberg
- 1867: Amt Spangenberg
- 1879: Amtsgericht Spangenberg
- 1943: Amtsgericht Melsungen (Zweigstelle Spangenberg)
- 1970: Amtsgericht Melsungen
Herrschaft
- Nausis gehörte zunächst zum Gericht auf der Landa und war, obwohl nicht explizit genannt, vermutlich bereits 1336 bzw. 1343 in landgräflichem Besitz. Nach dem um 1376 entstandenen Lehenbuch Landgraf Hermanns II. ist ein Mannlehen in Nausis an Gerwig von Bischofferode ausgetan. Im gleichen Jahr bekennt Heinrich zu Rotenburg von den Landgrafen Lehen in Ober- und Niedernausis inne zu haben.
Besitz
Grundherrschaft und Grundbesitzer
- 1235 verkauft Propst Albert von Morschen dem Kloster Heydau Güter in Nausis, 1349 und 1498 kommen weitere Einkünfte an das Kloster hinzu.
Kultur
Schulen
1910 einklassige Volksschule
Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)
Wirtschaft
Mühlen
Die Mühle im Südosten des Ortes, die bei Schleenstein (1708/10) zu sehen ist, wird 1913 nicht mehr betrieben.
Nachweise
Literatur
Siehe auch
Weitere Angebote in LAGIS
Orte
Personen
Quellen und Materialien
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Nausis (Spangenberg), Schwalm-Eder-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/4950_nausis-spangenberg> (aufgerufen am 25.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/4950