Bischofferode

Die Lage von Bischofferode im Orthofoto
Siedlung
Ortstyp
Dorf
Lagebezug
15 km östlich von Melsungen
Lage und Verkehrslage
Straßendorf östlich von Spangenberg an der alten Landstraße durch die langen Hessen (heute L 3227) nördlich der Pfieffe. Kirche am Nordrand des Dorfes
Ersterwähnung
1280
Historische Namensformen
- Bischovirode, de (1280) [HStAM Bestand Urk. 57 Nr. 455]
- Bissoverode, de (1292) [Klosterarchive 1: Klöster an der Werra, S. 17-18, Nr. 26]
- Bisschofferode (1300) [Landau, Beschreibung des Hessengaues, S. 113]
- Bischoverode (1348) [Klosterarchive 1: Klöster an der Werra, S. 406, Nr. 1037]
- Buschoffenrode (1484) [HStAM Bestand L Nr. 31, Bl. 19v-22r]
- Bischofferod (1540) [HStAM Bestand S Nr. 575]
- Bischofferodt (1585) [Der ökonomische Staat, S. 95]
- Bischofferode (1708/10) [Schleenstein, Landesaufnahme, Karte Nr. 8]
Umlegung der Flur
1907
Älteste Gemarkungskarte
1700
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3553144, 5665559
UTM: 32 U 553049 5663732
WGS84: 51.122605° N, 9.758013° O
Statistik
Ortskennziffer
634024020
Flächennutzungsstatistik
- 1885 (Hektar): 528, davon 171 Acker (= 32.39 %), 41 Wiesen (= 7.77 %), 263 Holzungen (= 49.81 %)
- 1961 (Hektar): 528, davon 251 Wald (= 47.54 %)
Einwohnerstatistik
- 1585: 27 Haushaltungen (Der ökonomische Staat)
- 1747: 35 Haushaltungen (Stadt- und Dorfbuch des Ober- und Niederfürstentums Hessen)
- 1885: 193, davon 190 evangelisch (= 98.45 %), 3 katholisch (= 1.55 %)
- 1961: 224, davon 210 evangelisch (= 93.75 %), 9 katholisch (= 4.02 %)
Diagramme
Verfassung
Verwaltungsbezirk
- 1462/63: Landgrafschaft Hessen, Amt Spangenberg
- 1585: Landgrafschaft Hessen, Niederhessen, Amt Spangenberg, Ort Landa
- 1747: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Niederhessen, Amt Spangenberg
- 1787: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Niederhessen, Amt Spangenberg
- 1803-1806: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Spangenberg
- 1807-1813: Königreich Westphalen, Departement der Werra, Distrikt Eschwege, Kanton Spangenberg
- 1814-1821: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Spangenberg
- 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Melsungen
- 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Hersfeld
- 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Melsungen
- 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Melsungen
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Melsungen
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Melsungen
- 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Schwalm-Eder-Kreis
Altkreis
Melsungen
Gemeindeentwicklung
Am 1.1.1974 im Zuge der hessischen Gebietsreform in die Stadtgemeinde Spangenberg eingegliedert, deren Stadtteil Bischofferode wurde.
Gericht
- um 1400 haben die von Bischofferode das Gericht von Hessen zu Lehen
- vor 1822: Amt Spangenberg
- 1822: Justizamt Spangenberg
- 1867: Amtsgericht Spangenberg
- 1879: Amtsgericht Spangenberg
- 1943: Amtsgericht Melsungen (Zweigstelle Spangenberg)
- 1970: Amtsgericht Melsungen
Herrschaft
- Die genauen Umstände, unter denen die Herrschaft über Bischofferode im 14. Jahrhundert an die Landgrafen von Hessen gelangt, lassen sich aufgrund der dürftigen Quellenlage kaum erhellen. Vermutlich fiel es im Zusammenhang mit der Übernahme der Besitzrechte der Herren von Treffurt in Spangenberg an die Landgrafschaft.
Besitz
Grundherrschaft und Grundbesitzer
- 1348 tauscht Hermann von Treffurt, Herr zu Spangenbergmit dem Kloster Germerode Einkünfte zu Heppenrode und Appinrode sowie zu Bischofferode und Burghofen gegen solche zu Laudenbach ein. 1484 bekunden Hans und Urban von Eschwege, dass sie von Abt Wilhelm von Hersfeld u.a. Güter zu Bischoffenrode zu Lehen empfangen haben.
Ortsadel
Adlige von Bischofferode seit 1280
1608 starb Georg von Bischofferode als letzter seines Stammes (Hessenland 17, 46).
Kirche und Religion
Ortskirchen
- Kirchbau neben dem Dorf 1797-98 errichtet, 1974 abgebrochen
- Bei Schleenstein (1708/10) und auf der Karte mit Dorflage (1710-1780) (HStAM Bestand Karten Nr. P II 12617) ist ein Vorgängerbau deutlich zu erkennen.
Pfarrzugehörigkeit
1569, 1585 und 1872 Filial von Weidelbach. Nach Auflösung des Kirchspiels Weidelbach 1976 wurde Weidelbach als Vikariatsgemeinde, Bischofferode und Vockerode-Dinkelberg wurden als Filialgemeinden in das Kirchspiel Pfieffe eingepfarrt.
Bekenntniswechsel
Einführung der Reformation in der Landgrafschaft Hessen ab 1526.
Kultur
Schulen
1910 einklassige Volksschule
Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)
Historische Ereignisse
1624/25 abgebrannt
Wirtschaft
Mühlen
1721 ist eine Mühe belegt (HStAM Bestand 5 in Nr. 12192)
Nachweise
Literatur
Siehe auch
Weitere Angebote in LAGIS
Orte
Personen
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Bischofferode, Schwalm-Eder-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/4872_bischofferode> (aufgerufen am 25.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/4872