Altenburg

Die Lage von Altenburg im Orthofoto
Siedlung
Ortstyp
Dorf
Lagebezug
10 km westlich von Melsungen
Lage und Verkehrslage
Siedlung am Fuße einer auf einem Basaltkegel befindlichen Burganlage zwischen Felsberg und Wabern auf der linken Ederseite gegenüber der von Süden einmündenden Schwalm. Mühlenwerk an der Eder. Verkehrsverbindungen nach Felsberg, Gensungen Rhünda und Lohre.
Ersterwähnung
1322
Siedlungsentwicklung
Das Dorf wird erstmals 1467 erwähnt, vorher neben der Burg nur die Mühle (schon 1322). Es gehörte zum Amt Felsberg, Grebenstuhl Obermöllrich.
Historische Namensformen
- Aldinberg (1322) [Landgrafen-Regesten online Nr. 729]
- Aldenborg (1376) [GR Felsberg]
- Aldenborg (1388) [Landgrafen-Regesten online Nr. 11127]
- Altenburgk (1585) [Der ökonomische Staat, S. 80]
- Aldeborg (1708/10) [Schleenstein, Landesaufnahme, Karte Nr. 6]
Bezeichnung der Siedlung
- castrum (1388)
Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung
- Altenburg Felsberg
- Altenburg (→ Burgen, Schlösser, Herrenhäuser)
Älteste Gemarkungskarte
1804
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3528586, 5665004
UTM: 32 U 528501 5663178
WGS84: 51.119365° N, 9.407214° O
Statistik
Ortskennziffer
634003020
Flächennutzungsstatistik
- 1885 (Hektar): 7, davon 0 Acker, 1 Wiesen (= 14.29 %), 3 Holzungen (= 42.86 %)
- 1961 (Hektar): 7, davon 0 Wald
Einwohnerstatistik
- 1585: 15 Haushaltungen (Der ökonomische Staat)
- 1747: 10 Haushaltungen (Stadt- und Dorfbuch des Ober- und Niederfürstentums Hessen)
- 1885: 100, davon 92 evangelisch (= 92.00 %), 0 katholisch, 1 andere Christen (= 1.00 %), 7 Juden (= 7.00 %)
- 1961: 76, davon 68 evangelisch (= 89.47 %), 5 katholisch (= 6.58 %)
Diagramme
Verfassung
Verwaltungsbezirk
- 1352: Landgräfliches Lehen derer von Holzheim
- 1585: Landgrafschaft Hessen, Niederhessen, Amt Felsberg
- 1747: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Niederhessen, Amt Felsberg, Grebenstuhl Niedermöllrich
- 1787: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Niederhessen, Amt Felsberg
- 1803-1806: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Felsberg
- 1807-1813: Königreich Westphalen, Departement der Fulda, Distrikt Kassel, Kanton Felsberg
- 1814-1821: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Felsberg
- 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Melsungen
- 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Fritzlar
- 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Melsungen
- 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Melsungen
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Melsungen
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Melsungen
- 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Schwalm-Eder-Kreis
Altkreis
Melsungen
Gemeindeentwicklung
Am 31.12.1971 im Zuge der hessischen Gebietsreform der Stadtgemeinde Felsberg als Stadtteil eingegliedert.
Gericht
- 1822: Justizamt Felsberg
- 1867: Amtsgericht Felsberg
- 1879: Amtsgericht Felsberg
- 1943: Amtsgericht Melsungen (Zweigstelle Felsberg)
- 1970: Amtsgericht Melsungen
Herrschaft
- 1322 traten die von Besse den Berg mit der Mühle darunter an den Landgrafen ab.
- Seit 1352 befand sich ein Teil im Lehensbesitz der von Holzheim, 1404 kam Altenburg als Pfand an die von Holzheim, von Elben und von Gilsa als Pfand.
- 1537 überließ Hessen die Burg den von Boyneburg (Lehenrev. bis 1799).
Besitz
Grundherrschaft und Grundbesitzer
- Mitte des 15. Jahrhunderts erhält das Kartäuserstift zu Eppenberg Seelgerätsstiftungen zu Altenburg.
Kirche und Religion
Pfarrzugehörigkeit
1585 Filial von Felsberg, 1872 und 1994 nach dort eingepfarrt
Bekenntniswechsel
Da Filial von Felsberg, Einführung der Reformation vermutlich unter dem Felsberger Pfarrer Johannes Sensenschmidt um 1530.
Juden
Der Ort gehörte bis ca. 1910 zur Gemeinde Felsberg 1835: 33 Juden 1910: 3-4 Familien Der zuständige Friedhof liegt in Obervorschütz.
Kultur
Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)
Wirtschaft
Mühlen
Mühle seit 1322 belegt.
1921 genehmigt der Bezirksausschuss zu Kassel dem Müller Georg Sinning eine Turbine zum Erzeugen elektrischer Energie. In den 1930er Jahren übernimmt die Familie Jäckering die frühere Getreidemühle samt Wasserkraftwerk.
Nachweise
Literatur
- Heimerich, Eppenberg, S. 145-146
- Krummel, Ämter, S. 45-53,
- Historisches Ortslexikon Kurhessen, S. 10 f.,
- Knappe, Burgen in Hessen, S. 77 f. [mit Skizze] u. 145 [Abbildung 8],
- Brunner in den MHG 1913/14, S. 63 ff.,
- Landau, Ritterburgen 2, S. 191 ff.,
- Hochhuth, Statistik der evangelischen Kirche, S. 87,
- Classen, Kirchliche Organisation, S. 200
- Arnsberg, Die jüdischen Gemeinden in Hessen: Anfang, Untergang, Neubeginn, Bd. 1, S. 174; S. 303
Siehe auch
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Orte
Personen
Quellen und Materialien
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Altenburg, Schwalm-Eder-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/4861_altenburg> (aufgerufen am 25.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
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