Trutzhain

Die Lage von Trutzhain im Orthofoto
Siedlung
Ortstyp
Siedlung
Lagebezug
3 km östlich von Ziegenhain.
Lage und Verkehrslage
Wohnsiedlung nach Planschema auf der Niederterrasse am Rande der Aueniederung der Schwalm. Den Kernbereich bildet die zweizeilige Barackensiedlung des ehemaligen Kriegsgefangenenlagers beiderseits der örtlichen Hauptstraße.
Am Südrand der Siedlung führt die Bundesstraße 454 vorbei.
Ersterwähnung
1939
Historische Namensformen
- Trutishain (1294) (UA Haina)
- Trutzhain (1367) (UA Ziegenhain)
- Trutzhain [Benannt nach der gleichnamigen Wüstung Trutzhain]
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3519296, 5640927
UTM: 32 U 519214 5639110
WGS84: 50.903329° N, 9.273256° O
Statistik
Ortskennziffer
634022110
Flächennutzungsstatistik
- 1961 (Hektar): 50, davon 0 Wald
Einwohnerstatistik
- 1960 (Erwerbspersonen): 5 Land- und Forstwirtschaft, 237 produzierendes Gewerbe, 46 Handel und Verkehr, 34 Dienstleistungen und Sonstiges
- 1961: 753, davon 324 evangelisch (= 43.03 %), 408 katholisch (= 54.18 %)
Diagramme
Verfassung
Verwaltungsbezirk
- 1951: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Ziegenhain
- 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Schwalm-Eder-Kreis
Altkreis
Ziegenhain
Gemeindeentwicklung
Seit Ende 1939 Kriegsgefangenenlager, zunächst aus Zelten bestehend. Seit Ende 1940 mit festen (Fachwerk-)Baracken (Stalag IX A) für etwa 6000-8000 Gefangene. 1945/46: Nach Kriegsende zunächst für deutsche Kriegsgefangene und Zivilinternierte verwendet. Seit Herbst 1946 als Unterkunft für Zwangsverschleppte aus dem Osten genutzt. Anfang 1948 Umwandlung in eine Siedlung für Heimatvertriebene (vornehmlich Sudetendeutsche) unter Nutzung der bestehenden Barackenbauten zu Wohnzwecken und kleinen Industrie- und Handwerksbetrieben. Seit 1.4.1951 selbständige Gemeinde, deren Gemarkung aus einem Teil der Gemarkung Steina gebildet wurde. Am 31.12.1970 erfolgte im Zuge der hessischen Gebietsreform der Zusammenschluss mit anderen Gemeinden zur neu gebildeten Stadtgemeinde Schwalmstadt, deren Stadtteil Trutzhain wurde.
Kirche und Religion
Ortskirchen
- Evangelische Bewohner seit 1951 bei Niedergrenzebach eingepfarrt, evangelische Filialkirche 1955 errichtet. Katholische Seelsorgestelle Trutzhain seit 1948; Maria-Hilf-Kirche 1949, Neubau 1965 geweiht
Wirtschaft
Mittelpunktfunktion
Noch vor Gründung der politischen Gemeinde wurde die Quinauer Wallfahrt seit 1949/1950 in Trutzhain gefeiert. Damit ist Trutzhain der einzige kirchenrechtlich anerkannte Wallfahrtsort in Nordhessen.
Markt
Nachweise
Literatur
- Historisches Ortslexikon Ziegenhain, S. 216.
Siehe auch
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Orte
Quellen und Materialien
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Trutzhain, Schwalm-Eder-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/4773_trutzhain> (aufgerufen am 25.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
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