Gungelshausen

Die Lage von Gungelshausen im Orthofoto
Siedlung
Ortstyp
Gehöftgruppe
Lagebezug
5 km südlich von Ziegenhain.
Lage und Verkehrslage
Geschlossenes Dorf mit regellosem Grundriss (Gehöftgruppe) in einer flachen Talmulde auf dem rechten Antreffufer.
An der Straße von Merzhausen nach Leimbach bzw. Zella.
Ersterwähnung
1258
Historische Namensformen
- Gundelachshusen (1258) [Klosterarchive 5: Kloster Haina, Band 1 Nr. 277]
- Gundeloshusen
- Gundelogishusen
- Gundilshusen
- Gundelshusen
- Gummelshusen
- Gungelshausen
Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung
- Wüstung Heckershausen.
Umlegung der Flur
1877/1879
Älteste Gemarkungskarte
1720
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3516389, 5636779
UTM: 32 U 516308 5634964
WGS84: 50.866132° N, 9.231745° O
Statistik
Ortskennziffer
634026010
Flächennutzungsstatistik
- 1838 (Kasseler Acker): 423 stellbares Land, 155 Wiesen, 17 Gärten, 35 Triesche.
- 1885 (Hektar): 151, davon 94 Acker (= 62.25 %), 36 Wiesen (= 23.84 %), 0 Holzungen
- 1961 (Hektar): 172, davon 6 Wald (= 3.49 %)
Einwohnerstatistik
- 1585: 8 Hausgesesse.
- 1639: 2, 1681: 4 Hausgesesse.
- 1746: 1 Schmied, 1 Wagner, 1 Müller.
- 1746: 8 Wohnhäuser, 44 Einwohner.
- 1834: 77, 1885: 69 Einwohner.
- 1838 (Familien): 5 Ackerbau, 3 Gewerbe, 2 Tagelöhner.
- 1861: 76 evangelisch-reformierte Einwohner.
- 1885: 69, davon 69 evangelisch (= 100.00 %), 0 katholisch
- 1925: 71, 1939: 54, 1950: 86, 1961: 52 Einwohner.
- 1961 (Erwerbspersonen): 25 Land- und Forstwirtschaft, 1 produzierendes Gewerbe, 1 Dienstleistungen und Sonstiges.
- 1961: 52, davon 49 evangelisch (= 94.23 %), 3 katholisch (= 5.77 %)
Diagramme
Verfassung
Verwaltungsbezirk
- 1360/67 und später: Gericht auf den Wasen (Amt Ziegenhain)
- 1807-1813: Königreich Westfalen, Departement der Werra, Distrikt Marburg, Kanton Treysa
- 1814-1821: Kurfürstentum Hessen, Grafschaft Ziegenhain, Amt Treysa
- 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Ziegenhain
- 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Fritzlar
- 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Oberhessen, Landkreis Ziegenhain
- 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Ziegenhain
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Ziegenhain
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Ziegenhain
- 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Schwalm-Eder-Kreis
Altkreis
Ziegenhain
Gemeindeentwicklung
Vom 31.12.1971 bis 31.12.1973 im Zuge der hessischen Gebietsreform der Gemeinde Zella eingegliedert und als Ortsteil der Gemeinde Antrefftal angeschlossen. Nach deren Auflösung seit dem 1.1.1974 Ortsteil der Gemeinde Willingshausen.
Gericht
- 1822: Justizamt Ziegenhain.
- Seit 1867: Amtsgericht Ziegenhain.
- Seit 1945: Amtsgericht Treysa.
Besitz
Grundherrschaft und Grundbesitzer
- 1258 bekundet Abt Heinrich von Fulda, dass Ritter Konrad Flemming seine Eigenhufe zu Gungelshausen Kloster Haina übergeben hat.
- 1294 verzichtet Johann von Homberg auf alle Ansprüche gegenüber Haina wegen einiger Güter zu Gungelshausen.
Hersfeld, Kloster 1343 verzichtet Kloster Hersfeld auf lehnsrechtliche Ansprüche auf Güter, die Kloster Haina bis dahin in Gungelshausen erworben hatte.- 1378 bekennen der Burgmann zu Hattenbach, Dietzel von Frilingen, und seine Angehörigen, dass sie Kloster Immichenhain ihr Gut zu Gungelshausen verkauft hätten.
Zehntverhältnisse
1377 bekennen die Kuppel, dass sie mit lehnsherrliche Einwilligung Kloster Hersfelds und der Grafen von Ziegenhain den Zehnten zu Gungelshausen Kloster Immichenhain verkauft hätten.
Um 1585 ist der Zehnte zu 3 Vierteln landgräflich, zu 1 Viertel landgräfliches Mannlehen der von Linsingen.
Kirche und Religion
Pfarrzugehörigkeit
1580: nach Loshausen eingepfarrt.
1569, 1585 und später: nach Zella eingepfarrt.
Bekenntniswechsel
Da Filial von Zella, Einführung der Reformation vermutlich unter dem Zellaer Pfarrer Pfarrer Johannes Fritsch um 1527.
Kultur
Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)
Wirtschaft
Mühlen
Um 1585 gehört die Dorfmühle zu dem ehemals hainischen Gut zu Gungelshausen und zinst dem Landgraf vom Wassergang.
1746 ist die Mühle an Henrich Riebeling und Johann Halm verlehnt. Sie verfügte damals über 2 unterschlächtige Mahlgänge und 1 Schlaggang; Mühlenbetrieb eingestellt, Gebäude verfallen (1983).
Nachweise
Literatur
- Historisches Ortslexikon Ziegenhain, S. 62 f.
- Classen, Kirchliche Organisation, S. 80
Siehe auch
Weitere Angebote in LAGIS
Orte
Personen
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Gungelshausen, Schwalm-Eder-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/4596_gungelshausen> (aufgerufen am 25.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
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