Christerode

Dorf · 450 m über NN  
Gemeinde
Neukirchen
Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.
AEC416D7-3050-4A60-B27E-A826B70B90DD

Siedlung

Ortstyp

Dorf

Lagebezug

3,5 km nordöstlich von Neukirchen

Lage und Verkehrslage

Geschlossenes Dorf mit regellosem Grundriss in einem flachen Talkessel des Greitzbaches Kirche in zentraler Lage. Nach Osten, leicht abgesetzt vom Ortskern, moderne Wohnsiedlung Zufahrt zur Straße Hauptschwenda - Olberode

Ersterwähnung

1330

Siedlungsentwicklung

1928 erfolgt die Eingemeindung von Teilen des aufgelösten Gutsbezirks Forst Neukirchen. Auf wüste Siedlungen in der Gemarkung weisen folgende Flurnamen: Dameroda (Dilich Tafel XVI, 1613) (1,5 km nordöstlich von Christerode), In der Hütte (1,2 km nordwestlich von Christerode), Im Mühlengrund (dicht am südwestlichen Ortsrand; vgl. Mühlen).

Historische Namensformen

Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung

Burgen und Befestigungen

  • Auf dem sogenannten Burgberg an der südwestlichen Gemeindegrenze Reste einer Wüstung, vermutlich vorgeschichtliche Befestigungsanlage.

Umlegung der Flur

1919/21

Älteste Gemarkungskarte

(1796), 1838

Koordinaten

Gauß-Krüger: 3527785, 5637985
UTM: 32 U 527700 5636169
WGS84: 50.876539° N, 9.39371° O

Statistik

Ortskennziffer

634017020

Flächennutzungsstatistik

  • 1838 (Kasseler Acker): 609 stellbares Land, 606 Wiesen, 19 Gärten, 5 Triesche
  • 1885 (Hektar): 391, davon 172 Acker (= 43.99 %), 125 Wiesen (= 31.97 %), 5 Holzungen (= 1.28 %)
  • 1961 (Hektar): 422, davon 127 Wald (= 30.09 %)

Einwohnerstatistik

  • 1585: 39 Hausgesesse
  • 1639: 15 Männer, 8 Witwen, 16 Unmündige. 1681: 26 Hausgesesse, 2 Ausschuss
  • 1778: 2 Schmiede, 3 Maurer, 3 Schneider, 1 Ziegelbrenner, 2 Wagner, 10 Leineweber, 2 Müller, 1 Schäfer, 7 Tagelöhner(-innen); 12 ernähren sich vom Ackerbau.
  • 1778: 38 Häuser mit 204 Einwohnern
  • 1838 (Familien ): 27 Ackerbau, 12 Gewerbe, 14 Tagelöhner
  • 1861: 303 evangelisch-reformierte Einwohner
  • 1885: 293, davon 293 evangelisch (= 100.00 %), 0 katholisch
  • 1961 (Erwerbspersonen): 107 Land- und Forstwirtschaft, 35 produzierendes Gewerbe, 7 Handel und Verkehr, 25 Dienstleistungen und Sonstiges
  • 1961: 298, davon 263 evangelisch (= 88.26 %), 19 katholisch (= 6.38 %)

Diagramme

Verfassung

Verwaltungsbezirk

  • 1366 und später: Gericht Oberaula
  • 1807-1813: Königreich Westfalen, Departement der Werra, Distrikt Hersfeld, Kanton Schwarzenborn
  • 1814-1821: Kurfürstentum Hessen, Grafschaft Ziegenhain, Amt Oberaula
  • 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Ziegenhain
  • 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Fritzlar
  • 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Oberhessen, Landkreis Ziegenhain
  • 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Ziegenhain
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Ziegenhain
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Ziegenhain
  • 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Schwalm-Eder-Kreis

Altkreis

Ziegenhain

Gemeindeentwicklung

Am 31.12.1971 erfolgte im Zuge der hessischen Gebietsreform die Eingliederung in die Stadtgemeinde Neukirchen, deren Stadtteil Christerode wurde.

Gericht

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer

  • 1330 vertauschen der Wäppner Konrad von Reckerode und seine Frau den Grafen von Ziegenhain ihr Gut zu Christerode gegen die Mühle vor dem Haus (Schloss) zu Hausen.
  • 1366 verzichtet Jutta Kellner gegenüber den Grafen auf ihr vermeintliches Recht an einem Gut zu Christerode, das ihr verstorbener Mann und dann ihr Sohn von den Grafen zu Lehen hatte.
  • 1371 vermachen die Grafen von Ziegenhain Kloster Immichenhain eine Seelgerätstiftung von jährlich 1 Pfund Pfennigen im Dorf Christerode.

Kirche und Religion

Pfarrzugehörigkeit

1465 und später: nach Oberaula eingepfarrt 1747 und später: Filiale von Oberaula Seit 1900: Filiale von Olberode

Diakonische Einrichtungen

1947 - 1965 (Landeskirchliches Archiv Kassel, Findbuch G 2.6. Kurhessisches Diakonissenhaus)

Bekenntniswechsel

Da Filial von Oberaula, Einführung der Reformation vermutlich vor 1535.

Kultur

Schulen

1910 einklassige Volksschule

Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)

Wirtschaft

Mühlen

1613 und 1708/10 befindet sich in Christerode eine Mühle, 1778 sind es zwei Mühlen, beide am Greitzbach. Die ältere befand sich im Dorf und hatte 1778 Mahl- und Schlaggang; die jüngere Mühle lag dicht unterhalb des Dorfes und verfügte über einen Mahlgang. Mitte des 19. Jahrhunderts sind beide Mühlstätten bereits wüst; Flurname Im Mühlengrund.

Nachnutzung

Rechtehinweise

Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Christerode, Schwalm-Eder-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/4551_christerode> (aufgerufen am 27.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/4551