Asterode

Die Lage von Asterode im Orthofoto
Siedlung
Ortstyp
Dorf
Lagebezug
3,5 km südöstlich von Neukirchen.
Lage und Verkehrslage
Geschlossenes Dorf mit regellosem Grundriss, das vom auslaufenden Hang des Ziegenberges bis in die Aueniederung des Buchbachs reicht. Kirche in zentraler, erhöhter Lage. Moderne Bebauung im Süden und vor allem im Westen des Ortes.
Durch den Ort führt die Bundesstraße 454 im Zuge der alten Köln - Leipziger Messestraße.
Ersterwähnung
1240
Siedlungsentwicklung
1928 erfolgt die Eingemeindung von Teilen der aufgelösten Gutsbezirke Forst Neukirchen und Forst Immichenhain.
Historische Namensformen
- Astenrode (um 1240) (Kopiar) (Klosterarchive 5: Kloster Haina, Band 1 Nr. 122)
- Astinrode, zu (1343)
- Astenrode (1360/67)
- Asterode (1364/67)
- Asterodt (1750)
Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung
- Wüstung Damersbach
- Wüstung Taubenscheit (?)
Umlegung der Flur
1927/1928, 1931/1932
Älteste Gemarkungskarte
1720
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3527227, 5635507
UTM: 32 U 527142 5633692
WGS84: 50.854291° N, 9.385599° O
Statistik
Ortskennziffer
634017010
Flächennutzungsstatistik
- 1838 (Kasseler Acker): 1030 stellbares Land, 450 Wiesen, 24 Gärten, 33 Triesche
- 1885 (Hektar): 415, davon 255 Acker (= 61.45 %), 94 Wiesen (= 22.65 %), 10 Holzungen (= 2.41 %)
- 1961 (Hektar): 1017, davon 620 Wald (= 60.96 %)
Einwohnerstatistik
- 1502: 10 Männer. 1585: 44 Hausgesesse
- 1639: 20 Hausgesesse, 1 Witwer, 9 Witwen. 1681: 35 Hausgesesse, 4 Ausschuss, 1 Junggeselle
- 1750: 196 Einwohner
- 1750: 2 Schmiede, 3 Tagelöhner, 1 Leineweber, 1 Maurer, 1 Wagner, 2 Müller
- 1834: 393, 1885: 438 Einwohner
- 1838 (Familien): 46 Ackerbau, 16 Gewerbe, 13 Tagelöhner
- 1861: 397 evangelisch-reformierte Einwohner
- 1885: 432, davon 432 evangelisch (= 100.00 %), 0 katholisch
- 1925: 395, 1939: 499, 1950: 710, 1961: 553 Einwohner
- 1961 (Erwerbspersonen): 132 Land- und Forstwirtschaft, 104 produzierendes Gewerbe, 16 Handel und Verkehr, 23 Dienstleistungen und Sonstiges
- 1961: 553, davon 505 evangelisch (= 91.32 %), 48 katholisch (= 8.68 %)
Diagramme
Verfassung
Verwaltungsbezirk
- Bis zur Bildung des Gerichts Neukirchen (vor 1360/67) Zubehör des Gerichts auf den Wasen (Amt Ziegenhain)
- 1360/67 und später: Gericht (Amt) Neukirchen
- 1807-1813: Königreich Westfalen, Departement der Werra, Distrikt Hersfeld, Kanton Neukirchen
- 1814-1821: Kurfürstentum Hessen, Grafschaft Ziegenhain, Amt Neukirchen
- 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Ziegenhain
- 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Fritzlar
- 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Oberhessen, Landkreis Ziegenhain
- 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Ziegenhain
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Ziegenhain
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Ziegenhain
- 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Schwalm-Eder-Kreis
Altkreis
Ziegenhain
Gemeindeentwicklung
Am 31.12.1971 erfolgte im Zuge der hessischen Gebietsreform die Eingliederung in die Stadtgemeinde Neukirchen, deren Stadtteil Asterode wurde.
Gericht
- 1822: Justizamt Neukirchen
- seit 1867: Amtsgericht Neukirchen
Besitz
Grundherrschaft und Grundbesitzer
- Um 1240 ertauschen die von Marburg von Kloster Haina eine Hufe zu Asterode.
Hersfeld, Kloster 1343 ist Asterode teilweise Zubehör der hersfeldischen Villikation Zella, die damals an Kloster Haina verpfändet war; an Einkünften erbrachte Asterode Haina 22 Schilling Pfennige und 5 Fastnachtshühner.
Zehntverhältnisse
Um 1585 ist der Zehnte zu Asterode landgräflich.
Kirche und Religion
Pfarrzugehörigkeit
1569 und später: nach Neukirchen eingepfarrt 1742 und später: Filiale von Neukirchen
Diakonische Einrichtungen
Diakoniestation 1923 - 1960 (Landeskirchliches Archiv Kassel, Findbuch G 2.6. Kurhessisches Diakonissenhaus)
Bekenntniswechsel
Da Filial von Neukirchen, Einführung der Reformation vermutlich unter dem Neukirchener Pfarrer Albert Dörbecker ab 1527. Reformierter Bekenntniswechsel: 1605
Kultur
Schulen
1910 einklassige Volksschule
Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)
Wirtschaft
Mühlen
Um 1585 und 1750 befinden sich in Asterode zwei Erbmühlen mit jeweils 1 oberschlächtigen Mahlgang.
Nachweise
Literatur
- Historisches Ortslexikon Ziegenhain, S. 8 f.
- Classen, Kirchliche Organisation, S. 222
Siehe auch
Weitere Angebote in LAGIS
Orte
Personen
Quellen und Materialien
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Asterode, Schwalm-Eder-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/4530_asterode> (aufgerufen am 26.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
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