Hundshausen

Dorf · 272 m über NN  
Gemeinde
Jesberg
Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.
AEC416D7-3050-4A60-B27E-A826B70B90DD

Siedlung

Ortstyp

Dorf

Lagebezug

19,5 km südwestlich von Fritzlar.

Lage und Verkehrslage

Geschlossenes Dorf mit regellosem Grundriss auf einem an einem Zufluss des Treisbachs nach Nordosten auslaufenden Hang. Hauptrichtung der Siedlung durch die Straße von Elnrode/Strang nach Jesberg bestimmt. Im Ortskern dreieckige Wegeführung.
An der Straße Elnrode/Strang - Jesberg.

Ersterwähnung

969

Siedlungsentwicklung

Im Bachgrund 0,5 km südöstlich von Hundshausen spätkarolingerzeitliche Keramikfunde. Vgl. Hundshausen (Burg).
1928 erfolgt die Eingemeindung von Teilen des aufgelösten Gutsbezirks Forst Jesberg.

Historische Namensformen

  • Hunoldeshuson (969) [MGH Diplomata Könige 1, Konrad I., Heinrich I. und Otto I. : Sickel, Nr. 377]
  • Hunoldishusen (1351)
  • Hunoldyshusen (1422)
  • Hundtshusenn (1458) [XVI]
  • Hunzhußen (1477)
  • Huntzhusen, zcu (1480)
  • Hunßhusen (1495)
  • Hunshusen (1514)
  • Honßhußen (1518)
  • Hinshusen (1522)
  • Hunshaussen (1528)
  • Huntzhußen (1531)
  • Hunßhausen (1537)
  • Hontzshaussen (1548)
  • Hundeshausenn (1549)
  • Hundtshausen (1650)

Bezeichnung der Siedlung

  • 969: predium
  • 1351: Dorf

Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung

Umlegung der Flur

1910/1912

Älteste Gemarkungskarte

1772

Koordinaten

Gauß-Krüger: 3509979, 5649086
UTM: 32 U 509901 5647266
WGS84: 50.976906° N, 9.141029° O

Statistik

Ortskennziffer

634010030

Flächennutzungsstatistik

  • 1742 (Kasseler Acker): 642 Land, 234 Wiesen.
  • 1885 (Hektar): 627, davon 339 Acker (= 54.07 %), 115 Wiesen (= 18.34 %), 139 Holzungen (= 22.17 %)
  • 1961 (Hektar): 879, davon 373 Wald (= 42.43 %)

Einwohnerstatistik

  • 1575/85: 43 Hausgesesse.
  • 1639: 17 verheiratete, 4 verwitwete Hausgesesse. 1653: 25 Häuser.
  • 1731: 45 männliche, 46 weibliche Hausgesesse; 5 männliche, 15 weibliche Auszügler; 3 männliche, 13 weibliche Beisassen.
  • 1742 und 1747: 49 Häuser bzw. Hausgesesse. 1783: 234 Einwohner.
  • 1834: 506, 1885: 363 Einwohner.
  • 1835: 516 evangelische, 3 römisch-katholische Einwohner.
  • 1861: alle Einwohner evangelisch-reformiert.
  • 1885: 363, davon 363 evangelisch (= 100.00 %), 0 katholisch
  • 1925: 351, 1939: 303, 1950: 507, 1961: 383 Einwohner.
  • 1961 (Erwerbspersonen): 118 Land- und Forstwirtschaft, 52 Produzierendes Gewerbe, 12 Handel und Verkehr, 11 Dienstleistungen und Sonstiges.
  • 1961: 383, davon 339 evangelisch (= 88.51 %), 36 katholisch (= 9.40 %)

Diagramme

Verfassung

Verwaltungsbezirk

  • 969: in provincia Hassorum
  • 1575/85: Amt Neustadt, Gericht Jesberg
  • 1586: drei Viertel des Gerichts Jesberg (mit Hundshausen) ist landgräflich, ein Viertel haben die von Linsingen (vorherige Pfandinhaber des Gerichts Jesberg)
  • 1721: Mit dem Aussterben des hessischen Zweiges der von Linsingen fällt ihr Viertel am Gericht Jesberg als Lehen an Hessen heim
  • 1742: Amt Borken
  • 1747: Gericht an Prinz Maximilian von Hessen
  • 1758: Heimfall an Hessen
  • 1807: Königreich Westphalen, Departement der Werra, Distrikt Marburg, Kanton Jesberg
  • 1814: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Borken
  • 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Fritzlar
  • 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Fritzlar
  • 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Fritzlar
  • 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Fritzlar
  • 1932: Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Fritzlar-Homberg
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Fritzlar-Homberg
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Fritzlar-Homberg
  • 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Schwalm-Eder-Kreis

Altkreis

Fritzlar-Homberg

Gemeindeentwicklung

Am 1.1.1974 im Zuge der hessischen Gebietsreform als Ortsteil der Gemeinde Jesberg eingegliedert.

Gericht

  • 1742: Amt Borken, Gericht Jesberg.
  • 1747: Gericht an Prinz Maximilian von Hessen.
  • 1807: Friedensgericht Jesberg
  • 1822: Justizamt Jesberg
  • 1867: Amtsgericht Jesberg
  • 1945: Amtsgericht Borken
  • 1968: Amtsgericht Fritzlar (Zweigstelle Borken)
  • 1970: Amtsgericht Fritzlar

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer

  • 969: Kaiser Otto I. schenkt dem Moritzkloster Magdeburg das von Erzbischof Anno von Mainz besessene Gut Hundshausen.
  • 1351: Erzbischof Heinrich von Mainz verleiht das Jesberger Burglehen zu Hundshausen, das Johann Grüßing von Falkenberg innehatte.
  • 1458: Lotz von Linsingen verkauft eine halbe Hufe zu Hundshausen dem Kaland zu Treysa.
  • 1480: Kunz Becker verkauft sein Gut zu Hundshausen an Henne Semmeler.
  • 1514: Hans von Linsingen verkauft an Ciliax von Linsingen eine Gült aus einem Teil seines Zehnten zu Hundshausen.
  • 1518: Die von Linsingen verkaufen ihr Gut zu Hundshausen an Gerlach Hartmann.
  • 1522: Die von Linsingen versetzen einen Acker zu Hundshausen an Diln Morn.
  • 1525: Die Familie Sweder verkauft ihr Gut zu Hundshausen an Ciliax von Linsingen.
  • 1528: Johann von Linsingen verkauft eine Gült aus dem Dorfzehnten zu Hundshausen an Andreas Ochs.
  • 1531: Andreas Ochs cediert seine Gült zu Hundshausen dem Johann von Linsingen.
  • 1532: Dietrich von Linsingen verschreibt seiner Frau alle seine Güter zu Hundshausen.
  • 1686: Die von Linsingen besitzen zu Hundshausen ein Gut, das sie als Erblehen bis 1847 ausgaben; für 90 Taler 1853 abgelöst.

Zehntverhältnisse

1422 und 1448: Die von Linsingen haben Zehnten zu Hundshausen inne. 1477: Stift Fritzlar belehnt Hans von Linsingen mit Zehnten zu Hundshausen. 1514: Hans von Linsingen verkauft an Ciliax von Linsingen eine Gült aus einem Teil seines Zehnten zu Hundshausen. 1528: Johann von Linsingen verkauft eine Gült aus dem Dorfzehnten zu Hundshausen an Andreas Ochs. 1531: Andreas Ochs cediert seine Gült zu Hundshausen dem Johann von Linsingen. 1537: Stift Fritzlar belehnt die von Linsingen mit Zehnten zu Hundshausen; folgend Belehnungen bis 1691. 1585: Zehnter zu Hundshausen halb von Linsingen, halb landgräflich. 1723: Prinz Maximilian von Hessen kauft den Zehnten zu Hundshausen (HStAM Urk. 5 Nr. 2690).

Kirche und Religion

Ortskirchen

  • 1471: bezeichnete Glocke von Hundshausen.
  • 1499: rector.

Pfarrzugehörigkeit

Bis Mitte 16. Jahrhundert: eingepfarrt nach Jesberg.
1575/85 und später: Filiale von Jesberg.

Patronat

1568-1721: Patron von Linsingen.
1723-1753: Patron Prinz Maximilian von Hessen.
1768: Patron Hessen.

Bekenntniswechsel

Da Filial von Jesberg, Einführung der Reformation vermutlich unter dem Jesberger Pfarrer Johann Rode ab 1526.

Kultur

Schulen

1706-1730: Schulmeister Johann Helmbrecht; 1910 einklassige Volksschule

Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)

Nachnutzung

Rechtehinweise

Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Hundshausen, Schwalm-Eder-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/4446_hundshausen> (aufgerufen am 27.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

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