Haldorf

Die Lage von Haldorf im Orthofoto
Siedlung
Ortstyp
Dorf
Lagebezug
5,5 km nordöstlich von Gudensberg.
Lage und Verkehrslage
Geschlossenes Dorf mit regelhaften Grundrissmerkmalen am West-Rand des Edertals. Am Schnittpunkt der Straßen Dissen - Grifte und Wolfershausen - Holzhausen am Hahn dichte Gehöftanordnung. Nach Süden entlang der Straße lineare Bebauung. Moderne Wohnsiedlung im Südosten und Nordwesten. Schnittpunkt der Straßen Dissen - Grifte und Wolfershausen - Holzhausen am Hahn.
Ersterwähnung
Anfang 11. Jahrhundert
Historische Namensformen
- Halthorpe, de (Anfang 11. Jahrhundert) [Monumenta Germaniae Historica SS 11, S. 130]
- Haldorf, de (1150-1200) [Otto Grotefend, Beitrag zur älteren Geschichte des Klosters Breitenau, in: Zeitschrift des Vereins für hessische Geschichte und Landeskunde, Bd. 59/60, Neue Folge 49/50 (1934), S. 53-56]
- Haldorf (1081) (Fälschung 11. Jahrhundert)
- Haldorpf (1255)
- Haltorf, de (1267)
- Haldorph, de (1281)
- Haldorp, de (1299)
- Haldorff (1386)
- Haildorf (1463)
- Hauldorff (1503)
- Halldorff (1575/85)
- Haaldorff (1579)
Bezeichnung der Siedlung
- 1268: villa;
- 1428: Dorf.
- 1694: Dorfschaft.
Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung
- Bahnhaus,
- Wüstung Schrodshausen.
Umlegung der Flur
1887
Älteste Gemarkungskarte
1685
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3530259, 5674134
UTM: 32 U 530173 5672304
WGS84: 51.201344° N, 9.431874° O
Statistik
Ortskennziffer
634002030
Flächennutzungsstatistik
- 1579: 17 landgräfliche Huben.
- 1742 (Kasseler Acker): 633 Land, 107 Wiesen und Weinberge, 132 Wald.
- 1749 (Kasseler Acker): 732 Land, 97 Wiesen und Weinberge, 132 Wald.
- 1885 (Hektar): 323, davon 198 Acker (= 61.30 %), 41 Wiesen (= 12.69 %), 44 Holzungen (= 13.62 %)
- 1961 (Hektar): 327, davon 39 Wald (= 11.93 %)
Einwohnerstatistik
- 1575/85: 5 Hausgesesse.
- 1639: 4 verheiratete, 4 verwitwete Hausgesesse. 1682: 6 Hausgesesse.
- 1735: 10 Mannschaften. 1742: 11 Häuser. 1746: 81 Einwohner. 1747: 11 Hausgesesse.
- 1834: 99, 1885: 133 Einwohner.
- 1861: alle Einwohner evangelisch-reformiert.
- 1885: 133, davon 133 evangelisch (= 100.00 %), 0 katholisch
- 1925: 206, 1939: 243, 1950: 430, 1961: 494 Einwohner.
- 1961 (Erwerbspersonen): 44 Land- und Forstwirtschaft, 80 Produzierendes Gewerbe, 47 Handel und Verkehr, 28 Dienstleistungen und Sonstiges.
- 1961: 494, davon 405 evangelisch (= 81.98 %), 76 katholisch (= 15.38 %)
Diagramme
Verfassung
Verwaltungsbezirk
- 1428, 1497: Landgrafschaft Hessen, Amt Gudensberg
- 1575/85: Amt Gudensberg
- 1742: Amt Gudensberg
- 1807: Königreich Westphalen, Departement der Fulda, Distrikt Kassel, Kanton und Friedensgericht Gudensberg
- 1814: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Gudensberg
- 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Fritzlar
- 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Fritzlar
- 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Fritzlar
- 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Fritzlar
- 1932: Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Fritzlar-Homberg
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Fritzlar-Homberg
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Fritzlar-Homberg
- 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Schwalm-Eder-Kreis
Altkreis
Fritzlar-Homberg
Gemeindeentwicklung
Am 31.12.1971 erfolgte im Zuge der hessischen Gebietsreform der Zusammenschluss mit anderen Gemeinden zur neu gebildeten Gemeinde Edermünde.
Gericht
- 1575/85: Amt Gudensberg; niederes und peinliches Gericht Hessen.
- vor 1822: Kurhessisches Amt Gudensberg
- 1822: Justizamt Gudensberg
- 1867: Amtsgericht Gudensberg
- 1943: Amtsgericht Fritzlar (Zweigstelle Gudensberg)
- 1879: Amtsgericht Gudensberg
- 1971: Amtsgericht Fritzlar
Besitz
Grundherrschaft und Grundbesitzer
- 1081: Erzbischof Siegfried I. von Mainz bestätigt dem Kloster Hasungen seinen Besitz, darunter 2 Mansen in Haldorf die Gebhard, der Bruder des Graf Eberhard, dem Kloster übertragen hat (Fälschung).
- 1268: Kloster Eppenberg verkauft seine Güter zu Haldorf an Kloster Breitenau.
- 1410: Kurt Scheffer zu Haldorf trägt Landgraf Hermann seine Güter zu Haldorf auf.
- 1559: Landgraf Philipp belehnt Kuntz Schaumlöffel mit seinem Hof zu Haldorf.
Zehntverhältnisse
1150: Erzbischof Heinrich von Mainz schenkt dem Kloster Breitenau die Neubruchzehnten zu Haldorf.
Ortsadel
12. Jahrhundert - 1299.
Kirche und Religion
Pfarrzugehörigkeit
1569 und später: eingepfarrt nach Grifte.
Patronat
Vor 1249: Erzbischof Siegfried von Mainz inkorporiert dem Kloster Breitenau die Kapelle Haldorf, deren Patronatsrecht vorher dem Kloster zustand.
1255: Papst Alexander IV. bestätigt dem Kloster Breitenau die Schenkung der Kapelle Haldorf.
Bekenntniswechsel
Da Filial von Grifte, Einführung der Reformation vermutlich unter dem Grifter Pfarrer Heinrich Ratz um 1527.
Kultur
Schulen
1910 einklassige Volksschule
Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)
Nachweise
Literatur
- Historisches Ortslexikon Fritzlar-Homberg, S. 124 f.
- 1020-1970. Festschrift anläßlich der 950-Jahrfeier Haldorf, 1970
- F. Scheffer, Die Geschichte eines Bauerndorfes und seiner Bewohner 1972
- Classen, Kirchliche Organisation, S. 201
Siehe auch
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Orte
Personen
Quellen und Materialien
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Haldorf, Schwalm-Eder-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/4379_haldorf> (aufgerufen am 26.11.2025)
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