Fraumünsterkirche

Kapelle · 175 m über NN  
Gemarkung
Fritzlar
Gemeinde
Fritzlar
Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.
AEC416D7-3050-4A60-B27E-A826B70B90DD

Siedlung

Ortstyp

Kapelle

Lagebezug

0,5 km östlich von Fritzlar

Ersterwähnung

1256

Siedlungsentwicklung

Bei der Fraumünsterkirche Funde karolingerzeitlicher Keramik. Nach dem Baubestand möglicher karolingerzeitlicher Ursprung der Kirche.

Historische Namensformen

  • Ripertus plebanus sancte Marie (1256 unter den Zeugen, Westfälisches Urkundenbuch 4 Nr. 683 [vgl. Classen])
  • ecclesia s. Marie extra muros Fritzlarienses (1260) [Staatsarchiv Marburg. Urkunden Fritzlar]
  • Frawen Monstere (1307) [XVI]
  • ecclesia que dicitur monasterium b.virg. prope Fritslar (1315)
  • unser vrowen Munster, zu (1347)
  • ecclesia parrochialis monasterii beate Marie (1358)
  • Frouwenmunster, in (um 1360)
  • Frowenmunster (1386)
  • Frauwenmonstir (1425)
  • Fraumonster, ecclesia Frauwenmonster (um 1450)
  • Frawenmunster (1458) [XVI]
  • Frawmunster (1575/85)

Koordinaten

Gauß-Krüger: 3520366, 5666202
UTM: 32 U 520284 5664375
WGS84: 51.130484° N, 9.289883° O

Statistik

Ortskennziffer

63400502010

Verfassung

Verwaltungsbezirk

  • Vogtei Fraumünsterkirche
  • 1307: Werner von Westerburg tauscht von Ludwig von Linsingen die halbe Vogtei Fraumünsterkirche ein.
  • 1315: Die von Westerburg verschreiben dem Stift Fritzlar 5 Viertel Korn aus der Vogtei Fraumünsterkirche.
  • 1347: Die von Westerburg verkaufen ihr Teil an der Vogtei Fraumünsterkirche an die von Falkenberg.
  • Mitte 14. Jahrhundert bis ca. 1490: Gericht von Linne als landgräfliches Lehen.
  • Ca.1490: Verkauf an Landgraf Wilhelm II.
  • 1492: Verschreibung an die von Wildungen
  • 1609: Georg von Falkenberg verkauft Vogtgericht an Landgraf Moritz; 1616 durch Landgraf Moritz an seine Frau Juliane und dadurch später an Hessen-Rotenburg gelangt.

Altkreis

Fritzlar-Homberg

Gericht

  • Letzter Gerichtstag des Vogtgerichts: 1724
  • 1386: uzwendig deme kirchobe desselben dorffes Melderich, da man gerichte pleget tzu sitzene.
  • Vogtstein vor der Fraumünsterkirche Platz des Vogtgerichts, zu dem 1541 ca. 55 Hufenbesitzer gehörten (Vogtmänner).

Kirche und Religion

Ortskirchen

  • 1256: Ripertus plebanus sancte Marie (vgl. Namensformen)
  • 1260: ecclesia s. Mariae
  • Um 1360: plebanus
  • Rechteckiges Kirchenschiff, im Kern frühromanisch (vorrom.), vielleicht karolingisch (ottonisch), mit Veränderungen des 12. Jahrhundert und der Spätgotik. 1676 im Fachwerk erhöht, quadratischer Chor aus dem 13. Jahrhundert mit Spuren eines Kreuzrippengewölbes.

Pfarrzugehörigkeit

Pfarrkirche; 1453: Ober-Möllrich nach Fraumünsterkirche eingepfarrt. 1528-1540: für evangelische Gottesdienste von Fritzlar und Ober-Möllrich benutzt 1569: zu Ober-Möllrich eingepfarrt, das 1585 Sitz des Pfarrers wurde.

Patronat

1260: Patron Graf von Reichenbach;
1340: Stift Fritzlar inkorporiert
Seit 1528 Landgraf Patron

Bekenntniswechsel

Erster evangelischer Pfarrer: Jost Runcke 1528

Kirchliche Mittelbehörden

Archipresbyterat Fritzlar.

Kultur

Historische Ereignisse

1377: Sühne zwischen Stadt Fritzlar und von Dalwigk
1472: Landtag des Landgrafen Hermann

Wirtschaft

Mittelpunktfunktion

Zur Vogtei Fraumünsterkirche gehörten 1541 Hufengüter zu Wabern, Zennern, Ober - und Nieder-Möllrich, Harle, Hilgershausen, Heßlar, Unshausen, Melgershausen, Udenborn, Kerstenhausen, Nassen- und Trocken-Erfurth.

Nachweise

Literatur

  • Historisches Ortslexikon Fritzlar-Homberg, S. 82 f.
  • Historisches Ortslexikon Kurhessen, S. 334.
  • Chr. Rauch, Fraumünsterkirche vor Fritzlars Toren - eine karolingische Kirche. In: Heimatkalender für Fritzlar-Homberg (1951).
  • K. Mörtzing, Der "Vogtstein" vor der Fraumünsterkirche in Fritzlar. Ein Denkmal mittelalterlicher bäuerlicher Rechtspflege. In: Hessischer Gebirgsbote 66 (1965) S. 45 f.
  • E. Brauns, Die Fraumünsterkirche bei Fritzlar. In: Hessischer Gebirgsbote 67 (1966) S. 31 f.
  • A. Kolkhorst,

Siehe auch

Nachnutzung

Rechtehinweise

Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Fraumünsterkirche, Schwalm-Eder-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/4109_fraumuensterkirche> (aufgerufen am 25.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

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