Burg Löwenstein

Die Lage von Löwenstein im Orthofoto
Siedlung
Ortstyp
Burg
Lagebezug
13,4 km südwestlich von Fritzlar.
Lage und Verkehrslage
0,2 km südlich von Schiffelborn. Auf einem bewaldeten Kopf am Ost-Rand des Kellerwaldes hoch über dem Urfe-Tal aufragend, die Reste einer umfänglichen Befestigungsanlage mit Ober- und Unterburg. Flurname am Schloßberg. Löwenstein liegt im "Löwensteiner Grund", zu dem 1491 die Dörfer Niederurf, Römershausen, Waltersbrück und Zwesten gehörten (UA Haina).
Ersterwähnung
1253
Letzterwähnung
1620
Siedlungsentwicklung
Gründung durch die Herren von Bischoffshausen, die den Namen von Löwenstein annahmen. 1620: Burg noch gut erhalten, seitdem Verfall. Erhalten noch geringe Reste von Ringwall und Wehrmauer sowie runder Bergfried des 14. Jahrhunderts.
Historische Namensformen
- Lewinstein (1253) [Klosterarchive 5: Kloster Haina, Band 1 Nr. 211]
- Lewensteyne, apud (1255)
- Lewinsten, in (1269)
- Lewenstene, de (1275)
- Lewinsteyn, de (1299)
- Lebensteyn, de (1494)
- Lebenstein (um 1570)
Bezeichnung der Siedlung
- 1253: castrum.
- 1575/85: Haus.
Älteste Gemarkungskarte
Älteste Ruinenskizze: 1705
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3510562, 5656079
UTM: 32 U 510484 5654256
WGS84: 51.039755° N, 9.149533° O
Statistik
Ortskennziffer
63402703501
Einwohnerstatistik
- Um 1570: 16, 1575/85: 18 Hausgeseß.
Verfassung
Verwaltungsbezirk
- 1575/85: Amt Borken, niederes und peinliches Gericht von Löwenstein
- 1742: Amt Borken
- 1807: Kanton Jesberg
- 1814: Amt Borken
- 1821: Kreis Fritzlar
- 1932: Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Fritzlar-Homberg
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Fritzlar-Homberg
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Fritzlar-Homberg
- 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Schwalm-Eder-Kreis
Altkreis
Fritzlar-Homberg
Besitz
Grundherrschaft und Grundbesitzer
- Nach Errichtung durch Werner von Bischoffshausen Mittelpunkt einer nach ihr genannten Landschaft (Löwensteiner Grund) am Ost-Rand des Kellerwaldes.
- Ritter Werner von Bischoffshausen, "dominus de" Löwenstein (1221-62), war Statthalter des Markgrafen Heinrich von Meißen in Hessen.
- 1196: Werner von Löwenstein-Westerburg öffnet Landgraf Heinrich seine Burg Löwenstein; folgend 1303, 1339, 1372, 1425 und 1447 Gelöbnis der Öffnung der Burg Löwenstein für hessische Landgrafen durch die von Löwenstein.
- 1371: N
Zehntverhältnisse
1528: Siehe unter Ortskirche.
Ortsadel
Die Familie von Löwenstein erscheint erstmals 1160 und teilt sich im Laufe des 13. Jahrhunderts in drei Linien. Im 19. Jahrhundert existiert nur noch die Linie derer von Löwenstein-Löwenstein.
Kirche und Religion
Ortskirchen
- 1316/17: plebanus.
- Kapelle wahrscheinlich schon 1253.
- 1423: Messe zu Löwenstein durch Pfarrer von Urff bedient.
- 1425: Altar in Löwenstein.
- 1528: Die Ganerben von Löwenstein verordnen den Zehnten zu Löwenstein, zu Ober-Urff und ein Gut daselbst für den Prediger in Löwenstein; Messe abgeschafft.
Pfarrzugehörigkeit
1575/85: Filiale von Nieder-Urff.
1689: Kapelle unter Haus Löwenstein vom Pfarrer zu Nieder-Urff versorgt, so noch 1841.
Juden
1589: Juden genannt.
Wirtschaft
Mittelpunktfunktion
Nach Errichtung der Burg wurde diese Mittelpunkt der nach ihr benannten Landschaft Löwensteiner Grund.
1491: Dörfer Nieder-Urff, Römersberg, Waltersbrück, Zwesten.
1553: Amt und Gericht Löwenstein mit denselben Orten.
Nachweise
Literatur
- Dehio, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler. Hessen I, S. 808
- Historisches Ortslexikon Fritzlar-Homberg, S. 190-191
- Landau, Wüste Ortschaften, S. 143
- Landau, Ritterburgen I, S. 129 u. 171
- Schunder, Die von Löwenstein, Bd. 1, S. 89 und Ansicht nach Daniel Meißner [1630]
- Knappe, Burgen in Hessen, S. 96 (mit Grundrisszeichnung)
- Reimer, OrtslexikonS. 308
- Justi, Zur Geschichte des Schlosses Löwenstein, in: Hessische Denkwürdigkeiten 1 (1799), S. 169-178
- Justi, Burg Löwenstein, in: Die Vorzeit 7 (1826)
- von Gilsa, Zur Vorgeschichte des Löwensteiner Grundes, in: Hessische Chronik (1912), S. 407-408
- Breiding, Burg Löwenstein, in: Knüll-Gebirgsbote 3 (2004), S. 6
- Schulze, Burg Loewenstein, in: Der Schwalm-Eder-Kreis, 1986, S. 159-161
- Pitz, Burg Löwenstein, in: ZHG 72 (1961), S. 41-44
Siehe auch
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Orte
Quellen und Materialien
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Löwenstein, Schwalm-Eder-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/4009_burg-loewenstein> (aufgerufen am 26.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
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