Betzigerode

Dorf · 240 m über NN  
Gemeinde
Bad Zwesten
Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.
AEC416D7-3050-4A60-B27E-A826B70B90DD

Siedlung

Ortstyp

Dorf

Lagebezug

9 km südwestlich von Fritzlar

Lage und Verkehrslage

Dorf mit lockerer, regelloser Bebauung im Tal des Scheren-Grabens entlang der von der Bundesstraße 3 nach Wenzigerode führenden Straße und eines abzweigenden Weges. Oberhalb der Siedlung Gutshof.

Ersterwähnung

1296

Siedlungsentwicklung

1928 erfolgt die Eingemeindung von Teilen des aufgelösten Gutsbezirks Betzigerode.

Historische Namensformen

  • Betzichenrode (1296) (Schunder, Die von Loewenstein, Bd. 2 Nr. 71)
  • Betzingerode (1344)
  • Betzigerade (1523)
  • Betzigerode (1526)
  • Betzigenrott (um 1570)
  • Betzingerodt (1575/85)
  • Betzigeroda (1592)
  • Betzegeroda (1670)

Bezeichnung der Siedlung

  • 1296: villa
  • 1344: dorf
  • 1593: Gut
  • 1670: Hof

Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung

Umlegung der Flur

1906

Älteste Gemarkungskarte

um 1600/1705

Koordinaten

Gauß-Krüger: 3513291, 5659688
UTM: 32 U 513212 5657864
WGS84: 51.072139° N, 9.188574° O

Statistik

Ortskennziffer

634027010

Flächennutzungsstatistik

  • 1742 (Kasseler Acker): 190 Land, 16 Wiesen.
  • 1885 (Hektar): 59, davon 44 Acker (= 74.58 %), 3 Wiesen (= 5.08 %), 3 Holzungen (= 5.08 %)
  • 1961 (Hektar): 389, davon 260 Wald (= 66.84 %)

Einwohnerstatistik

  • 1747: 18 Hausgesesse
  • 1861: 182 evangelisch-reformierte, 2 evangelisch-lutherische Einwohner.
  • 1885: 114, davon 114 evangelisch (= 100.00 %), 0 katholisch
  • 1961 (Erwerbspersonen): 35 Land- und Forstwirtschaft, 29 Produzierendes Gewerbe, 7 Handel und Verkehr, 9 Dienstleistungen und Sonstiges.
  • 1961: 158, davon 141 evangelisch (= 89.24 %), 16 katholisch (= 10.13 %)
  • Um 1570: 13, 1575/85: 14 Hausgesesse.

Diagramme

Verfassung

Verwaltungsbezirk

  • 1575/85: Amt Borken, niederes und peinliches Gericht Löwenstein
  • 1713: Amt Borken
  • 1742: Amt Borken, niederes und peinliches Gericht Löwenstein
  • 1807: Königreich Westphalen, Departement der Fulda, Distrikt Kassel, Kanton Wabern
  • 1814: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Borken
  • 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Fritzlar
  • 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Fritzlar
  • 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Fritzlar
  • 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Fritzlar
  • 1932: Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Fritzlar-Homberg
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Fritzlar-Homberg
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Fritzlar-Homberg
  • 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Schwalm-Eder-Kreis

Altkreis

Fritzlar-Homberg

Gemeindeentwicklung

Am 31.12.1971 im Zuge der hessischen Gebietsreform als Ortsteil der Gemeinde (Bad) Zwesten eingegliedert.

Gericht

  • 1575/85: Amt Borken, niederes und peinliches Gericht Löwenstein
  • 1742: Amt Borken, niederes und peinliches Gericht Löwenstein
  • 1807: Friedensgericht Wabern
  • vor 1822: Amt Borken
  • 1822: Justizamt Jesberg
  • 1867: Amtsgericht Jesberg
  • 1945: Amtsgericht Borken
  • 1968: Amtsgericht Fritzlar (Zweigstelle Borken)
  • 1970: Amtsgericht Fritzlar

Herrschaft

  • 1661: Betzigerode Gut der Hund
  • 1686: Hälfte des Gutes Betzigerode an die von Dalwigk, andere Hälfte über Tochter Hund an ihren Mann Major Eckhard
  • 1713: Landgraf Karl hat Gut Betzigerode von den von Sobiwolski gekauft und tauscht es gegen Gut Sensenstein ein; er überlässt es seinem Sohn, Prinz Maximilian.
  • 1737: Gut Betzigerode Eigentum der Familie Goddaeus, 1768: von Heßberg
  • 1960: Eitel Reinhard von Heßberg verkauft die Ländereien des Gutes an die Hessische Heimat, die darauf Aussiedlerhöfe errichtet.

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer

  • 1296: Werner von Löwenstein-Westerburg weist dem Landgrafen Heinrich eine Jahresrente von 5 Mark aus seinem Dorf Betzigerode zu.
  • 1344: Landgraf Heinrich belehnt Werner von Löwenstein-Westerburg mit Dorf Betzigerode.
  • 1523: Bei einer Teilung innerhalb der Familie erhält Heinrich von Löwenstein Betzigerode.

Kirche und Religion

Pfarrzugehörigkeit

1569: Betzigerode eingepfarrt nach Zwesten
1575/85 und später: Betzigerode Filiale von Zwesten; 1872: eingepfarrt nach Zwesten.
1926 und später: Filiale von Zwesten

Bekenntniswechsel

Da Filial von Zwesten, Einführung der Reformation vermutlich unter dem Zwestener Pfarrer Heinrich Meuser vor 1530.

Kultur

Schulen

1910 einklassige Volksschule

Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)

Nachweise

Literatur

Nachnutzung

Rechtehinweise

Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Betzigerode, Schwalm-Eder-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/3985_betzigerode> (aufgerufen am 25.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/3985