Betzigerode

Die Lage von Betzigerode im Orthofoto
Siedlung
Ortstyp
Dorf
Lagebezug
9 km südwestlich von Fritzlar
Lage und Verkehrslage
Dorf mit lockerer, regelloser Bebauung im Tal des Scheren-Grabens entlang der von der Bundesstraße 3 nach Wenzigerode führenden Straße und eines abzweigenden Weges. Oberhalb der Siedlung Gutshof.
Ersterwähnung
1296
Siedlungsentwicklung
1928 erfolgt die Eingemeindung von Teilen des aufgelösten Gutsbezirks Betzigerode.
Historische Namensformen
- Betzichenrode (1296) (Schunder, Die von Loewenstein, Bd. 2 Nr. 71)
- Betzingerode (1344)
- Betzigerade (1523)
- Betzigerode (1526)
- Betzigenrott (um 1570)
- Betzingerodt (1575/85)
- Betzigeroda (1592)
- Betzegeroda (1670)
Bezeichnung der Siedlung
- 1296: villa
- 1344: dorf
- 1593: Gut
- 1670: Hof
Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung
- Betzigerode, Gutsbezirk
- Betzigerode, Hofgut von Heßberg (→ Burgen, Schlösser, Herrenhäuser)
Umlegung der Flur
1906
Älteste Gemarkungskarte
um 1600/1705
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3513291, 5659688
UTM: 32 U 513212 5657864
WGS84: 51.072139° N, 9.188574° O
Statistik
Ortskennziffer
634027010
Flächennutzungsstatistik
- 1742 (Kasseler Acker): 190 Land, 16 Wiesen.
- 1885 (Hektar): 59, davon 44 Acker (= 74.58 %), 3 Wiesen (= 5.08 %), 3 Holzungen (= 5.08 %)
- 1961 (Hektar): 389, davon 260 Wald (= 66.84 %)
Einwohnerstatistik
- 1747: 18 Hausgesesse
- 1861: 182 evangelisch-reformierte, 2 evangelisch-lutherische Einwohner.
- 1885: 114, davon 114 evangelisch (= 100.00 %), 0 katholisch
- 1961 (Erwerbspersonen): 35 Land- und Forstwirtschaft, 29 Produzierendes Gewerbe, 7 Handel und Verkehr, 9 Dienstleistungen und Sonstiges.
- 1961: 158, davon 141 evangelisch (= 89.24 %), 16 katholisch (= 10.13 %)
- Um 1570: 13, 1575/85: 14 Hausgesesse.
Diagramme
Verfassung
Verwaltungsbezirk
- 1575/85: Amt Borken, niederes und peinliches Gericht Löwenstein
- 1713: Amt Borken
- 1742: Amt Borken, niederes und peinliches Gericht Löwenstein
- 1807: Königreich Westphalen, Departement der Fulda, Distrikt Kassel, Kanton Wabern
- 1814: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Borken
- 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Fritzlar
- 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Fritzlar
- 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Fritzlar
- 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Fritzlar
- 1932: Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Fritzlar-Homberg
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Fritzlar-Homberg
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Fritzlar-Homberg
- 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Schwalm-Eder-Kreis
Altkreis
Fritzlar-Homberg
Gemeindeentwicklung
Am 31.12.1971 im Zuge der hessischen Gebietsreform als Ortsteil der Gemeinde (Bad) Zwesten eingegliedert.
Gericht
- 1575/85: Amt Borken, niederes und peinliches Gericht Löwenstein
- 1742: Amt Borken, niederes und peinliches Gericht Löwenstein
- 1807: Friedensgericht Wabern
- vor 1822: Amt Borken
- 1822: Justizamt Jesberg
- 1867: Amtsgericht Jesberg
- 1945: Amtsgericht Borken
- 1968: Amtsgericht Fritzlar (Zweigstelle Borken)
- 1970: Amtsgericht Fritzlar
Herrschaft
- 1661: Betzigerode Gut der Hund
- 1686: Hälfte des Gutes Betzigerode an die von Dalwigk, andere Hälfte über Tochter Hund an ihren Mann Major Eckhard
- 1713: Landgraf Karl hat Gut Betzigerode von den von Sobiwolski gekauft und tauscht es gegen Gut Sensenstein ein; er überlässt es seinem Sohn, Prinz Maximilian.
- 1737: Gut Betzigerode Eigentum der Familie Goddaeus, 1768: von Heßberg
- 1960: Eitel Reinhard von Heßberg verkauft die Ländereien des Gutes an die Hessische Heimat, die darauf Aussiedlerhöfe errichtet.
Besitz
Grundherrschaft und Grundbesitzer
- 1296: Werner von Löwenstein-Westerburg weist dem Landgrafen Heinrich eine Jahresrente von 5 Mark aus seinem Dorf Betzigerode zu.
- 1344: Landgraf Heinrich belehnt Werner von Löwenstein-Westerburg mit Dorf Betzigerode.
- 1523: Bei einer Teilung innerhalb der Familie erhält Heinrich von Löwenstein Betzigerode.
Kirche und Religion
Pfarrzugehörigkeit
1569: Betzigerode eingepfarrt nach Zwesten
1575/85 und später: Betzigerode Filiale von Zwesten; 1872: eingepfarrt nach Zwesten.
1926 und später: Filiale von Zwesten
Bekenntniswechsel
Da Filial von Zwesten, Einführung der Reformation vermutlich unter dem Zwestener Pfarrer Heinrich Meuser vor 1530.
Kultur
Schulen
1910 einklassige Volksschule
Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)
Nachweise
Literatur
- Historisches Ortslexikon Fritzlar-Homberg, S. 27 f.
- A. von Drach (Bearb.): Die Bau- und Kunstdenkmäler im Regierungsbezirk Cassel 2: Kreis Fritzlar (1909), S. 146 f.
- Classen, Kirchliche Organisation, S. 238
Siehe auch
Weitere Angebote in LAGIS
Orte
Personen
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Betzigerode, Schwalm-Eder-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/3985_betzigerode> (aufgerufen am 25.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/3985