Hamundeseiche

Die Lage von Hamundeseiche im Orthofoto
Siedlung
Ortstyp
Wüstung
Lagebezug
13,4 km nordöstlich von Bad Hersfeld.
Lage und Verkehrslage
3,2 km nordöstlich von Friedewald im Seulingswald. Im Westen des alten Ortes sind die Reste der kleinen Dorfkirche ergraben worden. Die Siedlung erstreckte sich weiter in Richtung Osten, wo man noch den Dorfbrunnen und Dorfteich findet. Schließlich erhebt sich dort noch die namensgebende Hammundeseiche. Bei der alten "Straße durch die kurzen Hessen".
Ersterwähnung
1141
Letzterwähnung
1312
Siedlungsentwicklung
Die Siedlung entstand wohl im 10./11. Jahrhundert. 1141 wurde die neuerbaute kleine Kirche durch den Bischof von Würzburg von der Mutterkirche Lengsfeld (= Schenklengsfeld) getrennt (Dobenecker 1, 1423). 1312 sind die zum hersfeldischen Klosters Petersberg gehörenden Orte (villae) Gosselndorf, Niederkrumbach, Reitsrode, Breitenbach, Sulingsysee, Hamundeseiche und Berterode seit kurzer Zeit verlassen, während Bettenrode und Wetzelsrode noch bewohnt sind und bei Stockenrode unklar ist, ob es sich überhaupt um eine Ansiedlung handelt.
Historische Namensformen
- Hahmundeseihc (1141) [Liber Hersfeldensis 12. Jahrhundert]
- Hamyndeych (1312) [HStAM Best. K Nr. 260; Ziegler, Reichsabtei Hersfeld, S. 58, 121; Historisches Ortslexikon Kurhessen, S. 201 ]
- Hamendeyche am Seulingseer Walde (1375) [GR Seulingsee]
- Humundseich (1858) [Landau, Beschreibung der wüsten Ortschaften. Ausg. 1858, S. 338, wohl Druckfehler]
- Hamundseich (1926) [Historisches Ortslexikon Kurhessen, S. 201]
- Hamundeseiche (1997) [Denkmaltopographie Landkreis Hersfeld-Rotenburg 1, S. 248]
- Hammundeseiche (2007) [Topographische Karte]
Bezeichnung der Siedlung
- villa (1141) [Liber Hersfeldensis 12. Jahrhundert];
- nicht lange wüstes Dorf (1312).
Burgen und Befestigungen
- Die Siedlung entstand wohl im 10./11. Jahrhundert.
- 1141 wurde die neuerbaute kleine Kirche durch den Bischof von Würzburg von der Mutterkirche Lengsfeld (= Schenklengsfeld) getrennt (Dobenecker 1, 1423).
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3562598, 5641451
UTM: 32 U 562499 5639634
WGS84: 50.904973° N, 9.888876° O
Statistik
Ortskennziffer
63200601010
Einwohnerstatistik
- Bei Bestehen wohl etwa 20 Höfe.
- 1141: villa [Liber Hersfeldensis 12. Jahrhundert].
- 1312: Dorf noch nicht lange wüst.
Besitz
Grundherrschaft und Grundbesitzer
Hersfeld, Kloster Petersberg/Hersfeld, Kloster Hamundeseiche wurde 1312 ein Dorf des hersfeldischen Tochterklosters Petersberg genannt, das damals noch nicht lange wüst lag.
Kirche und Religion
Ortskirchen
- 1141 wurde die neuerbaute kleine Kirche durch den Bischof von Würzburg von der Mutterkirche Lengsfeld (= Schenklengsfeld) getrennt (Dobenecker 1, 1423).
- 1973 schloss man Ausgrabungs- und Restaurierungsarbeiten ab, wodurch die Grundmauern der Kirche erhalten werden konnten.
- Es handelte sich um einen Saalbau mit eingezogener halbkreisförmiger Apsis. Der Zugang ist von Süden her erfolgt. Die Nordwand weist einen deutlichen Innenbogen auf, der vermutlich durch Seitendruck bewirkt wurde (Denkmaltopographie Landkreis Hersfeld-Rotenburg 1, S. 248).
Nachweise
Literatur
- Landau, Beschreibung der wüsten Ortschaften. Ausg. 1858, S. 338 (Humundseich > wohl Druckfehler).
- Historisches Ortslexikon Kurhessen, S. 201 (Hamundseich).
- Fundberichte aus Hessen 1986, S. 520 (Sippel).
- Denkmaltopographie Landkreis Hersfeld-Rotenburg 1, S. 248.
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Hamundeseiche, Hersfeld-Rotenburg“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/3394_hamundeseiche> (aufgerufen am 25.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/3394