Rotensee

Dorf · 245 m über NN  
Gemeinde
Hauneck
Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.
AEC416D7-3050-4A60-B27E-A826B70B90DD

Siedlung

Ortstyp

Dorf

Lagebezug

4,5 km südöstlich von Bad Hersfeld

Lage und Verkehrslage

Dorf mit einfachem Grundriss und geringer Siedlungsdichte im Tal des von Osten in die Haune fließenden Scheerbachs. Hauptachse ist die parallel zum Bach verlaufende und auf die B 27 im Westen mündende Unterhauner Straße (K22), von der schmale Straßen nach Norden Richtung Vollmarsburg sowie nach Süden abzweigen. Jüngere Siedlungsentwicklung nach Südwesten entlang der K22.

Ersterwähnung

1292

Siedlungsentwicklung

Von 1385 bis ins 16. Jahrhundert Nieder- und Oberrotensee belegt, 1610 wieder Rotensee. Eine räumliche Zuordnung der zwischenzeitlichen Siedlungen Nieder- und Ober-Rotensee kann aufgrund der Quellen nicht vorgenommen werden

Historische Namensformen

Bezeichnung der Siedlung

  • villula (1292)
  • villa (zwischen 1343 und 1364)
  • Dorfschaft (1771)

Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung

Umlegung der Flur

1905

Älteste Gemarkungskarte

1768

Koordinaten

Gauß-Krüger: 3552345, 5633519
UTM: 32 U 552250 5631705
WGS84: 50.834696° N, 9.741994° O

Statistik

Ortskennziffer

632007050

Flächennutzungsstatistik

  • 1885 (Hektar): 238, davon 175 Acker (= 73.53 %), 35 Wiesen (= 14.71 %), 7 Holzungen (= 2.94 %)
  • 1961 (Hektar): 244, davon 10 Wald (= 4.10 %)

Einwohnerstatistik

  • 1747: 30 Feuerstätten (Dorfbuch der Landgrafschaft Hessen-Cassel HStAM Bestand S Nr. 105)
  • 1771: 34 Häuser mit 170 Menschen; Gewerbetreibende 16 Leinweber, welche mehrenteils Ackerbau haben, 13 Tagelöhner und Spinnerinnen, 1 Müller
  • 1885: 379, davon 379 evangelisch (= 100.00 %), 0 katholisch
  • 1961: 453, davon 413 evangelisch (= 91.17 %), 17 katholisch (= 3.75 %)
  • 1970: 516
  • 2001: 676
  • 2006: 560

Diagramme

Verfassung

Verwaltungsbezirk

  • 1556-71: Reichsabtei Hersfeld, Benediktinerpropstei Petersberg, Amt/Gericht Petersberg
  • 1610: Reichsabtei Hersfeld, Benediktinerpropstei Petersberg, Amt/Gericht Petersberg
  • 1651: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Fürstentum Hersfeld, Amt/Gericht Petersberg
  • 1747: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Fürstentum Hersfeld, Gericht Petersberg
  • 1787: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Fürstentum Hersfeld, Gericht Petersberg
  • 1803-1806: Kurfürstentum Hessen, Fürstentum Hersfeld, Gericht Petersberg
  • 1807-1813: Königreich Westphalen, Departement der Werra, Distrikt Hersfeld, Kanton Petersberg
  • 1814-1821: Kurfürstentum Hessen, Fürstentum Hersfeld, Gericht Petersberg (zuletzt Landgericht Hersfeld)
  • 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Fulda, Kreis Hersfeld
  • 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Hersfeld
  • 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Fulda, Kreis Hersfeld
  • 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Hersfeld
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Hersfeld
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Hersfeld
  • 1972: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Hersfeld-Rotenburg

Altkreis

Hersfeld

Gemeindeentwicklung

Am 31.12.1971 im Zuge der hessischen Gebietsreform mit anderen Gemeinden zur neu gebildeten Gemeinde Hauneck zusammengeschlossen.

Gericht

  • 1850: Justizamt Hersfeld II
  • 1867: Amtsgericht Hersfeld
  • 1879: Amtsgericht Bad Hersfeld

Herrschaft

  • 1292 verzichtet Werner von Reichenbach im Streit mit dem Abt von Hersfeld auf seine Rechte u.a. in Rotensee und erhält dafür von Abt und Kloster andere Güter.
  • 1494 verkauft Engelhard von Buchenau für 2.000 Gulden verschiedene Dörfer, Wälder und Wüstungen u.a. Rotensee und Wippersheim an Landgraf Wilhelm von Hessen.
  • 1564 gehört Rotensee halb Hersfeld, halb denen von Buchenau, die mit der Peinlichkeit belehnt sind. Die Obrigkeit steht bis zu dessen entgültigem Ende 1651 dem Stift zu. Die Zuordnung zum Untergericht schwankte jedoch zeitweise zwischen Dechaneigericht, Johannesberg und Petersberg. Nach der Beschreibung des Fürstentums Herfeld 1673 gehen die peinlichen Gerichtsfälle an das Gericht Johannesberg, für das die Herren von Buchenau zuständig sind. Ein Teil von Rotensee hing am Gericht Schildschlag, das ebenfalls die Herren von Buchenau innehatten. Dieser Teil wurde 1720/21 von den Landgrafen erworben.

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer

  • Hersfeld, KlosterMitte des 14. Jahrhunderts hat Kloster Hersfeld Einkünfte in Rotensee
  • Buchenau, AdligeAdlige von Buchenau1385 vermacht Wetzel von Buchenau dem Kloster Petersberg und dem Pfarrer daselbst zu seines Vaters und seiner Mutter Seelenheil Einkünfte in Nieder- und in Ober-Rotensee.

Kirche und Religion

Ortskirchen

  • 1771 ist kein Gotteshaus vorhanden

Pfarrzugehörigkeit

1747, 1771, 1872 und 1994 Filial von Unterhaun

Bekenntniswechsel

Einführung der Reformation vermutlich Mitte des 16. Jahrhunderts.

Kultur

Schulen

1771 ist keine Schule vorhanden
1910 Volksschule mit zwei Klassen

Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)

Nachnutzung

Rechtehinweise

Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Rotensee, Hersfeld-Rotenburg“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/3279_rotensee> (aufgerufen am 25.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/3279